Zitronengras – Cymbopogon citratus

Zitronengras – Cymbopogon citratus

Gebräuchliche Namen: Zitronengras, Lemon grass, Lemongras, Westindisches Zitronengras, Ostindisches Zitronengras, Citronella, Cymbopogon citratus, Sereh, Serai, Heong Man, Citronella Grass (englisch), Lemon Grass (englisch), Cymbopogon (lateinisch), Citronelle (französisch), Seréh (malaiisch/indonesisch)

Lateinischer Name: Cymbopogon citratus

Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Südamerika, Nordamerika

Kurzvorstellung

Zitronengras kann in Deutschland angebaut werden, erfordert aber besondere Aufmerksamkeit, um optimale Ergebnisse zu erzielen. In unserem Klima eignet es sich ausschließlich als Kübelpflanze, damit sie im Winter – an den sie nicht angepasst ist – ins Haus umziehen kann. Es empfiehlt sich, das Gewächs in sandig-feuchter Erde mit regelmäßiger Bewässerung zu kultivieren und so oft wie möglich direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen. Eine Düngung mit natürlichen Düngern ist wegen der späteren Verwendung empfehlenswert. Für die Überwinterung bevorzugt Zitronengras einen hellen Platz bei Zimmertemperatur, es kann jedoch auch an einem kühleren Ort mit reduzierter Wassergabe aufbewahrt werden.

Ausführliche Beschreibung

Zitronengras ist eine tropische Pflanze mit breitem Anwendungsspektrum, von Malaria und Fieber bis hin zu Angst und Schmerz.

Botanische Informationen

Zitronengras, botanisch Cymbopogon citratus, ist eine ausdauernde, kräftige Pflanze, die üppige Horste aus langen, schmalen, graugrünen Blättern bildet. Die Blätter können eine Länge von bis zu 150 cm erreichen. Die Pflanze entwickelt selten Samen und wird daher meist vegetativ vermehrt. Alle Pflanzenteile verströmen ein intensives, charakteristisches Zitronenaroma, das von enthaltenen ätherischen Ölen stammt. Diese Öle sind in speziellen Drüsen der Blätter, Blattscheiden und Spelzen eingelagert und enthalten zahlreiche bioaktive Substanzen mit therapeutischer Wirkung.

Herkunft und Verbreitung

Ursprünglich stammt Zitronengras aus Südostasien. Heute wird es in vielen tropischen Regionen angebaut, von Asiens Küstengebieten über Plantagen in Afrika, Australien und ausgewählten Teilen Amerikas. Die Kultivierung hat sich dank seiner Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit weltweit ausgebreitet.

Verwendung / Dosierung

Zitronengras ist eine beliebte Zutat in kosmetischen Produkten – als Duftstoff, in Parfüms, Badezusätzen oder Massageölen. Getrocknete Anteile eignen sich für aromatische Tees. In der asiatischen Küche (vor allem chinesisch und thailändisch) werden insbesondere die verdickten Stängelenden frisch, getrocknet oder gefroren verwendet. Sie werden in feine Scheiben geschnitten und verleihen Speisen, besonders in Kombination mit Knoblauch, Chili oder Koriander, ein frisches Aroma. Der holzige Teil wird meist als Gewürz mitgekocht oder zur Geschmacksintensivierung genutzt. Zitronengras verliert sein charakteristisches Aroma weder beim Trocknen noch beim Einfrieren.

Auch in Räucherstäbchen findet Zitronengras Verwendung, da es Insekten (ähnlich wie Basilikum) effektiv fernhält. Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Zitronengras sind reichhaltig dokumentiert, unter anderem hinsichtlich der Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens sowie eines möglichen Effekts auf die Cholestersenkung bei langfristiger Einnahme.

Aktuelle Forschungen prüfen die Wirksamkeit von Zitronengras in Kombinationstherapien zur Behandlung von Malaria – erste Ergebnisse sind vielversprechend. Traditionell wird Zitronengras-Extrakt oder frisches Blatt bei Fieber, Nervosität, Angstzuständen sowie als sanftes Mittel gegen depressive Verstimmungen, Konzentrationsschwäche und Schlafprobleme eingesetzt. In der brasilianischen Volksmedizin empfiehlt man Zitronengras bei Angststörungen, Schlaflosigkeit und Epilepsie.

Im Bereich der traditionellen Heilkunde wird Zitronengras genutzt, um Magenbeschwerden zu lindern und Verdauung zu fördern. In der indischen Medizin gilt es als karminativ (gegen Blähungen). Studien zeigen, dass Inhaltsstoffe von Zitronengras die Regeneration von Leberzellen unterstützen und einen ähnlichen Effekt auf Blase und Nieren haben. Außerdem wird eine Förderung des Harnsystems und eine verbesserte Plasmafiltration angenommen.

Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen eine schützende Wirkung auf gesunde Zellen (cytoprotektiv). Israelische Forscher testen seine Rolle bei der programmieren Zelltod-Auslösung (Apoptose) bei Tumorzellen, ein vielversprechender Ansatz in der Krebsforschung. Bemerkenswert ist, dass gesunde Zellen unversehrt bleiben.

Zitronengras wird traditionell als Analgetikum, fiebersenkendes und teilweise antibiotisches Mittel genutzt. Die enthaltenen Substanzen zeigen antibakterielle, antimykotische und potenziell auch entzündungshemmende Eigenschaften. Tierversuche belegten eine blutdrucksenkende Wirkung, die auf muskelentspannende Effekte an den Gefäßwänden zurückgeführt wird.

Kleine klinische Studien belegen die Fähigkeit, Entzündungen in der Mundhöhle – vor allem bei immunsupprimierten Patienten – schneller abklingen zu lassen, beispielsweise bei HIV-Betroffenen. Auch bei Halsschmerzen, Nasopharyngitis und Fieber kann Zitronengras dazu beitragen, die Ausbreitung von Infektionen einzudämmen. Ätherisches Zitronengrasöl sollte äußerlich nicht bei Kindern und Schwangeren angewendet werden, da es bei empfindlicher Haut zu Reizungen führen kann. Bei richtiger Dosierung (unter oder bis zu 3 %) ist es jedoch allgemein gut verträglich.

Das Öl findet traditionell Anwendung als Schmerzmittel, antimikrobiell, antiseptisch, adstringierend, harntreibend, tonisierend, antidepressiv und fiebersenkend. Es wirkt außerdem zuverlässig bei Reiseübelkeit, Kopfschmerzen durch Stress sowie äußerlich zur Klärung fettiger und unreiner Haut und zur Muskel- und Sehnenentspannung, besonders bei Sportlern (z. B. in Badeemulsionen). Der Saft von Zitronengras hat sich bei übermäßigem Schwitzen der Achselhöhlen bewährt und wird deshalb in speziellen kosmetischen Formulierungen verwendet.

Wichtige Inhaltsstoffe

Die bedeutendsten Wirkstoffe finden sich im ätherischen Öl: Citral, Limonen, Linalool, Geraniol und Myrcen – letzteres wirkt beruhigend auf den Verdauungstrakt und antibakteriell. Citral, Limonen, Linalool und Geraniol sowie verschiedene Flavonoide verleihen Cymbopogon citratus seine antioxidativen und gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Traditionelle Dosierung

Frisches oder getrocknetes Zitronengras kann nach Geschmack zur Verfeinerung von Speisen und Getränken verwendet werden, auch mehrmals täglich anstelle von Zitronensaft.