Zitronen-Kapuziner – Plectranthus amboinicus

Gebräuchliche Namen: Zitronen-Kapuziner, Indisches Lungenkraut, Cubanisches Oregano, Mexikanischer Oregano, Bauhinien-Oregano, Mexikanische Minze, Spanischer Thymian, Dickblatt-Thymian, Karibischer Oregano, Indian borage, Plectranthus amboinicus, Plectranthus aromaticus Roxb., Coleus aromaticus Benth., Coleus amboinicus Lour., Silver Spurflower, Cuban oregano, Mexican mint, Indian mint, Mexican thyme, Spanish thyme, Thick leaf thyme
Lateinischer Name: Plectranthus amboinicus
Herkunft: Asien, Australien, Europa, Südamerika, Nordamerika
Kurzvorstellung
Zitronen-Kapuziner ist äußerst pflegeleicht im Anbau. Die Pflanze verträgt das gemäßigte Klima Mitteleuropas gut. Im Winter kann sie als normale Zimmerpflanze, im Sommer beispielsweise auf dem Balkon kultiviert werden. Sie benötigt viel Licht, Gießen sollte maßvoll erfolgen.
Zu viel Wasser und Staunässe verträgt die Pflanze nicht, dennoch ist sie sehr anspruchslos. Sie ist empfindlich gegenüber Frost. Im Frühjahr wird Umtopfen, Düngen und Zurückschneiden empfohlen. Die Vermehrung gelingt leicht über Stecklinge in sandigem Substrat oder klassisch aus Samen. Halbschatten oder ein kühlerer Südlageplatz fördern das Wachstum. Optimal sind Tagestemperaturen von 22 bis 28°C, sie toleriert aber Temperaturen bis zu 10°C.
Ausführliche Beschreibung
Zitronen-Kapuziner, auch bekannt als "Großmutters Hausmittel gegen Schnupfen", ist eine Pflanze, die durch ihr charakteristisches Aroma und ihre vielseitigen Heilkräfte geschätzt wird.
Botanische Informationen
Zitronen-Kapuziner ist ein laubabwerfender Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) mit mentholhaltigen Inhaltsstoffen. Die Pflanze wächst bis zu 1 Meter hoch und ist recht breitwüchsig. Die Blätter sind behaart, oval, 5–10 cm lang und 3–5 cm breit, sanft gezahnt und aromatisch, wobei das Aroma beim Zerreiben der frischen Blätter besonders intensiv ist. Die feinen, hellen Härchen verleihen der Pflanze einen silbrig-grünen Schimmer. Die Blüten sitzen endständig und erscheinen in einem blass bläulichen Weiß.
Herkunft und Verbreitung
Die Ursprungsregion der Pflanze ist die Ostküste Afrikas, heute ist sie jedoch in gesamt Afrika, Asien, Südamerika, der Karibik und im Pazifik verbreitet.
Verwendung / Dosierung
Aufgrund der EU-Verordnung (EG) Nr. 1924/2006 über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben dürfen wir keine gesundheitsfördernden Wirkungen dieser Pflanze benennen. Bitte informieren Sie sich in freizugänglichen Quellen oder einschlägiger Fachliteratur über potentielle positive Effekte.
Kulinarik
Zitronen-Kapuziner ist pflegeleicht und vielseitig nutzbar: von natürlichem Insektenschutz bis zur Verwendung als Küchenkraut. Die frischen Blätter sind essbar und erinnern geschmacklich an Oregano mit einer würzigen, minzartigen Note. Ein bewährtes Küchenprinzip: Überall, wo Salbei passt, eignet sich auch Zitronen-Kapuziner. Sein Geschmack und Duft begeistern gleichermaßen.
Volksmedizin
In der Volksmedizin australischer Stämme werden die Blätter auf leicht verheilende Wunden aufgelegt, ihnen wird eine leicht entzündungshemmende und antimykotische Wirkung nachgesagt, außerdem Einsatz bei Verbrennungen, Insektenstichen und allergischen Hautreaktionen. Diese Anwendungen sind in den jeweiligen Ländern, in denen die Pflanze wächst, weit verbreitet – besonders beliebt etwa in Brasilien.
Im arabischen Raum wird Zitronen-Kapuziner besonders bei Wundreiben (auch bei Kindern), Hautausschlägen sowie als lokales Antiseptikum verwendet. In Indien und Afrika wird sie gern gegen Verdauungsstörungen, Magenprobleme, Durchfallerkrankungen sowie als Karminativum eingesetzt.
In Australien ist die Pflanze zudem ein bekannter natürlicher Insektenschutz: Ihr aromatischer Duft vertreibt zahlreiche Schadinsekten.
Zitronen-Kapuziner wird in der Volksmedizin auch als Digestivum (zur Unterstützung der Verdauung), gegen Hauterkrankungen, bei Atemwegserkrankungen, Infektionen und vielen anderen Indikationen genutzt. Interessant ist: Verschiedene traditionelle Anwendungen sind wissenschaftlich bereits in unterschiedlichem Maße belegt worden.
Im volkstümlichen Gebrauch kommt Zitronen-Kapuziner bei Schnupfen und Erkältungen zum Einsatz. Schon der Aufenthalt in einem Raum mit der Pflanze soll das Atmen erleichtern. Auch als Kräutertee (aus etwa 5 gewaschenen frischen Blättern mit heißem Wasser aufgebrüht, ggf. mit Honig gesüßt und warm getrunken) ist sie bei Erkältungen beliebt. Für fiebrige Beschwerden und Kopfschmerzen ist Zitronen-Kapuziner ein gängiges Volksheilmittel in Asien und Südamerika.
In Indien und Amazonien hilft Zitronen-Kapuziner bei Harnwegsinfektionen.
In afrikanischen Ländern wird die Pflanze zur Linderung entzündlicher Prozesse sowie bei Schlangenbissen eingesetzt.
Zur Behandlung von chronischem Husten, Asthma, Bronchitis und Halsschmerzen ist Zitronen-Kapuziner besonders in Indien und dem Karibikraum beliebt. Tierstudien zeigen zudem eine bronchienerweiternde Wirkung und milde Aktivität gegen Mycobacterium tuberculosis.
In einigen Kräuterbüchern werden Sirupe mit Zitronen-Kapuziner empfohlen. Zu diesem Zweck werden die Blätter zerstoßen, mit Zucker und etwas Wasser vermengt. Die Mischung wird Kindern bei Beschwerden dreimal täglich verabreicht.
Inhaltsstoffe
Zitronen-Kapuziner enthält eine Fülle an Inhaltsstoffen, wobei besonders Gerbstoffe (Tannine), polyphenolische Säuren, Terpenoide, Flavonoide und verschiedene organische Säuren, sowie die Vitamine C, A und E hervorzuheben sind. Das ätherische Öl enthält weitere aromatische Verbindungen wie in Küchenkräutern (Basilikum, Salbei). Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Limonen, Selinen, Ionon, Humulen, Borneol, Camphen, Beta-Felandren, Thujen, Linalool, Myrcen, Thymol sowie der mentholhaltige Anteil.
Traditionelle Dosierung
Ein Repellent entsteht ganz einfach durch Aufbrühen der Pflanze in abgekochtem Wasser. Der Aufguss wird abgeseiht, mit Essig vermengt, im Kühlschrank gelagert und bei Bedarf äußerlich aufgetragen. Dafür etwa eine halbe Tasse geschnittene Pflanze auf einen halben Liter Wasser geben.
Bei Beschwerden der Atemwege können die zerdrückten Blätter mit etwas Wasser und Zucker vermengt werden. Kindern wird diese Mischung traditionell dreimal täglich verabreicht.