Xylit – natürlicher Zucker

Xylit – natürlicher Zucker

Gebräuchliche Namen: Xylit, Xylitol, Birkenzucker, Holzzucker, Pentanpentol, E 967, natürlicher Zuckeralkohol, Xylit (englisch: Xylitol, international gebräuchlich), Xilitol (spanisch), Xylitolum (lateinisch)

Kurzvorstellung

Xylit ist ein natürlicher, kalorienarmer Zuckeraustauschstoff mit zahnfreundlichen und blutzuckerfreundlichen Eigenschaften und stammt meist aus Birkenrinde oder Holz von Laubbäumen.

Ausführliche Beschreibung

Xylit ist ein natürlicher, kalorienarmer Zuckerersatz, der strukturell dem Rübenzucker ähnelt, jedoch überwiegend aus Birkenrinde gewonnen wird.

Botanische Informationen

Xylit, auch als Xylitol bekannt, ist eine organische Verbindung aus der Gruppe der Zuckeralkohole (E 967), die von Natur aus in den Fasern vieler Obstsorten (wie Pflaumen, Himbeeren, Erdbeeren), in Gemüse (z. B. Maiskolbenschalen), Hafer und einigen Pilzen vorkommt, aber heutzutage meist aus Holzteilen wie der Rinde der Birke gewonnen wird. Die chemische Struktur von Xylit ist 1,2,3,4,5-Pentahydroxypentan, Summenformel C5H12O5. Industriell wird Xylit typischerweise aus Xylan gewonnen, einem Bestandteil der Hemicellulose von Holz und Maiskolben, der zunächst zu Xylose hydrolysiert und anschließend katalytisch zu Xylit hydriert wird. Auch biotechnologische Verfahren mittels Fermentation mit Hefen (wie Candida tropicalis oder Candida guilliermondii), Bakterien oder Pilzen werden genutzt, was die Ausbeute und Reinheit verbessert.

Anwendung / Dosierung

Xylit enthält etwa 40 % weniger Kalorien als gewöhnlicher Zucker und ist daher eine attraktive und gesunde Alternative, vor allem für Diabetiker und Menschen, die Wert auf eine zahnfreundliche Ernährung oder einen kontrollierten Blutzuckerspiegel legen. Zahlreiche klinische Studien konnten zeigen, dass Xylit in Kaugummis, Bonbons oder als Streusüße die Entstehung von Zahnbelag reduziert, die Remineralisierung des Zahnschmelzes fördert und nachweislich zur Erhaltung der Zahnmineralisierung beiträgt. Die amerikanische FDA erkennt Xylit offiziell als zahnschonenden Zusatzstoff an und bestätigt, dass xylithaltige Produkte nicht die Entstehung von Karies fördern.

Die übliche Dosierung liegt bei etwa 3 g reines Xylit (z. B. gelöst auf der Zunge) oder 2–3 g Kaugummi mehrmals täglich nach dem Essen. Für Erwachsene sind Mengen bis zu 100 g/Tag, für Kinder (ab 1 Jahr) bis zu 40 g/Tag als sicher dokumentiert – höhere Mengen zu Therapiezwecken sollten individuell angepasst und schrittweise erhöht werden, da Xylit zu Beginn ab ca. 15–20 g/Tag eine leicht abführende Wirkung haben kann. Für Säuglinge unter 1 Jahr ist Xylit nicht geeignet, da ihr Stoffwechsel es noch nicht ausreichend verarbeiten kann; für Haustiere – insbesondere Hunde – ist Xylit hochgiftig!

Xylit kann in kalten wie warmen Speisen, beim Backen, Kochen und zum Süßen von Getränken verwendet werden. Weitere positive Effekte umfassen den geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel (niedriger glykämischer Index), wodurch Xylit für Menschen mit Typ-2-Diabetes, Insulinresistenz oder erhöhtem Risiko für das metabolische Syndrom besonders empfehlenswert ist. Es gibt Hinweise darauf, dass eine regelmäßige Xylit-Anwendung das Risiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes senken kann. Studien zeigen auch eine hemmende Wirkung gegen bestimmte bakterielle Erreger im Mund- und Nasenrachenraum (z. B. Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae) und eine mögliche Senkung der Häufigkeit von Mittelohrentzündungen bei Kindern durch xylithaltige Kaugummis und Nasensprays.

Sicherheit: Xylit gilt als sehr sicher und verträglich, jedoch ist eine langsame Steigerung der Dosis empfehlenswert, um die Verträglichkeit individuell zu optimieren. Besonders für Kinder und Erwachsene ist Xylit eine hervorragende Wahl als kalorienarmer und zahnfreundlicher Zuckerersatz.