Wira Wira – Gnaphalium graveolens

Wira Wira – Gnaphalium graveolens

Gebräuchliche Namen: Wira Wira, Huira-Huira, Hierba de la vida, Siempre Viva, Hasenohren, Gnaphalium graveolens, Peruanisches Immortellenkraut, Life Herb, Rabbit Ears, Kräuter der Unsterblichkeit, Gnaphalium graveolens (lateinisch), Gnaphalium (englisch), Huira Huira (spanisch), Hierba de la Vida (spanisch), Siempre Viva (spanisch)

Lateinischer Name: Gnaphalium graveolens

Herkunft: Asien, Europa, Südamerika

Kurzvorstellung

Für eine erfolgreiche Kultivierung von Wira Wira spielt die Höhenlage eine zentrale Rolle. Empfehlenswert für optimales Wachstum ist ein Bereich zwischen 900–3600 m ü. M., was nicht überall in Mitteleuropa möglich ist. Ansonsten ist der Anbau unkompliziert: Die Pflanze ist relativ anspruchslos und tolerant. Geeignet sind leicht humose, halbschattige Standorte, auch durchlässige Böden und Kultur im Alpin-Gewächshaus sind möglich. Vermehrt wird sie durch Teilung im Frühjahr, ausgesäte Samen werden dünn mit Erde bedeckt und keimen in etwa einem Monat. Die ideale Temperatur für heranwachsende Pflanzen liegt bei 12–20 °C, und Stecklinge sollten Ende Sommer oder zu Beginn des Herbsts geschnitten werden.

Ausführliche Beschreibung

Ein natürliches antivirales Kraut mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten bei Atemwegserkrankungen und darüber hinaus

Botanische Informationen

Wira Wira ist eine etwa 10–30 cm hohe, buschige Pflanze, deren Färbung von hellem Bernstein bis Gelb reicht und die in ihrer Wuchsform an alpine Sträucher erinnert. Sie wächst meist in Gemeinschaften mit anderen Pflanzen dieser Art. Die gesamte Pflanze ist mit einem weißen Flaum bedeckt, stark verästelt und dicht beblättert. Die unteren Blätter sind lanzettlich und 1–5 cm lang, die oberen linealisch. Die zahlreichen Blütenköpfchen sind eher kugelig und bilden einen dichten, rispenförmigen Blütenstand. Die Blüten sind goldgelb und erscheinen im Laufe des Sommers.

Herkunft und Verbreitung

Wira Wira stammt ursprünglich von den Berghängen der Anden in Südamerika. Es ist möglich, vergleichbare Bedingungen für die Aussaat zu schaffen – entsprechende Versuche gibt es am Kaukasus, in Südosteuropa und Westasien. Dennoch gedeiht die Pflanze am besten in ihrer südamerikanischen Heimat, wo auch die höchsten Erträge erzielt werden.

Verwendung / Dosierung

In der traditionellen peruanischen Medizin besitzt Wira Wira einzigartige antivirale Eigenschaften (speziell eine virostatische Wirkung) und wird zusammen mit Muña-Muña im Mischungsverhältnis 1:1 als das wirksamste Heilmittel gegen virusbedingte Erkrankungen dieser Region empfohlen. Beide Kräuter werden bei milderen Beschwerden auch separat angewendet. Die langjährige therapeutische Erfahrung zeigt, dass die aktiven Inhaltsstoffe nicht nur zur Bekämpfung viraler Infektionen beitragen, sondern auch den Organismus bei der Regeneration nach einer Infektion unterstützen. Ihre Wirkung wird daher mit der einer Impfung verglichen.

Wira Wira wird in der Volksmedizin bereits beim ersten Auftreten von Erkältungs- oder Grippesymptomen eingenommen, idealerweise sofort und etwa eineinhalb Tage lang. In dieser Zeit soll der Großteil der Infektion abgewehrt werden. Heilerinnen und Heiler berichten, dass schon die erste Tasse Extrakt spürbare Linderung verschafft. Bei richtiger Diagnose seien nach drei Tagen regelmäßigen Verzehrs deutliche Symptomverbesserungen zu beobachten; viele berichten sogar vom vollständigen Rückgang der Beschwerden nach dieser Zeit.

Natürlicherweise regt Wira Wira die Immunreaktion an und wirkt damit ähnlich wie eine Impfung. Erfahrungsberichte zeigen, dass sich durch regelmäßige Einnahme die Empfindlichkeit gegenüber einem bestimmten Virusstamm langfristig verringert – die erneute Erkrankung durch denselben Virusstamm wird damit unwahrscheinlicher. Bereits nach einem Jahr regelmäßiger Nutzung halbiert sich die Erkankungsrate; danach wird das Kraut nur noch bei Bedarf eingenommen.

Empfohlen wird der Einsatz auch vorbeugend, wenn eine Erkrankung im Familien- oder Arbeitsumfeld auftritt, vor allem an Orten mit vielen Menschen und erhöhtem Infektionsrisiko. Quellen gehen außerdem davon aus, dass Wira Wira als Antihistaminikum und Antiasthmatikum gegen Allergiesymptome und zur Beruhigung von Asthma genutzt werden kann. Ebenso wird auf spasmolytische (krampflösende) Eigenschaften hingewiesen.

Die Inhaltsstoffe von Wira Wira zeigen einen erwiesenen antioxidativen Effekt, besonders wirksam bei Entzündungen der oberen Atemwege. Am häufigsten findet die Pflanze Anwendung zur Linderung von Symptomen bei Erkältungen, Grippe, Schnupfen, Husten, Katarrhen der oberen Atemwege und Angina. Die (wahrscheinlich enthaltenen) Flavonoide und Terpene bieten darüber hinaus einen bedeutenden antimikrobiellen Schutz auch vor Bakterien wie Streptococcus pyogenes, Str. pneumoniae und Staphylococcus aureus sowie gegen einige Viren (z.B. Herpesviren, Epstein-Barr-Virus), die häufige Auslöser von Angina sind.

Solche und weitere unterstützende Anwendungen wurden etwa durch den aus Schlesien stammenden Missionar und Priester Jaroslav Soukup im Amazonasraum bekannt gemacht, was die Verbreitung des Krauts förderte. Volksmedizinisch wird Wira Wira auch zur Behandlung akuter, leichter bis mittelschwerer Schmerzen empfohlen. Die Literatur empfiehlt oft die Kombination mit weiteren Heilpflanzen. Wira Wira senkt Fieber, lindert Schwellungen bei Entzündungen der oberen und unteren Atemwege und hilft bei Husten – sowohl bei produktivem Husten, trockenem Husten als auch allergischem Husten. Für Kinder unter 3 Jahren sowie für Schwangere und Stillende wird sie wegen unzureichender Studien nicht empfohlen.

Wirkstoffe

Wira Wira enthält eine große Bandbreite an Inhaltsstoffen, von denen viele noch nicht vollständig erforscht sind. Bekannt ist, dass sie Alkaloide, Anthrachinone, Betasitosterol, Labdanderivate, Schleimstoffe, Sterole, Tannine sowie Triterpene umfasst.

Traditionelle Dosierung

Analog zu Muña-Muña werden 3–5 g getrocknetes Kraut mit 1 Liter Wasser mindestens 5 Minuten leicht gekocht. Anschließend wird die Mischung abgeseiht und dreimal täglich ein Glas des abgekühlten Absuds getrunken. Auch wird empfohlen, 2 gehäufte Esslöffel Wira Wira – allein oder kombiniert mit Muña-Muña – 10 Minuten lang in 1 Liter Wasser kochen zu lassen. Diese Menge gilt als Tagesdosis für einen Erwachsenen und sollte vollständig getrunken werden. Der Verzehr erfolgt über den gesamten Zeitraum der Beschwerden; nach Besserung wird für 3–4 Tage eine halbe Tagesdosis angesetzt. Bei chronischen Beschwerden setzt die Wirkung von Wira Wira langsamer ein; bis zu 3 Wochen kann der Tee durchgehend konsumiert werden, danach sollte allerdings eine Pause von mindestens 10 Tagen eingelegt werden.