Ubos – Spondias mombin

Ubos – Spondias mombin

Gebräuchliche Namen: Mombin, Gelber Mombin, Gelber Pflaumenbaum, Hog Plum, Hubas, Hubo, Hubus, Jobo, Jocote, Acaja, Agria, Caja, Caja-mirim, Cajazeiro, Cajazeiro-miudo, Ciruelo, Cireula, Joshin Heshon, Tapereba, Tapareba, Taperiba, Tepariba, Ubo, Ubos Colorado, Ubos, Ushum, Ushun, Xuxoon, Spondias mombin (Latein, international), Yellow Mombin (englisch), Ciruela Amarilla (spanisch), Amra, Ashanti Plum

Lateinischer Name: Spondias mombin

Herkunft: Afrika, Asien, Südamerika

Kurzvorstellung

Wird nur äußerst selten kultiviert. Es gibt keine dokumentierten Hinweise zum gezielten Anbau von Mombin.

Ausführliche Beschreibung

Ein außergewöhnlicher Baum, dessen Rinde zahlreiche wohltuende Effekte für den menschlichen Körper bereithält.

Botanische Informationen

Ubos, botanisch Spondias mombin, ist ein laubabwerfender, aufrecht wachsender Baum, der eine Höhe von bis zu 20 Metern und einen Stammumfang von etwa 1,5 Metern erreichen kann. Der Baum wächst sehr schnell und wird deshalb gelegentlich als lebender Zaun gepflanzt. Die Rinde ist dick, korkartig, grau bis rosafarben (dunkel), runzelig und tief gefurcht, wobei aus den Rissen manchmal ein Harz austritt, das zur Herstellung von Leim verwendet wird. Die mächtige Krone bildet sich aus zahlreichen, relativ tief ansetzenden Ästen.

Die Zweige von Ubos sind faserig. Die Blätter können etwa 30 cm lang sein, sind leicht behaart, grün und lanzettlich-elliptisch. Sie bestehen aus 5–8 paarweise angeordneten Blättchen. Die Blütezeit von Ubos reicht von Januar bis April. Die kleinen, weißen und süßlich duftenden Blüten entstehen an den Enden der Zweige. Die Frucht ist eine etwa 3 cm lange, gelbe, aromatisch-säuerliche Pflaume mit ledriger Schale und einem Kern, die in traubenartigen Fruchtständen am Baum hängen.

Herkunft und Verbreitung

Der Baum stammt ursprünglich aus den Tieflandregenwäldern Amazoniens in Brasilien, Kolumbien, Peru, Bolivien, Venezuela, den drei Guineas sowie dem Süden Mexikos, Belize und Costa Rica. Ubos ist eine typische tropische Pflanze, die nur in Höhen bis maximal 1.000 Meter vorkommt. Obwohl ursprünglich recht lokal verbreitet, gedeiht sie auch in anderen Regionen mit vergleichbarer Feuchtigkeit, Höhenlage und Temperatur. Die Pflanze ist zudem auf karibischen Inseln, in Teilen Asiens (Indien, Bangladesch, Sri Lanka, Indonesien usw.) und in Afrika zu finden. Ubos ist beliebt wegen seines raschen Wachstums (z. B. für lebende Zäune und Schatteneinwirkung), aber auch wegen seiner aromatischen Früchte und der medizinisch genutzten Rinde.

Verwendung / Dosierung

Sowohl Rinde, Früchte als auch Blätter finden vielfältige Verwendung. Die Frucht wird traditionell als frisches Obst verzehrt und dient als Zutat für Marmeladen, Säfte und weitere Speisen. Die medizinisch wichtigsten Eigenschaften werden jedoch der Rinde zugeschrieben, deren heilende Wirkung schon seit Jahrhunderten von indigenen Völkern entdeckt und genutzt wird. Sie ist ein fester Bestandteil der peruanischen Phytotherapie und wird in ethnischen Medizinen verschiedener Länder verwendet.

Die Volksmedizin empfiehlt Ubos insbesondere zur Stärkung des Immunsystems, Verbesserung der Sehkraft, zur Desinfektion der Blasenschleimhaut, bei Magenbeschwerden und zur Unterstützung der Heilung oberflächlicher Wunden. In der kolumbianischen Volksmedizin dient Ubos als Schmerzmittel, Verhütungsmittel und teilweise als Abtreibungsmittel für junge Frauen.

In Bolivien werden aus der Rinde Umschläge zur Anwendung bei Knochenbrüchen, Verstauchungen und ausgerenkten Gelenken hergestellt. Reiseberichte beschreiben die Anwendung von Mombinrinde gegen Krämpfe, Durchfall, vaginale Infektionen, Dermatitis, Asthma, Ödeme, Psoriasis, Magengeschwüre, Tuberkulose und Leishmaniose.

In der südamerikanischen Heiltradition gilt Ubos nicht nur als Verhütungs- und Abtreibungsmittel, sondern wird auch gegen Krebs der Eileiter und Gebärmutter eingesetzt. Lokale Heiler verwenden Ubos zur Linderung von Schmerzen und Krämpfen, weshalb es auch zur Behandlung von Arthritis, Rheuma, Muskel- und Gelenkschmerzen, Verletzungen und Entzündungen dient. Abkochungen werden bei Dysenterie, Durchfällen, Hämorrhoiden und allgemein als blutstillendes Mittel verwendet. Die Rinde kommt zudem beim Gurgeln gegen Kehlkopfentzündungen, Tonsillitis, bei Malaria, Fieber, Nierensteinen, Blasenentzündungen, Schlangenbissen, Verbrennungen, Windeldermatitis und anderen Hautleiden zum Einsatz.

Weltweit steigt die Nachfrage nach Mombin dank seiner Wirkung auf den Stoffwechsel und die Minderung negativer Folgen einer ungesunden Lebensweise. Ubos wird mitunter als abführendes Mittel und lokal zur Therapie bei Lepra empfohlen. Ein Rindenaufguss wird traditionell zur Linderung von starkem Husten, durch Auslösen von Erbrechen, verwendet, ebenso bei Vergiftungen durch Lebensmittel oder chemische Substanzen. In afrikanischen Stämmen wird das Pulver getrockneter Mombinrinde nach Beschneidungen oder bei Schnittwunden aufgestreut.

Die Rinde weist einen hohen Anteil an Gerbstoffen auf. In Nigeria wird ein Abkochen der Pflanze auf geschwollene Wangen und Lymphknoten aufgetragen. An der Elfenbeinküste wird Ubos seit Jahrzehnten zur Behandlung von frischen Wunden zur Entzündungsprophylaxe genutzt. In unterschiedlichen Regionen dient die Rinde zur Linderung der Symptome bei Lepra und bei Darmparasiten bei Kindern. In Sierra Leone dient ein Rindenabkoch als Mittel gegen Durchfall und als warme, adstringierende Creme für Frauen nach der Geburt.

In der traditionellen Medizin Südostasiens wird Ubosrinde zur Linderung von Menstruationsschmerzen und bei starker Blutung gegeben. Bei Männern kommt sie bei schmerzhaften Hämorrhoiden zum Einsatz, in einigen Kulturen auch in der Krebsbehandlung. Äußerlich wird ein Sud der Rinde bei rissigen und eiternden Wunden, Hautpilzen und Herpes angewendet.

Die Rinde von Ubos enthält zahlreiche Wirkstoffe, die in der wissenschaftlichen Forschung nachgewiesen wurden. Dazu zählen schmerzlindernde (analgetische), krampflösende und entzündungshemmende Eigenschaften. Weitere Bestandteile konnten einen antimykotischen, antiseptischen und antibakteriellen Effekt belegen. Dies untermauert den breiten therapeutischen Einsatz im Bereich Pilzerkrankungen, Entzündungen, vaginalen Infektionen und Rheuma. In manchen Quellen findet sich auch eine Empfehlung bei Entzündungen der Blase, Magengeschwüren, Darmerkrankungen sowie Rachenentzündung. Ein entzündungshemmender Effekt des Extrakts wurde bei Versuchen an Ratten gezeigt.

Wirkstoffe

In der Rinde von Ubos wurden folgende Stoffgruppen nachgewiesen: Katechine, Steroide, Carotinoide, Chinone und phenolische Verbindungen. Zu den wichtigsten Einzelsubstanzen zählen Alpha-Pinen, Caryophyllen, Anacardsäure, Zitronensäure (und ihre Derivate), Ascorbinsäure (Vitamin C), Alkenylsalicylsäure, Ocimen, sowie Zuckerverbindungen wie Arabinogalaktane und Xylose-Derivate. Darüber hinaus enthält die Rinde die Vitamine A, B1, B2 und B5 sowie größere Mengen an Mineralstoffen wie Kalzium, Eisen und Phosphor.

Traditionelle Dosierung

Meist werden etwa 5 g (1–2 Esslöffel) gemahlene Ubosrinde mit ca. 750 ml (700–800 ml, auch bis zu 1 l) Wasser aufgekocht. Der Sud sollte zugedeckt 20–30 Minuten sieden, anschließend abseihen. Von diesem Sud trinkt man 2–3 mal täglich ca. 200 ml (ein Glas/Tasse). Bei Hautproblemen kann zusätzlich die betroffene Stelle 2-mal täglich äußerlich mit dem Sud behandelt werden. Für Kinder unter 3 Jahren sowie schwangere und stillende Frauen wird Ubos nicht empfohlen.