Tulsi – Heiliges Basilikum

Gebräuchliche Namen: Tulsi, Heiliges Basilikum, Indisches Basilikum, Königsbasilikum, Ocimum sanctum, Ocimum tenuiflorum, Holy Basil, Sacred Basil, Tulsí, Tulasi, Basilikum (global, englisch, lateinisch, indisch, international)
Lateinischer Name: Ocimum sanctum (Ocimum tenuiflorum)
Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Europa, Südamerika
Kurzvorstellung
Tulsi gedeiht im Garten (am besten neben Tomaten und Gurken), aber auch im Topf auf der Fensterbank, auf dem Balkon oder als Zimmerpflanze – sie benötigt ausreichend Licht und Wärme.
Die Samen dünn aussäen und nur leicht mit dem Finger andrücken. Für regelmäßige Bewässerung sorgen. Nach etwa drei Wochen wachsen die Pflänzchen sichtbar heran. Heiliges Basilikum ist frostempfindlich und sollte erst nach den letzten Frösten ins Freie gepflanzt werden.
Ausführliche Beschreibung
Heiliges Basilikum, in der traditionellen hinduistischen Medizin dem Gott Vishnu gewidmet, ist sowohl in der Gastronomie als auch in der Phytotherapie geschätzt.
Botanische Informationen
Heiliges Basilikum ist ein aufrecht wachsender, stark verzweigter Halbstrauch, der eine Höhe von 30–60 cm (manchmal bis zu 75 cm) erreicht. Die Stängel sind behaart, die einfachen, gegenständigen Blätter (grün, grün-rosa bis rosa) sind etwa 3 cm lang und aromatisch duftend. Die kleinen, rot-schwarzen Samen und die Früchte reifen im Winter.
Herkunft und Verbreitung
Heiliges Basilikum gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sein Ursprung liegt in Ostasien, von wo aus es sich als vom Menschen kultivierte Pflanze weltweit ausgebreitet hat. Die Gattung Ocimum umfasst ca. 50 Arten von Halbstrauch- und Kräuterpflanzen, die von tropischen bis gemäßigten Regionen wachsen und aromatische, flüchtige Öle sowie weitere Inhaltsstoffe produzieren.
Verwendung / Dosierung
Heiliges Basilikum verfügt über zahlreiche Wirkungen. Besonders geschätzt wird sein Gebrauch als schweißtreibendes Mittel (Diaphoretikum) und zur Fiebersenkung (Antipyretikum), besonders bei Erkältungen. Es zeigt wirkung gegen Grippe und Atemwegsprobleme einschließlich Allergien (es senkt Histamin). In dieser Hinsicht ist eine Kombination mit Minze besonders zu empfehlen. Heiliges Basilikum besitzt antivirale, antimykotische, wurmhemmende, antibakterielle und antiseptische Eigenschaften (ein äußerliches Rezept gegen Pilzerkrankungen ist unten beschrieben). Als Pflanze im Haushalt angebaut, wirkt es zusätzlich als natürliches Repellent.
Heiliges Basilikum unterstützt das Nervensystem und findet positive Anwendung bei Krämpfen. Es wirkt lindernd bei Husten (fördert das Abhusten), Kopfschmerzen, Arthritis, Rheuma, Fieber (allgemein) und Herzbeschwerden. Die Pflanze stimuliert das Herz, reinigt das Blut, wirkt entzündungshemmend und reguliert Blutdruck und Blutzucker im Körper.
Traditionell wird Tulsi zur Förderung des Appetits und bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Es besitzt starke antioxidative Eigenschaften, wodurch es das Immunsystem stärkt, Stress reduziert, die körperliche Leistungsfähigkeit und Abwehrkräfte erhöht.
In der traditionellen indischen Ayurveda ist die Anwendung von ätherischem Öl aus Heiligem Basilikum beliebt, um überschüssiges Kapha aus Lunge und Nasengängen auszuleiten, die Lebensenergie (Prana) und die Schärfe der Sinne zu fördern. Auch nimmt es überschüssiges Vata aus dem Dickdarm, verbessert die Aufnahmefähigkeit, stärkt das Nervengewebe und das Gedächtnis. Ein Getränk mit Honig und Basilikum wird für mentale Klarheit empfohlen. Tulsi regt Appetit und Verdauung an und stärkt das Agni. Es schützt vor Strahlung (Sonne, Bestrahlung, Fernsehen, Computer). In der Ayurveda gilt es als Heilpflanze erster und letzter Wahl.
Auch in der Kosmetik wird Heiliges Basilikum aufgrund des positiven Effekts von Ursolsäure auf die Kollagensynthese und die Verlangsamung der Hautalterung verwendet.
Gegenanzeigen:
Bei längerer Anwendung kann Tulsi die Nieren belasten und sollte daher mit Bedacht eingesetzt werden.
Wichtiger Lagerhinweis: Getrocknetes Heiliges Basilikum verliert schnell seine Heilwirkung und sollte trocken und dunkel aufbewahrt werden.
Für Schwangere, Stillende und kleine Kinder wird die Anwendung nicht empfohlen.
Wirkstoffe
Zu den Hauptwirkstoffen gehören Oleanolsäure, Ursolsäure und Rosmarinsäure, allesamt Substanzen mit antiviraler Wirkung und fördernd für das Immunsystem.
Eugenol, Carvacrol und Linalool sind monoterpenoide Phenolverbindungen, die das Bakterienwachstum hemmen, das Abhusten unterstützen und die Verdauung fördern. Daneben wirkt Caryophyllen als Sesquiterpen entzündungshemmend und antiallergisch. Auch beeinflusst es COX-2-Inhibitoren (entzündungshemmend), was es in der Wirkung mit Paracetamol und anderen Schmerzmitteln vergleichbar macht.
Tr aditionelle Dosierung
Als Einzelgabe gelten 250–1000 mg Pulver oder geschnittenes Kraut Heiliges Basilikum pro Aufguss. Frischer Blattsaft kann äußerlich bei Pilzinfektionen der Haut angewendet werden.
Bei Erkältung empfiehlt sich ein Tee 5–6 Mal täglich (indischer Tee – vorzugsweise Darjeeling, Nelke, ein paar Pfefferkörner, Ingwer, Tulsi, zugedeckt ziehen lassen), eventuell mit Honig gesüßt.