Shilajit – Asphaltum punjabinum

Gebräuchliche Namen: Shilajit, Mumijo, Mumio, Asphaltum Punjabinum, Mumiyo, Shilajeet, Mummiyo, Salajeet, Schlammharz, Tränen der Berge, Tränen der Felsen, Bergpech, Berg-Resin, Bergbalsam, Mountain Tears, Black Asphalt, Mineral Pitch, Moomeyo, Moomiyo, Momia (lateinisch, international), Shargai (mongolisch), Asphaltum (lateinisch, global)
Lateinischer Name: Asphaltum punjabinum
Herkunft: Asien, Europa
Kurzvorstellung
Bis heute ist selbst mit modernster Technologie der biologische Ursprung von Mumijo nicht eindeutig geklärt. Es wird immer noch diskutiert, ob es tierischen, geologischen oder pflanzlichen Ursprungs ist. Shilajit enthält ein breites Spektrum an Aminosäuren und Vitaminen (was für eine tierische und pflanzliche Herkunft spricht), aber auch einen hohen Anteil an Mineralstoffen, was für einen geologischen Ursprung spricht. Weitere Theorien gehen davon aus, dass es sich um organische Überreste von Tieren und Pflanzen handelt, die sich über Jahrtausende mit anorganischen Substanzen vermischt und ein Reservoir gebildet haben. Andere Quellen vermuten, dass es sich um Ausscheidungen urzeitlicher, mittlerweile ausgestorbener Gebirgssäugetiere handeln könnte.
Im Handel ist Mumijo ausschließlich gereinigt erhältlich. Das Rohmumijo muss vor Lagerung und Vertrieb durch einen essentiellen Reinigungsprozess aufbereitet werden, um seine therapeutische Nutzbarkeit zu erlangen. Die bevorzugte Reinigung erfolgt durch reine Quellwasser und mechanische Kräfte, da die Verwendung organischer Lösungsmittel das Naturprodukt schädigen oder zerstören kann.
Shilajit Mumijo wird in historischen Schriften bereits von Aristoteles und Avicenna erwähnt. Abū ʿAlī ibn Sīnā beschrieb Shilajit Mumijo als antiseptisches Mittel, das von den Menschen im Kaukasus verwendet wurde. Noch ältere Schriften in Sanskrit, die über 3000 Jahre alt sind, erwähnen Shilajit als geheimnisvolle Substanz, die Schwäche und Krankheiten vertreibt. Weitere ayurvedische Schriften berichten von der Entdeckung durch Dorfbewohner, die beobachteten, wie erschöpfte Affen oder verletzte Tiere von einer rätselhaften Felsmasse fraßen oder sie ableckten.
Ausführliche Beschreibung
Kurz vorgestellt
Shilajit (auch Mumijo genannt) ist ein uraltes Naturheilmittel aus Gebirgsregionen Asiens und Europas, das seit Jahrtausenden in der Volks- und Ayurvedamedizin als "Tränen der Berge" verehrt wird.
Botanische Informationen
Reines Mumijo ist eine dickflüssige, homogene, klebrige und elastische Masse mit harzartigem oder asphaltähnlichem Aussehen, die Farbtöne von Weiß bis Dunkelbraun annehmen kann und ein charakteristisches Aroma besitzt. Die spezifische Dichte liegt zwischen 2–2,5; der pH-Wert einer 0,05%-igen Lösung beträgt etwa 6,7–7,0 (bei längerer Lagerung wird sie etwas alkalischer und härter, da Feuchtigkeit entweicht); der Schmelzpunkt liegt bei etwa 80 °C. Mumijo ist leicht wasserlöslich, wenig löslich in 95%igem Alkohol und Ether.
Herkunft und Verbreitung
Ob Mumijo einen organischen oder anorganischen Ursprung hat, ist bislang wissenschaftlich nicht vollständig geklärt. Alle Quellen sind sich jedoch einig, dass es durch Ablagerungen in Höhlen entsteht. Historische Berichte belegen die Verwendung dieser Substanz seit Jahrhunderten in der Volksmedizin des Kaukasus, im Altai-Gebirge und in Tibet. Weitere Ursprungsregionen sind Pakistan und besonders Kirgisistan, das als Herkunftsort des hochwertigsten Shilajit gilt. Das Vorkommen konzentriert sich auf hochalpine Gebirgsgebiete in China, Russland, Indien und Tibet sowie deren Nachbarregionen.
Anwendung / Dosierung
Der Überlieferung nach entdeckten Jäger Shilajit, als sie verletzten Wildtieren dabei zusahen, wie sie das natürliche Harz leckten oder kauten und ihre Genesung dadurch beschleunigten. Seither ist Mumijo ein Objekt intensiven menschlichen Interesses. Seit dem 20. Jahrhundert wird Shilajit in zahlreichen Studien als Naturstoff mit gesundheitsförderndem Potenzial erforscht.
Heutzutage wird Shilajit vor allem zur Erhaltung gesunder Gelenke und Knochen (insbesondere bei Frauen nach der Menopause) angewendet. Es kann Stimmungsschwankungen, Stress und Schwäche lindern. Untersuchungen an Tieren und Menschen zeigten einen positiven Einfluss bestimmter Bestandteile auf die Beschleunigung der Heilung akuter, unkomplizierter Knochenbrüche bei geeigneten Umgebungsbedingungen. Ebenso wird es zur Erhaltung normaler geistiger und kognitiver Funktionen empfohlen.
In der Volksmedizin Kirgisistans wird Shilajit bei vielen Beschwerden empfohlen. Weitere Anwendungsbereiche sind die Förderung einer ausgewogenen Verdauung und den harmonischen Stoffwechsel von Kohlenhydraten und Fetten. Es wird als Antioxidans geschätzt, das freie Radikale bindet und so das Immunsystem unterstützt.
In der usbekischen Tradition wird Shilajit zur Stärkung des gesamten Körpers (vor allem des Herz-Kreislauf-Systems), bei Leber- und Magenbeschwerden, Asthma und infektiösen Atemwegserkrankungen (wie Tuberkulose und verschiedenen Entzündungen), Kopfschmerzen, Migräne, Lähmungen oder Diabetes verwendet. Volksmediziner empfehlen es darüber hinaus bei Multipler Sklerose, Hirnhautentzündungen, Neurasthenie, Psychopathie, Epilepsie, Gehirnerschütterungen und Hysterie. Im traditionellen Gebrauch normalisiert Shilajit die Organfunktionen, stärkt das System insgesamt, entfernt Beschwerden und wirkt als stärkendes Tonikum. Es kann zur Aktivierung der Geschlechtsorgane, schnelleren Heilung von Knochenbrüchen und Wunden beitragen.
Die Wirkstoffe von Shilajit beruhigen den Stoffwechsel und gleichen ihn aus, unterstützen das Körpermilieu, fördern die Regeneration der Nervenzellen und können dadurch das Schmerzempfinden senken, beruhigen, den Appetit steigern und die Wundheilung beschleunigen. Als Adaptogen hilft Shilajit dem Körper zu Ausgeglichenheit und Harmonie, unterstützt die Regeneration und fördert die Energie dort, wo sie benötigt wird.
In der Ayurveda gilt Shilajit Mumijo als exzellentes antioxidatives, entzündungshemmendes und antistress-Wirkstoff, der die Widerstandskraft, Stärke und Ausdauer verbessert, Gedächtnis und kognitive Fähigkeiten optimiert, Verdauungsstörungen lindert, Potenz steigert und das Sexualleben verjüngt. Volksheilkundige berichten weiterhin von einer Verbesserung der Ausscheidungsorgane; Laborexperimente bestätigen einen positiven Einfluss auf Funktion und Struktur der Harnröhre.
Die Europäische Lebensmittelbehörde erkennt an, dass regelmäßiger Shilajit-Konsum die Verdauungsgesundheit, das Gewicht, die Fortpflanzungsfunktion, Menstruationsbeschwerden, die Gesundheit von Gelenken und Knochen, das Immunsystem, die geistige Gesundheit und kognitive Leistungen positiv beeinflussen kann. Ferner deuten wissenschaftliche Studien darauf hin, dass Shilajit den Glukosespiegel bei Diabetes moderat senken kann. Die europäische Agentur bewertet Shilajit zudem als wertvolle Nahrung zur Erhaltung robuster Knochen und gesunder Gelenke.
Seit den 1950er-Jahren untersuchen russische und indische Wissenschaftler die Inhaltsstoffe von Shilajit Mumijo. Studien belegen einen milden Effekt regelmäßig konsumierter Shilajit-Bestandteile gegen Entzündungskrankheiten (wie Arthritis und Rheuma), diffuse Schmerzen, Ulkuserkrankungen, Angst, Stress, Altern und als Nootropikum (zur Verbesserung von Hirnfunktion und Leistungsfähigkeit) bei optimaler Dosierung.
Wirkstoffe
Shilajit Mumijo enthält zahlreiche wirksame Substanzen. Als Adaptogen sticht es durch seine Komplexität hervor: Nach 100%-iger Reinigung besteht das Naturprodukt aus mindestens 17 Aminosäuren (z. B. Arginin, Asparagin, Valin, Glycin, Histidin, Alpha-Alanin, Prolin, Tyrosin, Phenylalanin, Serin, Lysin, Threonin, Leucin, Glutamin, Isoleucin, Methionin, Cystin), nahezu allen B-Vitaminen, Provitamin D, Makroelementen (Kalium, Calcium, Magnesium, Natrium, Phosphor), Spurenelementen (Zink, Selen, Eisen, Kobalt, Kupfer, Molybdän, Mangan etc.) und organischen Säuren (Benzoesäure, Hippursäure, Fettsäuren, Ichthyol, Triterpene, Fulvosäure, Dibenzo-alpha-pyron und Huminsäuren).
Traditionelle Dosierung
Die Zubereitungsform und -menge von Shilajit Mumijo kann variieren. Klassischerweise ist es als Pulver erhältlich, jeweils mit Messlöffel. Erwachsene nehmen präventiv 200 mg Pulver in 200 ml Wasser zweimal täglich wenigstens 30 Minuten vor dem Essen ein. Nach etwa einer Woche kann diese auf 400 mg zweimal täglich gesteigert werden; die Maximaldosis liegt bei 500 mg zweimal täglich. Kinder von 3–4 Jahren erhalten ein Viertel, Kinder von 4–10 Jahren die Hälfte der Erwachsenendosis.
Die Anwendungsdauer sollte maximal 3 Wochen betragen; alternative Quellen geben 10–30 Tage an, danach eine gleichlange Pause. Solche Kuren können je nach Bedarf 3- bis 4-mal im Jahr wiederholt werden. Mumijo kann in Wasser, Fruchtsäften, Tee mit Honig oder Milch aufgelöst werden. Äußerlich wird es in Wasser oder Alkohol gelöst direkt auf die Haut aufgetragen.
Bei Knochenbrüchen, Prellungen und Verbrennungen werden 0,2–0,5 g über 25 Tage angewendet, gefolgt von 10 Tagen Pause; in dieser Zeit werden Mazerate äußerlich aufgetragen. Bei Prellungen der Brust kann das Pulver mit 0,2 g Kümmeltee getrunken werden. Bei Diabetes sind 0,2 g zweimal täglich für mindestens 10 Tage empfohlen, mit 5 Tagen Pause. Bei Allergien, Entzündungen oder Rhinitis: 0,2–0,3 g für 25 Tage, dieselbe Lösung kann zum Gurgeln oder zur Nasenspülung verwendet werden.
Bei Kindern unter 3 Jahren wird die Einnahme von Shilajit nicht empfohlen. Es macht nicht abhängig und ist tendenziell für alle Altersgruppen geeignet. Da es jedoch die Konzentration der Harnsäure erhöhen kann, sollten Menschen mit Gicht oder Rheuma darauf verzichten. Patienten, die Antidiabetika wie Metformin oder Glibenclamid einnehmen, sollten eine gleichzeitige Anwendung mit einem Arzt besprechen.