Shatavari – Asparagus racemosus

Shatavari – Asparagus racemosus

Gebräuchliche Namen: Shatavari, Indischer Spargel, Wildspargel, Shatamull, Shatamuli, Shatamuli root, Satavar, Shatawari, Satamuli, Shatavari root, Asparagus racemosus, Indischer Spargel, Wild Asparagus, Varahikand

Lateinischer Name: Asparagus racemosus

Herkunft: Afrika, Asien

Kurzvorstellung

Die Gattung Asparagus umfasst etwa 200–300 eigenständige Arten. Als Zimmerpflanze ist sie weit verbreitet und wächst bevorzugt an sonnigen oder halbschattigen Orten. Der Strauch Shatavari bevorzugt stets feuchten Boden und ein optimales Klima – das verhindert das Vergilben und Abwerfen der Blätter. Shatavari verträgt auch Temperaturen bis etwa 5°C. Es empfiehlt sich, die Pflanze umzutopfen, sobald die Knolle den Substratoberfläche durchbricht.

Ausführliche Beschreibung

Traditionelles indisches Heilkraut, geschätzt bei Frauen- und Männerbeschwerden.

Botanische Informationen

Asparagus racemosus, bekannt als Shatavari, ist ein mehrjähriger Strauch, der in der Regel eine Höhe von 1–2 Metern erreicht, mit dokumentierten Exemplaren sogar bis zu 3 Metern. Die Pflanze wächst aufrecht oder kletternd, entwickelt Rhizome oder spindelförmige Knollen und trägt süß duftende, weiße bis rosafarbene Blüten, die einhäusig oder zweihäusig, zwittrig oder eingeschlechtlich sein können. Diese erscheinen in lockeren Trauben oder Dolden. Die Frucht ist meist eine fleischige, leuchtend rote Beere. Der Stamm besitzt etwa einen Zentimeter lange Dornen, die gerade oder leicht gebogen sind. Jeder Stängel trägt 2–6 kleine, schuppenförmige, sitzende, wechselständig angeordnete Blätter mit entwickelter Hülle.

Herkunft und Verbreitung

Shatavari stammt ursprünglich aus Asien, wobei andere Asparagus-Arten ihren eigenen Weg in Europa und Afrika eingeschlagen haben. Der Großteil der Arten ist in Europa, Asien, Afrika und auch Nordamerika verbreitet. Shatavari kommt vor allem in Südasien vor, insbesondere in Nepal, Sri Lanka, Indien und im Himalaja-Gebiet. Sie bevorzugt kiesige, sandige oder steinige Böden in Höhenlagen von durchschnittlich 1.300–1.500 m ü. NN.

Verwendung / Dosierung

In der traditionellen indischen Medizin, insbesondere im Ayurveda, Unani und Siddha, zählt Asparagus racemosus (Shatavari) zu den wichtigsten Heilpflanzen zur Vorbeugung und Behandlung von Magengeschwüren, Dyspepsie sowie zur Unterstützung der Gallenblasenfunktion. Manche Ayurveda-Praktiker setzen sie bei Erkrankungen des Nervensystems ein. Als Bestandteil komplexer Rezepturen wird Shatavari zur Stärkung der Gebärmutter, Förderung der Muttermilchproduktion, zur Verringerung der Magensäure und ganz allgemein als wichtiger Vitalitätsbooster geschätzt.

Shatavari bedeutet auf Hindi wörtlich "die, die hundert Ehemänner hat". In der traditionellen Medizin dient sie der Verjüngung und Unterstützung der weiblichen Fortpflanzungsorgane, indem sie die Gesundheit und Funktion der Schleimhäute, unter anderem der Gebärmutter, verbessert. Sie stabilisiert den Menstruationszyklus, reguliert PMS und Regelschmerzen, fördert die Muttermilchproduktion und mildert postnatale Depressionen sowie Beschwerden in der Stillzeit. Der Wurzelextrakt wird zudem bei Frauen in und nach den Wechseljahren sowie nach einer Hysterektomie eingesetzt, da darin enthaltene Phytosterole den hormonellen Wandel abmildern. Auch Männer profitieren von Shatavari, da der Wurzel-Extrakt Fruchtbarkeit und Spermienqualität verbessern kann. Zur Behandlung von urogenitalen Infektionen greifen Heilkundige auf den Alkoholextrakt zurück, da dieser antibiotische Eigenschaften besitzt und das Wachstum von Bakterien wie Escherichia coli, Salmonellen oder Staphylokokken hemmen kann.

Äußerlich wird der Wurzelextrakt traditionell bei steifem Nacken, schmerzenden Gelenken und Muskelkrämpfen verwendet. Innerlich unterstützt er die Verdauung, verbessert Schlafstörungen sowie die allgemeine Schlafphysiologie, hebt das Energielevel, fördert die kardiovaskuläre Gesundheit und lindert Symptome von Harnröhrenentzündungen.

Im südasiatischen Raum gilt Asparagus racemosus als Verjüngungsmittel und Immunmodulator, insbesondere durch seine antioxidativen Eigenschaften. Es schützt die Schleimhäute vor reizenden Substanzen und trägt dazu bei, das pH-Gleichgewicht in Vagina und Gebärmutterhals zu regulieren. Darüber hinaus wird es bei Verdauungsproblemen, Durchfall, Reizdarmsyndrom, Geschwüren und Sodbrennen angewandt.

Jüngste Untersuchungen deuten darauf hin, dass Shatavari-Extrakte bei trockenem Reizhusten einen antitussiven Effekt haben könnten und als Antioxidans wirken. Pflanzliche Inhaltsstoffe zeigen in bestimmten Konzentrationen eine milde antitumorale Wirkung gegen spezielle Zelltypen. Isoflavone und Phytoöstrogene unterstützen die hormonelle Balance, wirken positiv auf das Gesamtgleichgewicht des Organismus, den Verdauungstrakt, die Harnwege, die Fortpflanzungsorgane, eine regelmäßige Menstruation, die Linderung von Wechseljahrsbeschwerden, Krämpfe und Wasseransammlungen während der Menstruation u.v.m. Ein großer Vorteil ist, dass Shatavari sowohl während der Schwangerschaft als auch während der Stillzeit eingenommen werden kann, da es in vielerlei Hinsicht unterstützend wirkt. Zusammen mit einer bekömmlichen, reizarmen Ernährung und angepassten Lebensgewohnheiten ist Shatavari eine hervorragende Wahl zur Linderung leichter Migränebeschwerden.

Inhaltsstoffe

Die Wurzel enthält Asparagin A, Alkaloide, polyzyklische Verbindungen und deren Analoga. Neu entdeckt wurden zwei steroidsaponine – Shatavarosid A und B – daneben sind Filiasparosid C, Shatavarine 6–8, Asparosid B, Shatavarin 4 und 5, Immunosid sowie Schidigerasaponin D5 enthalten. Der Saponingehalt variiert je nach Herkunft und Standort. Zudem finden sich Proteine, Stärke, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Vanillin, Diosgenin, Isoflavone, Kaempferol und Mineralstoffe wie Natrium, Kupfer, Mangan, Nickel, Zink und Kalzium.

Traditionelle Dosierung

Bei verfügbarem Pulver empfiehlt sich eine Dosierung von 0,5–1 g Wurzel, die mindestens 15 Minuten in Wasser gekocht wird. Danach abseihen und idealerweise zweimal täglich trinken. Auch zwei Teelöffel Shatavari-Pulver gemischt mit Milch sind beliebt, vorzugsweise abends. Der gemahlene Wurzelstock kann roh in Speisen, Desserts oder als Gewürz eingesetzt werden.

Gelegentlich wird ein Dekokt aus der gesamten Wurzel mit Milch zubereitet; alternativ kann Wasser verwendet werden. Milch- oder Milchsäure unterstützt die Wirksamkeit der Shatavari-Inhaltsstoffe. Bei Kapseln (300 mg/Kapsel) wird die Einnahme von jeweils zwei Kapseln zweimal täglich etwa 20 Minuten vor den Mahlzeiten und mit reichlich Wasser empfohlen. Schwangere nehmen meist 1–2 Kapseln morgens mit dem Essen zu sich.

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