Schmalblättriges Kreuzblümchen – Polygala tenuif

Gebräuchliche Namen: Schmalblättriges Kreuzblümchen, Yuan Zhi, YuanZhi, Polygala tenuifolia, Chinese Senega, Thinleaf Milkwort, Yuanzhi Root, Polygala Root, Tenuifolia-Polygala, Radix Polygalae, chinesischer Senegawurzel, latin: Polygala tenuifolia, origin: China
Lateinischer Name: Polygala tenuifolia
Herkunft: Asien
Kurzvorstellung
Zur Kultivierung des Schmalblättrigen Kreuzblümchens im deutschsprachigen Raum liegen keine bekannten Informationen vor.
Ausführliche Beschreibung
Eine asiatische Heilpflanze mit beruhigenden Eigenschaften.
Botanische Informationen
Das Schmalblättrige Kreuzblümchen ist eine bis zu 30 cm hohe krautige Pflanze mit sitzenden, schmalen Blättern, einer kräftigen Wurzel und violetten Blüten, die in endständigen Blütenständen angeordnet sind.
Herkunft und Verbreitung
Die Pflanze stammt ursprünglich aus Ostasien, insbesondere aus dem Norden Chinas, der Mongolei und östlichen Regionen Russlands. Sie gedeiht bevorzugt an trockenen Standorten mit sandigen oder steinigen Böden.
Verwendung / Dosierung
In der westlichen Pflanzenkunde ist das Schmalblättrige Kreuzblümchen noch wenig bekannt. Erst in jüngerer Zeit beginnt das wissenschaftliche Interesse, die Inhaltsstoffe dieser Pflanze genauer zu erforschen und deren Wirkung zu analysieren.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Polygala tenuifolia, auch als Yuan Zhi bekannt, vornehmlich als Expektorans verwendet. Die Droge, meist die kräftige Wurzel, gilt als eine der 50 fundamentalen Heilpflanzen und wird zur Linderung von Entzündungen der oberen Atemwege und zur Förderung des Abhustens bei feuchtem, produktivem Husten eingesetzt. Bestimmte Inhaltsstoffe zeigen antimikrobielle Effekte, was den traditionellen Einsatz bei Atemwegserkrankungen begründet.
Tierversuche belegen, dass die Extrakte von Polygala tenuifolia antidepressive Effekte zeigen und eine gewisse Stimmungsaufhellung und Stressresistenz fördern können. Ebenso wurden neuroprotektive Wirkungen beobachtet, weshalb der Wurzelextrakt als Adaptogen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen Stress und zur Steigerung der Gedächtnisleistung eingesetzt wird.
Weitere Studien deuten darauf hin, dass die pflanzlichen Wirkstoffe Ähnlichkeiten mit den Wirkmechanismen von Ketamin aufweisen und auf N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptoren einwirken. Sie können nachweislich die Produktion von NGF (Nervenwachstumsfaktor) und BDNF (brain-derived neurotrophic factor) anregen. Neuere Versuchsergebnisse zeigen zudem eine Verbesserung von Lernfähigkeit und Gedächtnisfunktionen bei Tieren unter belastenden Bedingungen.
Bei einzelnen Patienten wurden nach Einnahme von Schmalblättrigem Kreuzblümchen Verbesserungen in Bezug auf die räumliche Orientierung und das Erkennen von Umgebung festgestellt, ohne jedoch signifikante Auswirkungen auf das Kurz- oder Langzeitgedächtnis zu zeigen.
Pharmakologisch betrachtet, ist insbesondere nerve growth factor (NGF) relevant, ein Protein, das das Wachstum und die Regeneration von Nervenzellen unterstützt. Die Forschung vermutet, dass sich diese Eigenschaft zur Prävention neurodegenerativer Erkrankungen – zum Beispiel Demenz und Alzheimer – eignen könnte.
Auch die Volksheilkunde empfiehlt Yuan Zhi als mildes Sedativum bei Schlaflosigkeit, Angstzusänden, innerer Unruhe und Neurosen. Verschiedene vorklinische Untersuchungen weisen auch auf die antioxidativen Eigenschaften (durch Tenuigenin) hin, die einen schützenden Effekt auf das zentrale Nervensystem haben.
In der traditionellen koreanischen Medizin gilt der Absud dieser Wurzel als Therapeutikum bei Schlaflosigkeit, Vergesslichkeit, Depressionen, Angstzuständen, Reizbarkeit, Desorientierung, Demenz und Gedächtnisverlust.
Äußerlich wird Yuan Zhi in der TCM bei Hautleiden aufgelegt und in kosmetischen Produkten als Bestandteil für Haarpflege genutzt, um das Haarwachstum und die Haargesundheit zu fördern und Haarausfall entgegenzuwirken.
Inhaltsstoffe
Die Wurzel enthält bedeutende triterpenoide Saponine, C-Glykoside, Saccharoseester, ätherische Öle, Alkaloide, Oligosaccharide, Tenuigenin, Tenuifolin, Disinapoylsaccharose, 3,4,5-Trimethoxyzimtsäure und Harze.
Traditionelle Dosierung
Da die Pflanze nicht offiziell verwendet wird, gelten derzeit nur vorläufige Angaben aus tierexperimentellen Studien: Die maximale Dosierung von Wurzelextrakt liegt bei bis zu 1 g pro kg Körpergewicht pro Tag. Für den Menschen ist diese Menge bislang jedoch wissenschaftlich nicht belegt.