Schisandra – Chinesische Beerentraube

Gebräuchliche Namen: Schisandra, Chinesische Beerentraube, Beerentraube, Magnolienranke, Magnolia-Beere, Fünf-Geschmacks-Frucht, Wu Wei Zi, Wu-wei-zi, Chinese magnolia vine, Magnolia vine, Xi Wu Wei Zi, Wuhzi, Bac Ngu Vi Tu, Bei Wu Wei Zi, Chinese Mongolavine, Chinesischer Limonenbaum, Fruit aux Cinq Saveurs, Gomishi
Lateinischer Name: Schisandra chinensis
Herkunft: Asien, Europa
Kurzvorstellung
Die Beerentraube ist an kontinentales Klima angepasst und übersteht sogar Fröste bis -35°C. Zu Beginn der Vegetationsperiode kann sie allerdings durch späte Fröste beschädigt werden, deshalb empfiehlt es sich, die Pflanze im Frühjahr bei Bedarf zu schützen. Am einfachsten ist die Vermehrung der Schisandra durch Wurzelausläufer, da die Mutterpflanze zahlreiche davon bildet. Auch die Anzucht aus Samen ist möglich, jedoch aufwendiger: Die Samen sollten nach der Ernte 3–4 Monate bei Zimmertemperatur lagern und anschließend etwa 2 Monate bei ca. 5°C (z.B. im Kühlschrank) in feuchtem Sand stratifiziert werden. Die jungen Pflanzen wachsen anfangs langsam, nur wenige Zentimeter pro Jahr. Im gemäßigten Klima beginnt das Wachstum meist erst ab dem dritten Jahr, dann kann die Pflanze jedoch über 10 Meter lang werden. Schisandra besitzt ein empfindliches Wurzelsystem und gedeiht am besten an feuchten, durchlässigen Standorten ohne Staunässe. Da es sich um eine Kletterpflanze handelt, ist eine Rankhilfe empfehlenswert, am besten an einem warmen, sonnigen Platz.
Ausführliche Beschreibung
Sie möchten Vitalität und gesunde Leber fördern? Schisandra ist die richtige Wahl!
Botanische Informationen
Schisandra, die Chinesische Beerentraube (Schisandra chinensis), ist eine rechtswindende, laubabwerfende Kletterpflanze, die über 10 Meter lang werden kann. Die hellgrünen Blätter sind 5–8 cm lang, 2–6 cm breit, dünn, leicht gezähnt bis gesägt, keilförmig und zugespitzt, eiförmig bis elliptisch. Die Stängel verholzen mit der Zeit. Die duftenden, einhäusigen Blüten erscheinen an jungen Trieben und haben 6 bis 9 Blütenblätter; ihre Färbung reicht von Weiß bis Hellrosa. Die Früchte sind traubenförmige Ähren mit rosaroten bis hellroten, 5–8 mm langen Beeren.
Herkunft und Verbreitung
Die ursprüngliche Heimat von Schisandra chinensis liegt in den Laubwäldern Ostasiens, vor allem in Nordostchina (Mandschurei), den Provinzen Shanxi, Hebei und weiteren, ebenso in Teilen der Mongolei, Korea, im östlichen Russland und Nordjapan. Schisandra gedeiht am besten im kontinentalen Klima, sie verträgt strenge Winter mit Temperaturen bis zu -35°C und wächst gut in Mitteleuropa.
Verwendung / Dosierung
Schisandra wird wegen ihrer Heilkräfte, insbesondere der Beeren, kultiviert und ist auch eine beliebte Zierpflanze. In Ostasien und Russland werden aus den Beeren Säfte, Weine, Extrakte und Süßwaren hergestellt. Die essbaren Beeren schmecken bemerkenswert herb-säuerlich. In Korea wird Schisandra als omija bezeichnet und ist Basis für Tee oder Limonade. In Japan finden die Beeren ebenso Verwendung, auch die Ainu setzen sie traditionell gegen Erkältungen und Unwohlsein ein.
Die Beeren sind besonders reich an Antioxidantien wie Vitamin C und E, und sie unterstützen die Entgiftung der Leber. Die enthaltenen Wirkstoffe fördern das allgemeine Wohlbefinden und erleichtern die Regeneration nach Entzündungen der Leber. Studien belegen die positive Wirkung auf Verdauung, Lebergesundheit und körperliche sowie mentale Leistung. Darüber hinaus wirken die Inhaltsstoffe antioxidativ, antientzündlich und schützen vor schädigenden Einflüssen; sie unterstützen die Funktion der Immunzellen und fördern die Aktivität der Makrophagen.
Seit Jahrzehnten wird Schisandra chinensis auf ihre Wirkung zur Reduzierung von Stress und als Adaptogen untersucht. Die Inhaltsstoffe sind nachgewiesenermaßen neuroprotektiv, leberschützend, herzschützend, magenschützend und antioxidativ und unterstützen die Abwehrkräfte in belastenden Situationen. Auch in Tierstudien zeigten sich angstlösende Effekte. Mehrere klinische Studien bestätigen, dass Schisandra die mentale Leistungsfähigkeit, Konzentration, Ausdauer und die Fähigkeit, Stresssituationen zu bewältigen, deutlich steigern kann.
Die adaptogenen Substanzen stärken Nerven, körperliche und geistige Leistungsbereitschaft und wirken stimulierend ohne Gewöhnungseffekt. Sie verbessern die Stimmung, reduzieren Müdigkeit und steigern Ausdauer und Motivation. In diversen Studien konnte die Stimulation der körperlichen Arbeitskraft und die Erhöhte Stressresistenz nachgewiesen werden, sowohl bei gesunden freiwilligen Testpersonen als auch bei erschöpften oder gestressten Individuen.
Weitere Inhaltsstoffe, darunter Lignane und Saponine (insbesondere Schizandrin, Schisantherin A, Deoxyschizandrin und Gamma-Schizandrin), helfen nachweislich, Husten zu lindern und Entzündungsmarker der Atemwege zu reduzieren. Verbesserungen bei der Regeneration der Bronchien und Verringerung von Entzündungswerten wie Interleukinen und TNF-alpha sind belegt. Klinische Studien zeigten zudem, dass die Wirkstoffe die Funktion des Atemsystems unterstützen.
Traditionelle Anwendung
In der Volksmedizin werden 1 bis 3 g getrocknete Schisandra-Beeren empfohlen, um Ermüdung zu reduzieren und Leistungsfähigkeit zu steigern. Schisandra gilt als sicher und verursacht keine unerwünschten Nebenwirkungen. Sie wird zur Prävention vorzeitigen Alterns, zur Optimierung des Blutzuckerspiegels und zur Unterstützung eines normalen Blutdrucks geschätzt.
Schisandra zählt zu den meistgenutzten Heilpflanzen der traditionellen chinesischen Medizin. Als Stimulans wird sie bei Müdigkeit, bei sportlichen Aktivitäten oder längeren Reisen verwendet. In TCM-Rezepturen wird sie gegen Asthma, Schlafstörungen, chronischen Durchfall, nächtliches Schwitzen, Erektionsstörungen, vermehrtes Wasserlassen und Gedächtnisprobleme eingesetzt. Einige nutzen Schisandra zur Verbesserung des Sehvermögens, als Schutz gegen Strahlung, zur Infektionsprophylaxe, Kräftigung der Nebennieren und zur Steigerung der Energie.
Inhaltsstoffe
Die Beeren enthalten reichlich Schleimstoffe, Harze, Saponine, Tannine, organische Säuren (Apfel-, Zitronen-, Wein-, Tetradecansäure, Anwuweizsäure, Argolsäure, Ascorbinsäure – Vitamin C), ätherische Öle (α-Pinen, Camphen, Myrcen, Limonen, Terpinen, Cymen, Linalool, Terpineol, Borneol, Citronellol, α-Caryophyllen, Santalol) und Lignane (Schizandrin u.a.), ergänzt durch Deoxyschizandrin, Gomisin, Betasitosterol, Gomisin N, Daucosterol, Beta-Carotin, Chamigrenal, Epigomisin, Niacin, Riboflavin, Schisantherin, Seskvikaren, Thiamin, Tigloylgomisin sowie Kupfer, Mangan, Nickel, Zink, Molybdän und Silber.
Traditionelle Dosierung
Für getrocknete oder frische Schisandra-Beeren gibt es keine festen Dosierungsvorgaben, bei Extrakten richtet sich die Dosierung nach den jeweiligen Angaben der Studien. Ein typisches Extrakt mit 20 mg Lignanen (entspricht etwa 1,5 g getrockneter Beeren) wird einmal täglich bei Lebererkrankungen angewendet. Zur Steigerung körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit werden 0,5–2,0 g Extrakt oder 1,5–6 g getrocknete Beeren zweimal täglich empfohlen. In der Volksmedizin werden zur allgemeinen Kräftigung ca. 5 g getrocknete, zerstoßene Beeren mit einem Glas kaltem Wasser eingenommen. In Korea werden 2-mal täglich ein Esslöffel eines Ansatzes aus 10 g zerkleinerten Beeren und etwa 200 ml kochendem Wasser empfohlen, nach kurzer Ziehzeit abseihen.