Sarsaparille – Smilax officinalis

Sarsaparille – Smilax officinalis

Gebräuchliche Namen: Sarsaparille, Sarsaparillawurzel, Smilax, Sarsa, Salsaparilha, Salsepareille, Zarzaparilla, Amerikanische Sarsaparille, American spikenard, Arali, Rabbit root, False sarsaparilla, Bamboo brier, Small spikenard, Wilde Lakritze, Jamaican Sarsaparilla, Ecuadorianische Sarsaparille, Honduras Sarsaparilla, Sarsaparilla, Sarsaparilla-Wurzel, Wild Sarsaparilla, Sarsaparilla officinalis, Smilax officinalis, Sarsaparilla root, Sarsaparilla (engl., span., port., lat.)

Lateinischer Name: Smilax officinalis

Herkunft: Asien, Südamerika

Kurzvorstellung

Die Gattung Smilax umfasst zahlreiche Arten, von denen viele endemisch sind. Die Pflanze ist äußerst anpassungsfähig, breitet sich schnell aus und gedeiht in unterschiedlichsten Lichtverhältnissen – von voller Sonne bis Schatten – benötigt aber stets feuchte Böden, unabhängig von der Bodenart oder Nährstoffgehalt. Besonders keimfähig sind im Herbst gesammelte Samen, die vor der Aussaat 90–150 Tage stratifiziert werden sollten. Die Aussaat erfolgt in lockerem Boden, leicht angegossen und sanft bedeckt – das Keimen ist langsam, die ersten Sämlinge können erst im Folgejahr erscheinen. In der Natur werden die Samen am besten durch Tiere oder Vögel verbreitet. Jungpflanzen benötigen konsequente, aber moderate Bewässerung (1–2 Mal pro Woche), da Smilax recht trockenresistent ist und trockene Böden schließlich der natürlichen Umgebung nahekommen. Umsetzen kann man junge Pflanzen, sobald sie etwa 15 cm erreicht haben.

Ausführliche Beschreibung

Die beste Wahl bei Geschlechtskrankheiten, Verdauungsstörungen und zur Frühlings-Detox!

Botanische Informationen

Sarsaparille, wissenschaftlich Smilax officinalis genannt, ist eine ausdauernde, kletternde und verholzende Pflanze oder ein Strauch, der Längen von bis zu 30 Metern erreichen kann. Sie wächst ähnlich einer Weinrebe und hält sich mit Ranken an ihrem Untergrund fest. Die Stängel sind strauchartig, geflochten, kantig, zugespitzt und grün mit vielen Blättern, oft mit Dornen versehen. Die Blätter sind eiförmig bis länglich, zugespitzt, herzförmig, ledrig, oberflächlich glatt, etwa 15 cm lang und 5–10 cm breit und erinnern in ihrer Form an Paprikafrüchte. Die Blüten sind grünlich, und als Frucht entstehen leuchtend rote Beeren. Die Pflanze ist zweihäusig.

Herkunft und Verbreitung

Sarsaparille wurde erstmals 1805 vom Botaniker Humboldt in Neu-Granada am Ufer des Magdalena-Flusses beschrieben. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Mittelamerika, von wo aus sie sich nach Südamerika und auf die Karibikinseln (besonders Jamaika) ausbreitete. Nach Europa gelangte sie im 16. Jahrhundert mit den Seefahrern. Heute wächst Sarsaparille am häufigsten in feuchten, tropischen und subtropischen Regionen Südamerikas und Asiens, insbesondere in der Nähe von Gewässern.

Verwendung / Dosierung

Die gesundheitlichen Vorzüge von Sarsaparille wurden erstmals 1569 von dem persischen Gelehrten Imad al-Din Mahmud ibn Shirazi beschrieben. Besonders beliebt ist Sarsaparille als Tee im Rahmen einer Frühlings-Entgiftung – oft gemeinsam mit Lapacho (im Verhältnis 1:1) und einer Prise Zimt oder Kurkuma. Sarsaparille findet außerdem Verwendung in Suppen, verschiedenen Speisen und im traditionellen kubanischen Getränk „Pru“. Junge Pflanzenteile oder Rhizome schmecken ähnlich wie Spargel und werden in der chinesischen Küche als Snack – gekocht oder roh – angeboten.

Sarsaparille ist Bestandteil vieler moderner Arzneimittelformeln und wird sowohl Nahrungsmitteln als auch Getränken zugesetzt. Historisch war Sarsaparille ein beliebtes Getränk amerikanischer Cowboys. Heute wird sie von Sportlern gerne als natürliches "anaboles" Mittel zur Leistungssteigerung und Muskelentwicklung genutzt, obwohl keine signifikant steroidartigen Substanzen nachgewiesen werden konnten. Bestimmte Inhaltsstoffe fördern jedoch nachweislich die Hormonbildung von Testosteron und Progesteron, regen so den natürlichen Anabolismus an und könnten laut einer Studie sogar männliche Hormone enthalten (Singh, 2006).

Die wichtigste medizinische Anwendung betrifft positive Effekte auf das gastrointestinale System. Sarsaparille gilt behördlich als Pflanze, die die Verdauung unterstützt und das Verdauungssystem harmonisiert. Regelmäßiger Verzehr der getrockneten Wurzeln wird traditionell zur Förderung der Verdauung und Magen-Darm-Gesundheit empfohlen.

Eine in vitro Studie zeigt, dass polyphenolische Substanzen aus dem Rhizom antioxidativ wirken sowie als Enzyminhibitoren, die für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes, Hyperglykämie und Hypertonie von Bedeutung sind. Weitere Untersuchungen bestätigen einen blutdrucksenkenden Effekt durch Beeinflussung des ACE-Enzyms, das Blutdruck-relevante Faktoren reguliert.

Eine weitere in vitro Studie belegt die zytotoxische Wirkung bestimmter Saponine gegen menschliche Krebszellen, was auf ein mögliches Potenzial bei Krebserkrankungen hindeutet. Andere Quellen berichten über die immunstimulierende Wirkung der Wurzel, mit nachgewiesen erhöhter Produktion von weißen Blutkörperchen (CD4/CD8 T-Lymphozyten und Makrophagen). In der Volksmedizin wird Sarsaparille traditionell bei Allergien, Ekzemen, Psoriasis und Asthma genutzt.

Wissenschaftliche Arbeiten legen nahe, dass einige Inhaltsstoffe als Prävention gegen Rheumatoide Arthritis und Arteriosklerose dienen können. Kräuterbücher empfehlen Sarsaparille einzeln oder in Mischung bei Arthrosen, Rheuma, Gichtanfällen und entzündlichen Beschwerden. Die beschriebenen antiphlogistischen Effekte unterstützen die Anwendung bei Schmerzen und Fieber.

Volksmedizin

Amazonische Indigene nutzten Sarsaparille nicht nur zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten, sondern auch zur Stärkung des Immunsystems, Verbesserung des Blutdrucks und Linderung von Schmerz und rheumatischen Beschwerden. Die Pflanze war berühmt für ihre tonisierenden und aphrodisierenden Eigenschaften und wurde im 16. Jahrhundert auch in Europa populär. Als schaumfördernder Zusatz fand sie Eingang in Getränke, verdankt ihren Ruhm aber vor allem der Fähigkeit, Symptome von sexuell übertragbaren Krankheiten zu bekämpfen.

Abkochungen werden als Diuretikum verwendet, um Stoffwechselprodukte, insbesondere Mineralien, auszuleiten. Sarsaparille soll die Bildung von Nieren- und Harnsteinen verhindern, das Blut reinigen, Schwermetalle ausleiten und bei Blasenentzündungen unterstützen. Der Volksheilkunde wird weiterhin eine tonisierende und antimykotische Wirkung zugeschrieben.

Traditionell wird Sarsaparille auch gegen Syphilis, Tripper und verschiedene Warzen (durch Papillomviren verursacht) eingesetzt – aufgrund antiviraler und antibakterieller Eigenschaften. Nach und nach zeigte sich das breite Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten – von Erektionsstörungen bis Zahnschmerzen. Sarsaparille wirkt zudem schmerzlindernd und entzündungshemmend. In einigen Ländern wird sie traditionell bei Nierenerkrankungen, Psoriasis, übermäßigem Schwitzen und Syphilis eingenommen. Bei schwerer Psoriasis können sowohl Bäder wie auch Teeabkochungen täglich zur Entwässerung und Linderung bei Wasseransammlungen genutzt werden. Traditionelle Heiler empfehlen Sarsaparille bei der Behandlung von Tripper, hohem Fieber, zur Förderung des Appetits, der Verdauung und bei Verdauungsbeschwerden. In der energetischen Pflanzenheilkunde hilft Sarsaparille das Meridian-System der Nieren und der Blase zu harmonisieren.

Homöopathie

Sarsaparille wird auch homöopathisch in unterschiedlichen Potenzen (z. B. CH15–CH20) bei Nierenkoliken mit typischen Blasenschmerzen und Sediment im Urin eingesetzt, ebenso bei chronischer Blasenentzündung und Nierensteinen. Hautbezogene Indikationen sind Fissuren, chronische Dermatosen und Purpura mit begleitender Psoriasis. Auch rheumatische und migräneartige Beschwerden können davon profitieren.

Einschränkungen

Aufgrund mangelnder Daten wird Sarsaparille nicht für Schwangere, Stillende und Kinder unter 3 Jahren empfohlen. Es bestehen mögliche Wechselwirkungen mit Digoxin (erhöhte Aufnahme und Nebenwirkungsgefahr) sowie Lithium (verzögerte Ausscheidung, mögliche Nebenwirkungen).

Inhaltsstoffe

Sarsaparille enthält die Vitamine A, B-Komplex, C, D, steroidale Saponine, Rhynchophyllin, Glykoside, Beta-Sitosterol, Hirsutin und Mitraphyllin. Zu den Mineralstoffen zählen Jod, Silizium, Schwefel, Natrium, Mangan, Eisen, Kalzium, Kupfer und Kalium. Eine analytische Studie von 1996 dokumentierte drei steroidale Saponine im Rhizom: Laxogenin, Tigogenin, Sarsasapogenin, Neotigogenin und weitere Glukopyranoside. Durch saure Hydrolyse wurde aglykonischer steroidaler Sapogenin gewonnen.

Traditionelle Dosierung

Empfohlen wird die traditionelle Zubereitung: 1 Esslöffel getrocknete Wurzel auf 750 ml Wasser, 3–5 Minuten köcheln lassen. Den abgekühlten Sud in drei Portionen über den Tag verteilt trinken. Zu Beginn mit einer kleineren Menge anfangen und die Dosis allmählich steigern. Nach 3 Wochen Einnahme empfiehlt sich eine Pause von einer Woche.

Bei ausgeprägter Psoriasis kann Sarsaparille bis zu 5 Wochen lang (0,5–0,75 Liter Tee täglich) verwendet werden. Zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und Tripper empfiehlt sich ein Tee aus 2 Esslöffeln getrockneter Wurzel (ca. 10 g) auf 1 Liter Wasser, 5 Minuten bei schwacher Hitze köcheln, ggf. mit Thymian kombiniert.