Purpur-Sonnenhut – Echinacea purpurea

Purpur-Sonnenhut – Echinacea purpurea

Gebräuchliche Namen: Purpur-Sonnenhut, Sonnenhut, Echinacea, Purpur-Blumenigel, Echter Sonnenhut, Echinacea purpurea, Purple Coneflower, Eastern Purple Coneflower, Zierpflanze, ornamental plant, Třapatka (tschechischer Ursprung)

Lateinischer Name: Echinacea purpurea

Herkunft: Asien, Australien, Europa, Südamerika, Nordamerika

Kurzvorstellung

Der Purpur-Sonnenhut wird sowohl als Zierpflanze zur Verschönerung von Beeten und Rabatten in Gruppenpflanzungen als auch als anerkannte Heilpflanze kultiviert. Die Gartenvarietäten bieten eine breite Farbpalette und verschiedene Wuchsformen. Im Hinblick auf die Pflege ist Echinacea eine ausgesprochen robuste und anspruchslose mehrjährige Staude. Sie bevorzugt sonnige Standorte und gut durchlässige Böden, gedeiht aber auch auf ärmeren, trockenen oder schattigeren Flächen. Die Vermehrung gelingt zuverlässig durch Aussaat, Teilung etablierter Horste oder Wurzelstecklinge. Eine reine Pflanzung an dauerhaft schattigen Orten wird nicht empfohlen, gleichgültig ob der Boden feucht oder trocken ist – der Purpur-Sonnenhut übersteht auch längere Trockenperioden problemlos. Die Teilung und Pflanzung von Jungpflanzen erfolgt vorzugsweise im Frühjahr oder Herbst. Bereits etwa 10 cm hohe Triebe wachsen bei Pflanzung im Spätherbst oder Frühsommer zu kräftigen Stauden heran. Das beste Keimverhalten zeigt sich bei deutlichen Tag-Nacht-Temperaturunterschieden (z. B. 8 °C am Morgen, 25 °C am Nachmittag).

Ausführliche Beschreibung

Der Purpur-Sonnenhut ist eine anspruchslose und vielseitige Heilpflanze, die seit Jahrhunderten von den Ureinwohnern Nordamerikas zur Stärkung des Immunsystems geschätzt wird.

Botanische Informationen

Der Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea) ist eine ausdauernde Staude, die typischerweise eine Höhe von etwa 1 Meter erreicht (im Durchschnitt zwischen 120 und 160 cm). Sie besitzt aufrechte, stängelige Triebe mit rauhaariger Oberfläche. Die Blätter sind gestielt, lanzettlich bis ei- oder eiförmig, mit gesägtem Blattrand und beidseitig flaumig behaart. Die markanten Blüten bestehen aus auffälligen, purpurfarbenen Zungenblüten und röhrenförmigen, braunen Röhrenblüten auf dem gewölbten Blütenboden und sind zwittrig. Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Die Bestäubung geschieht vor allem durch Bienen und Schmetterlinge.

Herkunft und Verbreitung

Die ursprüngliche Heimat des Purpur-Sonnenhuts sind die nordamerikanischen Prärien. Dort wurde die Pflanze traditionell von indigenen Völkern über viele Generationen hinweg angewendet. Zu weltweiter Bekanntheit gelangte Echinacea durch Joseph Meyer, der das Wissen um die wohltuende Wirkung bei den Ureinwohnern erlernte und weiterverbreitete.

Verwendung / Dosierung

In der traditionellen Medizin wird der Purpur-Sonnenhut insbesondere bei den ersten Anzeichen von Erkältungen, Infektionen der oberen und unteren Atemwege sowie Harnwegsinfekten eingesetzt. Weitere volksheilkundliche Quellen empfehlen die Anwendung bei nahezu allen Erkrankungen der Atemwege. Im Allgemeinen wird Echinacea zur Stärkung des Immunsystems bei Infektionskrankheiten geschätzt.

Überliefert ist, dass nordamerikanische Ureinwohner Echinacea sowohl bei harmlosen Beschwerden wie Schnupfen, Erkältung, kleinen Wunden und Entzündungen als auch bei schwerwiegenderen Problemen, etwa Schlangenbissen, der Behandlung von Geschlechtskrankheiten und Hautproblemen bei Pferden, verwendeten. Umschläge mit Echinacea-Extrakten wurden traditionell bei Insektenstichen und Verbrennungen angewandt. Das Kauen der Wurzel diente dazu, Zahnschmerzen und Halsentzündungen zu lindern.

Der Extrakt des Purpur-Sonnenhuts wurde ferner zur Linderung von Schmerzen und trockenem Husten eingesetzt. Moderne Studien belegen die immunstimulierende Wirkung und die unterstützende Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen auf molekularer Ebene. Nach aktuellem Forschungsstand fördert Echinacea nachweislich die natürliche Abwehrkraft des Körpers im Kampf gegen verschiedene Krankheitserreger.

Äußerlich kann Echinacea-Extrakt zur Behandlung schlecht heilender (nicht tiefer) Wunden und entzündlicher Hauterkrankungen angewendet werden. Eine Tierstudie deutet zudem auf ein mögliches sanftes antidepressives Potenzial hin, da der Pflanze eine leicht erhöhte Konzentration von Neurotransmittern an den Nervenenden zugeschrieben wurde.

Inhaltsstoffe

Zu den pharmakologisch bedeutendsten Inhaltsstoffen des Purpur-Sonnenhuts zählen ätherische Öle, Pyrrolizidinalkaloide, Weinsäureester, Polysaccharide (mit ausgeprägtem immunstimulierendem Effekt), aliphatische Amide, Isobutylamide sowie Gerbstoffe.

Traditionelle Dosierung

Präventiv genügt als Tablette eine Dosis von 100–150 mg ein- bis zweimal täglich. Bei akuten Symptomen sollte die Dosis auf 200 mg erhöht werden, welche bis zu dreimal oder viermal täglich eingenommen werden kann. Um die bestmögliche Wirkung zu erzielen, empfiehlt sich eine regelmäßige Anwendung über mindestens acht Wochen (je nach Quelle unterschiedlich). Bei Anwendung in Tropfenform liegt die empfohlene Menge bei etwa 15–20 Tropfen dreimal täglich.

Für einen Tee-Aufguss werden 1–2 Gramm getrocknetes Kraut oder Wurzel mit 250 ml Wasser übergossen und bis zu 15 Minuten ziehen gelassen. Anschließend abseihen und am besten lauwarm zweimal täglich trinken. Der Aufguss sollte stets möglichst frisch bereitet werden. Während der Zubereitung empfiehlt sich die Verwendung von nicht-metallischem Geschirr.

Eine Tinktur kann mit 60% Alkohol angesetzt werden; hierzu wird die frische oder getrocknete Wurzel in einem Mischungsverhältnis von 30–60% angesetzt. Auch frisch gepresster Saft aus Kraut oder Blüten lässt sich verwenden; für eine längere Haltbarkeit sollte dieser mit Alkohol stabilisiert werden.

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