Pinienkerne – Pinus pinea

Pinienkerne – Pinus pinea

Gebräuchliche Namen: Pinienkerne, Italienische Steinkiefer, Mittelmeerkiefer, Pinie, Schirm-Kiefer, umbrella pine, parasol pine, stone pine, pine nuts, Piniennüsse, pinoli, pignoli, pignolo, pignons, pinocchi, pinon, pinons, pinon nuts, Korean pine nuts, cedar nuts, chilgoza, pinyon pinenuts, Pinus pinea

Lateinischer Name: Pinus pinea

Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Europa

Kurzvorstellung

Pinien bevorzugen trockene, warme und nährstoffreiche Böden für optimales Wachstum. Regelmäßige Bewässerung ist unerlässlich; bei Trockenheit stellen die Bäume die Zapfenbildung ein. Ausreichende Feuchtigkeit und stabile, milde Temperaturen im Frühling und Sommer fördern die Reife der Zapfen und Samen. Die Ernte kann etwa 10 Tage beginnen, bevor sich der grüne Zapfen öffnet – dazu werden die Zapfen meist in Jutesäcke gelegt und in der Sonne getrocknet, damit sie sich nach ca. 20 Tagen öffnen und die Samen entnommen werden können. Anbaugebiete liegen bevorzugt auf 1.800–2.600 Metern Höhe; über 2.600 Metern reifen die Zapfen schlecht, winterlicher Frost schadet ihnen. Für den Verzehr müssen Pinienkerne geschält werden; gut gelagert bleiben sie lange haltbar, ungeschält verderben sie jedoch rasch. In Mitteleuropa ist der Anbau wegen fehlender Frosttoleranz kaum möglich.

Ausführliche Beschreibung

Beliebte Kerne, die beim Kampf gegen Übergewicht unterstützen können.

Botanische Informationen

Pinus pinea, die Italienische Steinkiefer oder Pinie, ist ein immergrüner Nadelbaum, der Höhen von bis zu 30 Metern erreichen kann (durchschnittlich 15–25 Meter). Jüngere Bäume wirken mehr strauchartig, während ältere Exemplare eine charakteristische, schirmförmige Krone ausbilden, die bis zu 8 Meter breit und abgeflacht sein kann.

Der Stamm ist meist breit, häufig unregelmäßig geformt, teilt sich schon in Bodennähe in kräftige Äste. Die Rinde junger Bäume ist grau bis hellgrau, bei älteren dunkelgrau bis rotbraun, mit rissigen, schuppenartigen Vertiefungen. Die auffällige Krone von Pinus pinea erinnert in der Silhouette an einen Schirm – elliptisch bis halbkugelig. Junge Zweige sind graugrün mit gespaltenen Knospen. Die Nadeln stehen in Paaren, sind locker, spitz, graugrün bis dunkelbraun, 10–20 cm lang und etwa 2 mm breit, mit Längsstreifen. Bei Jungbäumen (5–10 Jahre) wachsen zunächst einzelne Nadeln, erst später kommen paarweise Nadeln hinzu.

Zylindrische, männliche Zapfen von etwa 1 cm Länge erscheinen in größerer Zahl. Die reifen, weiblichen Zapfen sind eiförmig bis oval, etwa 10 cm breit und bis zu 15 cm lang, hellbraun bis rotbraun gefärbt. Die Samen reifen meist im Herbst oder Winter – drei Jahre nach der Bestäubung (längste Entwicklungsdauer bei allen Kiefernarten). Die Samen, die im Handel als Pinienkerne bekannt sind, sind hellbraun mit ablösbarer, dunkler Schale. Früher verbreiteten Vögel aus der Rabenvogelfamilie die Samen, heute sorgt dafür in erster Linie der Mensch.

Herkunft und Verbreitung

Ursprünglich stammt die Pinie aus dem westlichen Mittelmeerraum, wo sie ausgedehnte Bestände bildete. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie durch menschliches Handeln im gesamten Mittelmeergebiet verbreitet und angepflanzt. Heute kommt sie auch in Südeuropa, Israel, Syrien, Libanon sowie in Nordafrika, auf den Kanarischen Inseln, in Südafrika und Australien vor. In Nordafrika ist die Pinie schon seit der Antike heimisch geworden und ist nicht mehr von den ursprünglichen Beständen zu unterscheiden.

Verwendung / Dosierung

Pinien werden nicht nur wegen ihres malerischen Wuchses als Alleen- und Landschaftsbäume geschätzt, sie bereichern außerdem das Landschaftsbild und schützen vor starken Winden. Das Holz der Pinie ist fest, harzfrei und eignet sich daher hervorragend für Fenster, Türen, Tische, Treppen oder Möbel.

Die essbaren, delikaten Samen – Pinienkerne – sind im Handel erhältlich und können roh, geröstet, gesalzen oder pur verzehrt werden. Besonders beliebt sind sie in der italienischen Küche, vor allem für Pesto, aber auch zu vielen anderen Gelegenheiten.

In Italien steht die Bezeichnung „Torta della nonna“ oft für traditionelle Familienrezepte – regional ist dies jedoch auch der Name eines Kuchens mit Vanillecreme, Mandeln und Pinienkernen. In Katalonien sind Spezialitäten wie Penellets (kleine Marzipankugeln mit Pinienkernen ummantelt und mit Ei bestrichen) üblich. In Frankreich findet man Pinienkerne im salade landaise, während sie im Nahen Osten für Baklava, Sambusak oder Kibbeh genutzt werden. In den südwestlichen USA (vor allem New Mexico) bereichert Pinienkernkaffee („Pinon coffee“) die kulinarische Tradition.

Traditionell empfiehlt die Naturheilkunde Pinienkerne zur Appetitminderung; wissenschaftlich bestätigen ihre Fettsäuren und das Hormon Cholecystokinin einen Sättigungseffekt. Eine koreanische Studie zeigte, dass die Einnahme von 3 g aus Pinienkernen extrahierter Pinolensäure vor dem Frühstück die Nahrungsaufnahme um 37 % verringern kann. Weitere Studien aus 2006 weisen darauf hin, dass Inhaltsstoffe der Pinienkerne kurzfristig das Hungergefühl reduzieren, was durch erhöhte Konzentrationen von Cholecystokinin und GLP-1 bei Probandinnen bestätigt wurde.

In Pinienkernen enthaltenes Magnesium, einfach ungesättigte Fettsäuren, Protein und Eisen können zur Steigerung der Energie beitragen. Ein Magnesiummangel führt zu Müdigkeit; geeignete Ergänzung kann dem vorbeugen.

Weitere wertvolle Inhaltstoffe sind Vitamin E, K, Mangan und die erwähnten ungesättigten Fettsäuren, die das Herz-Kreislauf-System stärken. Pinolensäure unterstützt stabile Cholesterinwerte und kann LDL-Cholesterin senken – durch gesteigerte Aufnahme in der Leber.

Pinienkerne enthalten reichlich Vitamin A, B, C, D und E sowie Lutein. Viele dieser Stoffe sind Antioxidantien, die freie Radikale neutralisieren und so zum Schutz der Zellen, zur Verlangsamung der Alterung und zur Prävention altersassoziierter Erkrankungen beitragen.

Lutein ist zwar nur in kleinen Mengen (ca. 17 µg) enthalten, kann aber bei regelmäßiger Aufnahme zur Vorbeugung altersbedingter Augenerkrankungen beitragen. Dieser Carotinoid schützt besonders die Makula (Bereich mit höchster Zapfendichte im Auge) vor verschiedenen Degenerationsprozessen, fördert die Pigmentbildung und dient als Filter gegen freie Radikale.

Gelegentlich können Pinienkerne allergische Reaktionen hervorrufen – von leichtem Hautjucken bis hin zum anaphylaktischen Schock. Kreuzreaktionen auf Mango, Cashew und Pistazien sind möglich. Manchmal tritt nach dem Verzehr ein metallischer oder bitterer Nachgeschmack auf, der in der Regel nach 1–3 Tagen ohne gesundheitliche Risiken wieder verschwindet, sobald der Konsum ausgesetzt wird.

Wirkstoffe

100 Gramm Pinienkerne enthalten etwa 673 Kilokalorien mit ca. 68 g Fett, 13 g Kohlenhydraten und Protein, rund 4 g Ballaststoffen sowie Vitamin A, B1, B2, B3, B5, B6, B9, Vitamin C, E, K, Cholin, Kalzium, Magnesium und Eisen. Besonders erwähnenswert sind der Gehalt an Vitamin B1, Eiweiß und Mangan.

Traditionelle Dosierung

Für Pinienkerne ist keine verbindliche oder offiziell empfohlene Tagesdosis angegeben.