Perilla – Perilla frutescens

Gebräuchliche Namen: Perilla, Shiso, Wilder Shiso, Perilla-Kraut, Japanisches Basilikum, Koreanisches Perilla, Deulkkae, Kkaennip, Chamkkae, Egoma, Bai Zi Su, Pérille, Basilic japonais, Shiso japonais, Akajiso, Ao-shiso, Tía to, Lá Tía to, Purple mint, Beefsteak plant, Wild Coleus, Zi Su, Huile de Pérille, mentha perriloides, Ebara, Chinese basil, Soyop, Soyeob, Ggaesip
Lateinischer Name: Perilla frutescens
Herkunft: Asien, Europa, Südamerika, Nordamerika
Kurzvorstellung
Der Anbau der Pflanze erfolgt in erster Linie zur Gewinnung von Samen und vor allem der Blätter. Die Aussaat erfolgt Anfang Mai, geerntet wird ab Ende September bis Anfang Oktober. Perilla bevorzugt leicht saure Böden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 5,0. Die Samen werden etwa 10 cm tief gepflanzt und leicht mit Erde bedeckt. Die Pflanze bevorzugt regelmäßige (auch geringe) Bewässerung. Für einen besonders dichten Wuchs empfiehlt sich ein regelmäßiges, etwa zweiwöchentliches Ausknipsen der Triebe. Auch wenn Perilla ursprünglich aus den tropischen und subtropischen Regionen Südostasiens stammt, ist sie unter sonnigen, warmen Bedingungen ohne besondere Anforderungen auch in Mitteleuropa kultivierbar und verträgt im gemäßigten Klima sogar Trockenperioden.
Ausführliche Beschreibung
Die Anti-Allergie-Pflanze – ein natürlicher Helfer bei Asthma
Botanische Informationen
Perilla ist eine mehrjährige, bis zu 100 cm hohe Krautpflanze. Der Stängel ist behaart und vierkantig. Die Blätter sind grün, mit rötlichem Schimmer auf der Unterseite, gegenständig, oval, gezähnt, 8–12 cm lang und 5–9 cm breit mit zugespitztem Ende und langem Blattstiel. Die kleinen, violetten Blüten erscheinen an den Zweigenden von August bis September. Die Frucht ist ein ca. 2 mm großer, graubrauner Spaltfrucht. Die Samen sind fein, oval und hart und weisen verschiedene Farbnuancen auf.
Herkunft und Verbreitung
Perilla stammt ursprünglich aus China oder Indien und kommt dort bis heute in Höhenlagen bis etwa 1.200 m vor. Hauptanbaugebiete sind China, Indien, Japan, Korea, Thailand und weitere ostasiatische Länder. Die Pflanze kann jedoch auch gemäßigte Regionen Europas und Nordamerikas gedeihen.
Verwendung / Dosierung
Perilla wird vor allem in asiatischen Ländern vielseitig genutzt – ihr ätherisches Öl dient dort zum Konservieren von Speisen und Delikatessen aufgrund der antimikrobiellen Wirkung. Das Kraut besitzt zudem einen angenehm süßlich-zitronigen Geschmack, der ideal für die moderne gesunde Küche ist. Dank der enthaltenen ätherischen und wohlriechenden Stoffe (Apigenin, Menthol, Myristicin und mehr) findet Perilla-Extrakt Verwendung in moderner Parfümerie und der Herstellung von Kosmetika.
Durch ihren hohen Gehalt an essenziellen Fettsäuren können verschiedene Pflanzenteile der Perilla helfen, erhöhte Werte von LDL-Cholesterin und Triglyceriden zu senken und so zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen. Außerdem können Komplikationen bei Atherosklerose und anderen Kreislauferkrankungen hinausgezögert werden. Frühere experimentelle Studien deuten darauf hin, dass Inhaltsstoffe der Perilla depressive Symptome oder Angstzustände lindern könnten.
Aktuelle wissenschaftliche Analysen belegen die antioxidative Wirkung von Extrakten aus Perillablättern, Flavonoiden und Anthocyanen. Japanische Studien zeigen sowohl in vitro als auch in vivo eine immunmodulierende Wirkung durch Reduktion des Cytokins TNF-alpha, das maßgeblich an allergischen Prozessen beteiligt ist. Polyphenolische Substanzen und Flavonoide sorgen ebenfalls für antioxidative Eigenschaften: Sie wirken als Wasserstoffdonatoren und neutralisieren freie Sauerstoff-, Peroxid- oder Stickstoffradikale, und können in Anwesenheit von Schwermetallen Chelate bilden, um schädliche Ionen zu binden.
Flavonoide der Perilla sind nicht nur für die antioxidative Kraft verantwortlich, sondern scheinen auch beim Schutz vor oxidativem Stress hilfreich zu sein – einem der Hauptmechanismen hinter dem antitumoralen Potenzial der Pflanze. Weitere Wirkmechanismen umfassen die Regulation von Signalwegen, die unkontrolliertes Zellwachstum fördern, Modulation des Hormonstoffwechsels, Unterdrückung von Onkogenen, Tumorhemmung, Auslösung von Apoptose, Unterstützung von Entgiftungsenzymen, Stimulierung des Immunsystems und Reparatur der DNA. Weitere antioxidative Stoffe sind unter anderem polyphenolische Anthocyane, insbesondere Malonylshisonin und Shisonin – sie zeigen besonders starke Fähigkeiten, freie Radikale zu neutralisieren.
Hauptanwendungsgebiete für Perilla sind produktiver Husten und Asthma bronchiale. Die Inhaltsstoffe besitzen antiallergische Wirkung, insbesondere wurde Alpha-Linolensäure mit entsprechenden Effekten nachgewiesen. Weitere Substanzen (wie Alpha-Pinen, Apigenin, Beta-Sitosterol, Caryophyllen, Myristicin, Phenylpropanoid) unterstützen antiallergische und entzündungshemmende Prozesse, sodass Perilla sich zur Behandlung von Asthma, saisonalen Allergien (Einnahme über 3 Monate) und chronischer Bronchitis eignet. Eine kleine klinische Studie zeigte bereits positive Effekte der Perilla-Inhaltsstoffe auf die Linderung von Symptomen und die Vitalfunktionen der Atmung bei Asthmapatienten. Zusätzlich kann Perilla-Extrakt antiasthmatische und antiallergische Therapien unterstützen.
In den Blättern der Perilla wurden insgesamt 9 triterpene Säuren (u. a. Ursolsäure, Corosolsäure, Epicorosolsäure, Pomolsäure, Tormentolsäure, Hyptadienonsäure, Oleanolsäure, Augustäure und Epimaslinsäure) identifiziert, die im Tiermodell eine starke entzündungshemmende Wirkung zeigen. Diese Effekte unterstützen auch die antitumorale Aktivität (hemmen Karzinogenese). Die Einnahme von Perilla beeinflusst damit Herz-Kreislauf-Probleme, Krebs, rheumatoide Arthritis und weitere Leiden präventiv positiv.
Traditionelle Anwendung
Als traditionelle Arzneipflanze findet Perilla umfangreiche Verwendung in der chinesischen Medizin, oft allein, häufig aber in Kombination mit anderen Kräutern. In der Volksmedizin wird Perilla zur Behandlung von Austrocknung (fördert das Schwitzen), zur Linderung von Spasmen und verschiedensten Krämpfen des Verdauungstraktes und der Atemwege eingesetzt.
Inhaltsstoffe
Perilla enthält je nach Extraktions- und Analysemethode unter anderem: Luteolin, Apigenin, Scutellarin, Alpha-Pinen, Isoegomaketon, Perilla-Keton, Safrol, Quercetin, Catechin, Beta-Sitosterol, Beta-Carotin, Citral, Elemicin, Limonen, Linalool, Caryophyllen, Myristicin, Menthol, Perillen, Phenylpropanoid, Perillaldehyd, Dillapiol, Rosmarinsäure, Ascorbinsäure, Alpha-Cumarsäure, Benzoesäure, Zimtsäure, Protokatechusäure und Kaffeesäure. Blätter und Samen weisen einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren auf (ca. 60% Alpha-Linolensäure, 15% Linol- und Ölsäure), daneben Lignane, Lignine sowie Anthocyane (z. B. Malonylshisonin und Shisonin).
Dosierung
Bisher gibt es keine offiziell empfohlene oder standardisierte Tagesdosierung nach westlicher oder alternativer Medizin. Eine Studie beschreibt die Anwendung von 50–200 mg Perilla-Blattextrakt zur Behandlung von Asthma und chronischer Bronchitis. Bei fertig zubereiteten oder gekauften Tinkturen liegt die Menge bei etwa 20 Tropfen, 3x täglich, was etwa 600–800 mg Pflanzenextrakt entspricht.