Pekannuss – Carya illinoinensis

Gebräuchliche Namen: Pekannuss, Amerikanische Pekannuss, Pecan, Pekan, Carya illinoinensis, Hickory, Carya, Pekanussbaum, Pecannuss, Pecan Nut, Illinois Nut, Nogales, Nueces, Nuez de la Arruga, Pecanier, Pékandió, Pecannoot, Orzesznik Jadalny, Pikan Cevizi, Ho Dao Pecan, Pokok Pecan, Pecán, Pacana, Pekaanipähkinä, Pacanier commun, global: Pecan, englisch: Pecan Nut, lateinisch: Carya illinoinensis, spanisch: Pecán/Nuez
Lateinischer Name: Carya illinoinensis
Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Europa, Nordamerika
Kurzvorstellung
Anbau:
Pekannussbäume gedeihen bevorzugt in Höhenlagen zwischen 500 und 1.200 Metern. Am liebsten wachsen sie in feuchten, tiefgründigen, sandigen bis lehmigen Böden mit leicht saurem bis leicht alkalischem pH-Wert, regelmäßiger Bewässerung und reichlich Humus. Salzige Böden werden nicht vertragen. Der Standort sollte sonnig sein, Halbschatten wird toleriert, Vollschatten allerdings nicht.
In der Natur finden sich Pekannüsse meist gemeinsam mit Ulmen, Gleditschien oder Pappeln in Flussnähe – bevorzugt in feucht-warmem Klima bei Temperaturen von 24–30°C und bis zu 2.400 mm Niederschlag. Die Bäume sind bis etwa –28°C winterhart, sollten als Jungpflanzen aber in der ersten Saison geschützt werden.
Die Samen benötigen zur Keimung eine 1–2-monatige Kälte- und Feuchtstratifizierung bei bis zu 4°C. Die Keimung sollte bei Zimmertemperatur erfolgen. Die Samen sind vor Nagetieren zu schützen. Beim Umpflanzen ist zügiges Handeln gefragt.
Obwohl Pekannüsse lange als Delikatesse bekannt sind, begann der kommerzielle Pekananbau in den USA erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Heute stammen 80–95% der Weltproduktion aus den USA mit 150.000–200.000 Tonnen Nüssen pro Jahr von mehr als 10 Millionen Bäumen, geerntet meist Mitte Oktober.
Historisch war Georgia der größte Pekanuss-Produzent, gefolgt von Texas, New Mexico, Arizona und Oklahoma. Weitere Anbauländer sind u. a. Alabama, Kalifornien, Florida, Kansas, Arkansas, Missouri, South und North Carolina, Tennessee und Hawaii. Außerhalb der USA sind dies vor allem Argentinien, Australien, Brasilien, China, Israel, Mexiko, Peru und Südafrika.
Pekannussbäume können über 300 Jahre alt werden und tragen essbare Früchte. Da die Pflanze sich aufgrund der Klonierung nicht selbst befruchten kann, sollte man für eine optimale Blüte mehrere Sorten gemeinsam pflanzen. Die Anzucht ist anspruchsvoll, denn sie dauert 15–20 Jahre bis zum Fruchtansatz; die ertragreichsten Jahre liegen zwischen 75 und 225 Jahren mit jährlichen Erträgen von 180–450 kg Nüssen pro Baum.
Ausführliche Beschreibung
Traditionelle Nüsse aus den südlichen Regionen Nordamerikas.
Botanische Informationen
Pekannussbaum (Carya illinoinensis) ist ein laubabwerfender, einhäusiger Baum, der Höhen zwischen 20 und 40 Metern (gelegentlich bis zu 44 Meter!) erreichen kann. Der Stamm wächst gerade und kann einen Durchmesser von bis zu 2 Metern aufweisen. Ein zehn Jahre junger Baum erreicht etwa 5 Meter Höhe. Die Rinde ist dunkelbraun bis graubraun, anfangs glatt, später schuppig mit feinen, oberflächlichen Streifen.
Das Wurzelsystem ist von einer langen, kräftigen Pfahlwurzel geprägt. Die Krone ist sehr breit und abgerundet. Die Blätter sind glänzend grün, wechselständig, dünn, lanzettlich und unpaarig gefiedert, in Gruppen von 9 bis 17 Fiederblättchen, die jeweils 10–20 cm lang sind und einen gesägten Rand besitzen. Die Unterseiten der Blätter sind teilweise behaart oder kahl. Der Blattstiel misst 5–10 cm, die Blattspreite ist unregelmäßig, ellipsoid. Das Laub bleibt von Juni bis Oktober am Baum.
Die Blütezeit des Pekannussbaums ist im April und Mai. Die männlichen Blüten erscheinen als fast gestielte, gelbgrüne Kätzchen, bis zu 15 cm lang, die weiblichen als grüne, etwa 7 cm lange Kätzchen. Die Blüten sind selbstbefruchtend und windbestäubt. Pflanzt man mehrere verschiedene Sorten (Kultivare), lässt sich eine ergiebigere Ernte an qualitativ hochwertigen Nüssen erzielen.
Wie bei allen Arten der Gattung Hickory sind Pekanüsse technisch gesehen keine echten Nüsse, sondern Steinfrüchte (Drupen) – das Fruchtfleisch umschließt einen Kern mit Schale. Die Schale ist oval bis länglich, 3–6 cm lang und 1,5–3,5 cm breit, anfangs grün und wird während der Reifung braun bis sie sich im Herbst in vier Segmente aufteilt, um den Kern (Samen) freizugeben. Die Früchte reifen meist im Oktober und wachsen in Gruppen von 3 bis 12. Pekanüsse sind essbar und haben ein reiches, buttriges Aroma.
Der Baum wird häufig kultiviert – es gibt heute etwa 500 Sorten, die sich in Frost- und Krankheitsresistenz, Reifezeiten, Größe und Zahl der Nüsse, Geschmack, Ölgehalt und weiteren Eigenschaften unterscheiden. Pekannuss ist botanisch eng verwandt mit der weitverbreiteten Walnuss (Juglans regia).
Herkunft und Verbreitung
Die Heimat des Pekannussbaums liegt in Mexiko sowie im zentralen bis südlichen und südöstlichen Teil Nordamerikas, darunter die US-Bundesstaaten Iowa, Indiana, Illinois, Arkansas, Kansas, Kentucky, Mississippi, Missouri, Louisiana, Oklahoma, Texas und Tennessee.
Das natürliche Vorkommen sind vor allem die Überschwemmungsgebiete des Mississippi und seiner Nebenflüsse von Iowa bis in den Norden Mexikos. In anderen US-Staaten wurde der Pekannussbaum zur kommerziellen Nutzung gezielt angesiedelt. Auch Europa (Frankreich, Spanien), Asien (China), Australien und Südafrika zählen heute zu den Anbaugebieten.
Verwendung / Dosierung
Pekannüsse sind in den USA vielseitig in der Küche verwendbar. Sie werden roh verzehrt, beim Kochen und Backen eingesetzt, z. B. im berühmten amerikanischen „Pecan Pie“ (Pekanusskuchen). Ebenso werden Pekannüsse für Pralinen genutzt. Indigene Völker Amerikas sammelten und konsumierten die Nüsse bereits roh, deren Samen süß und buttrig schmecken. Sie finden sich bis heute in Eiscreme, Kuchen, Torten, Gebäck, Süßwaren und klassischem Brot, besonders beliebt als Pekanussbrot.
Pekannussholz ist ebenfalls begehrt und wird für Möbel und Fußböden verwendet sowie zur Aromatisierung von Rauch beim Fleischräuchern. Das harte, spröde Holz dient außerdem zur Herstellung von Werkzeuggriffen und Wagen.
Pekannüsse wurden erstmals von spanischen Seefahrern im 16. Jahrhundert in Mexiko, Texas und Louisiana entdeckt. Sie nannten sie „pecan“ oder „nuez de la arruga“ (Runzelnuss), bezogen auf das faltige Aussehen. Aufgrund der Verwandtschaft zur Walnuss heißen Pekannüsse im Spanischen auch „nogales“ oder „nueces“. Von dort fanden sie ihren Weg nach Europa, Asien und Afrika.
Frühere Berichte nordamerikanischer Siedler erwähnen Pekanbäume. Thomas Jefferson pflanzte diese Bäume, und George Washington schrieb, er habe von Jefferson „Illinois-Nüsse“ erhalten und in Mount Vernon, Virginia, ausgepflanzt. Seit 1919 ist der Pekannussbaum der offizielle Staatsbaum von Texas, wobei San Saba als „Pekanuss-Hauptstadt der Welt“ gilt.
Pekannüsse wurden stets gehandelt und genossen. In der indianischen Volksmedizin wurden neben den Nüssen auch die Rinde und Blätter zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden verwendet. Aus zerstoßenen Kernen konnte eine Paste gegen infektiöse Hautläsionen (etwa durch Dermatophyten) hergestellt werden.
Regelmäßiger Nusskonsum, insbesondere Pekannüsse, kann laut Studien den Lipidspiegel im Blut balancieren und so zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen beitragen. Die in Pekannüssen enthaltenen einfach ungesättigten Fettsäuren werden zur Unterstützung einer fett- und kalorienarmen Diät empfohlen, vor allem bei erhöhtem Cholesterinspiegel.
Es gibt Hinweise, dass die regelmäßige Aufnahme von Pekannüssen auch den Blutzuckerspiegel bei gesunden Menschen und Patienten mit Diabetes günstig beeinflussen kann und das Risiko für Typ-2-Diabetes senkt. Pekannüsse enthalten Antioxidantien (z. B. Vitamin E), Fettsäuren und Proteine, was Herzerkrankungen vorbeugen, Blutdruck senken sowie das Krebsrisiko reduzieren hilft.
Bestimmte Inhaltsstoffe (vor allem Tannine, Tocopherol und Flavan-3-ol-Monomere) hemmen die Lipidoxidation im Blutkreislauf – dies schützt Herz und Gefäße. Analysen bestätigen, dass Pekannüsse zur antioxidativen Verteidigung nach den Mahlzeiten beitragen.
Ein weiterer Effekt: Der hohe Anteil an Ballaststoffen und Eiweiß sorgt für ein nachhaltiges Sättigungsgefühl und kann insgesamt die Kalorienaufnahme senken. Diese traditionelle Nutzung für Diäten und zur Gewichtsregulation ist auch in alten Medizinsystemen dokumentiert.
Beachtenswert ist, dass antioxidative Bestandteile der Pekannuss die durch Cyclophosphamid ausgelösten Nebenwirkungen (Herz-, Nieren- und Blasenprobleme) abmildern und so zur Reduktion toxischer Effekte beitragen können.
Inhaltsstoffe
Pekannüsse enthalten Proteine, Aminosäuren, Tannine, Fettsäuren, Stärke, Ballaststoffe und Monosaccharide, die für einen hohen Energiegehalt sorgen. Sie liefern relevante Mengen der Vitamine Riboflavin, Niacin, Thiamin, Beta-Carotin, Folsäure, Pantothensäure, Vitamin A, E und K sowie Mineralstoffe wie Phosphor, Magnesium, Zink, Natrium, Eisen, Kalzium, Kupfer, Mangan und Selen.
Traditionelle Dosierung
Für Pekannüsse existiert keine festgelegte empfohlene Portionsgröße.