Pasuchaca – Geranium dielsianum

Gebräuchliche Namen: Pasuchaca, Storchschnabel, Alumwurzel, Schokoladeblume, Wildpelargonie, cranesbill, alum root, wild geranium, dovefoot, tormentil, storksbill, chocolate flower, Geranium dielsianum
Lateinischer Name: Geranium dielsianum
Herkunft: Südamerika
Kurzvorstellung
Pasuchaca ist eine mehrjährige, winterharte Pflanze – wie die gesamte Gattung Geranium. Sie wird aufgrund ihrer wunderschönen Blüten und dekorativen Blätter kultiviert. Am besten gedeiht Pasuchaca an Standorten mit wechselndem Sonnenlicht und Halbschatten. Sie bevorzugt gut durchlässige, aber dennoch feuchte, humusreiche Böden, die die Feuchtigkeit gut halten. Die Pflanze ist winterfest und widersteht auch stärkeren Winden.
Pasuchaca besitzt einen sehr charakteristischen Samenverbreitungsmechanismus: Sie bildet eine schnabelartige Fruchtkapsel, die sich bei Reife öffnet und die Samen weit hinausschleudert. Die Kapsel enthält fünf Fächer, in jedem befindet sich ein Samen. Gemeinsam formen sie einen Zylinder in der Mitte der Pflanze. Der gebräuchliche Volksname "Cranesbill" (Storchschnabel) leitet sich von der Form des unreifen Zylinders ab, der bei einigen verwandten Arten lang und schnabelförmig ist. Allerdings zeigen nicht alle Arten dieses Merkmal.
Ausführliche Beschreibung
Pasuchaca ist ein südamerikanisches Heilkraut, das traditionell als natürliches Antibiotikum verwendet wird.
Botanische Informationen
Pasuchaca, auch bekannt als Geranium dielsianum, ist eine kleine, ausdauernde Pflanze mit sehr blätterreichem Wuchs. Sie ist ein endemisches Gewächs der Hochanden Südamerikas und gedeiht dort ausschließlich in Höhenlagen über etwa 3000 m ü. M. Als Besonderheit erreicht sie ein beachtliches Alter. Die Pflanze wird bis zu 35 cm hoch, zeigt gelappt eingeschnittene, tiefgrüne Blätter sowie auffällige violette bis orangefarbene Blüten.
Herkunft und Verbreitung
Die Heimat von Pasuchaca sind die nördlichen Anden Südamerikas. Charakteristisch für die Pflanze sind die dunkelgrünen Blätter und die vielfältig gefärbten Blüten von rosa bis rot-orange. Wild wächst sie vor allem in Höhenlagen von 3000 bis 3500 m ü. M. Besonders häufig findet man sie in den Provinzen Cajamarca, Piura, Ayabaca und Chota.
Verwendung / Dosierung
Große Beliebtheit erlangte Pasuchaca durch Inhaltsstoffe, die den Blutzucker senken können. Aus diesem Grund wird sie von traditionellen Heilern als pflanzliche Unterstützung zur klassischen Diabetes-Therapie empfohlen. Die sekundären Pflanzenstoffe von Pasuchaca fördern die Funktion der Bauchspeicheldrüse und schützen deren Zellen. Obwohl Pasuchaca bei Diabetes empfohlen wird, kann sie Insulin oder andere Medikamente nicht ersetzen.
Weiterhin wird Pasuchaca zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Da Diabetes teilweise auch als Autoimmunerkrankung betrachtet wird, kann Pasuchaca zur Regeneration und Wiederherstellung der Funktion betroffener Gewebe beitragen. Außerdem wirkt sie leicht antioxidativ, schützt Zellstrukturen vor oxidativem Stress und reinigt das Blut, besitzt entzündungshemmende Eigenschaften, vor allem im Bereich der Haut.
Im Volksheilkundeeinsatz schätzt man Pasuchaca als breit wirksames (wenn auch etwas milderes) pflanzliches Antibiotikum mit hemmender Wirkung auf das Wachstum diverser Bakterien. Zugleich wird eine antimykotische (pilzhemmende) und adstringierende (zusammenziehende) Wirkung beschrieben, weshalb sie bei bestimmten Durchfallerkrankungen bei Erwachsenen je nach Ursache Verwendung findet.
Die Ureinwohner der Anden bereiten einen Sud aus der Wurzel von Geranium dielsianum zum Einsatz bei Ruhr, starker Menstruation, inneren Blutungen, Magenkatarrh oder Magengeschwüren (immer im Zusammenhang mit Blutungen), Zahnfleischbluten oder äußerlich zum Betupfen von Verbrennungen, bei schlecht heilenden Wunden, Warzen oder geschwollenen Fingern zu.
Heute hat sich ihr Einsatzbereich stark erweitert. Heilpraktiker empfehlen das Heilkraut unterstützend zur Behandlung von Hämorrhoiden, Malaria, Cholera sowie als Begleittherapie bei Morbus Crohn oder Tuberkulose. Als Gurgellösung kann ein Sud bei Zahnfleisch-, Zahn-, Hals- und Rachenschmerzen helfen.
Wirkstoffe
Therapeutisch verwendet wird hauptsächlich die getrocknete Wurzel von Pasuchaca, sie enthält die höchste Wirkstoffkonzentration und sollte kurz vor der Blüte geerntet werden. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe (Tannine), Stärke, Polysaccharide, Pektin und Gallussäure.
Traditionelle Dosierung
Ein Esslöffel getrocknete Wurzel wird mit 1 Liter Wasser 15 Minuten bei milder Hitze gekocht, abgeseiht und dreimal täglich als Glas getrunken.
Andere Quellen nennen 5–10 Gramm Wurzel, die so lange in 1 Liter Wasser gekocht werden, bis sich das Volumen halbiert hat. Davon werden 100 ml alle zwei Stunden getrunken.
Weiter ist folgende Dosierung beschrieben: 700 ml Wasser mit 2 Gramm des Krauts für 5 Minuten kochen, davon dreimal täglich trinken. Für die Anwendung von gemahlener Wurzel werden 5–10 Gramm mit zwei Tassen Wasser 10–15 Minuten gekocht und anschließend auf drei Portionen am Tag verteilt getrunken.
Der Sud kann bis zu viermal täglich gegurgelt sowie bis zu sechsmal täglich äußerlich appliziert werden. Die Einnahme sollte insgesamt nicht länger als fünf Wochen erfolgen. Die Anwendung wird für Schwangere, Stillende sowie Kinder unter drei Jahren aufgrund fehlender Daten nicht empfohlen.