Papaya – Carica papaya

Gebräuchliche Namen: Papaya, Die Papaya, Papayabaum, Carica papaya, Melonenbaum, Frucht der Engel, Baummelone, Papaya Qovunagaci, Papayya, Papaya o Papayón, Papayo, Mamón, Melón papaya, Kostéla, Lechosa, Kustila, Melón de árbor, Fruta bomba, Kastéla, Melón des Tropiques, Melontræ, La papaia, Papaye, Harilik papaia, Papaw (englisch), Pawpaw (englisch), Papaya (spanisch, portugiesisch, italienisch, französisch), Carica papaya (lateinisch, international)
Lateinischer Name: Carica papaya
Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Südamerika, Nordamerika
Kurzvorstellung
Heute wird Papaya weltweit in tropischen und subtropischen Regionen angebaut. Die meisten der importierten Früchte kommen aus Indien, Indonesien, Afrika, Hawaii, Florida, Kalifornien, Puerto Rico sowie Mittel- und Südamerika. Die Erntesaison beginnt meist im Sommer oder Herbst. Eine einzelne Pflanze kann 30–150 Früchte (bis zu 100 kg) pro Jahr liefern. Papayas werden sowohl grün als auch reif geerntet und reifen dann nach. Die Früchte zeichnen sich durch ihr süßes, saftiges Fruchtfleisch aus, das an Wassermelone erinnert. Die Papaya gedeiht auf sandigem, gut drainiertem Boden, ist kälteempfindlich, wächst schnell und trägt innerhalb von drei Jahren Früchte. Ihre weltweite Beliebtheit nimmt stetig zu und sie ist nach Banane, Orange und Mango das viertwichtigste tropische Obst.
Ausführliche Beschreibung
Das weltweit viertbeliebteste Obst mit vielseitiger Wirkung, besonders gegen Parasiten.
Botanische Informationen
Papaya ist eine kräftige, wärmeliebende Pflanze, die an einen Baum erinnert und eine Höhe von 5 bis 10 Metern erreicht. Sie besitzt einen einzelnen, verholzten, astlosen Stamm, der bis zu 30 cm Durchmesser haben kann, nach oben hin schmaler wird und hohl ist. Das Stängelgewebe bildet ein dichtes Netz aus festen Fasern und macht die Pflanze unempfindlich gegen Wind.
Die Blätter sind spiralig angeordnet, sehr groß (ca. 60 cm), handförmig gelappt und am oberen Ende des Stammes in einer Rosette angeordnet. Sie sind laubabwerfend, gelblich-grün und tief gelappt, mit gezackten Lappen. Die Pflanze enthält Milchdrüsen mit Latex.
Die Blüten erinnern an Plumerien, sind aber kleiner, wachsiger und wachsen in Blattachseln. Sie können zwittrig oder eingeschlechtlich sein; die Pflanzen sind ein- oder zweihäusig. Für den kommerziellen Anbau werden nahezu ausschließlich Pflanzen mit zwittrigen, selbstbefruchtenden Blüten verwendet. Männliche Blüten produzieren nur Pollen, keine Früchte, und erscheinen in 30–120 cm langen, rosafarbenen, süß duftenden Rispen. Unbefruchtete weibliche Blüten entwickeln lediglich kleine, ungenießbare Früchte.
Die Blüten reifen zu großen, 15–50 cm langen und 10–35 cm breiten Beeren (je nach Sorte), deren Form an Kürbisse erinnert. Die Beere ist reif, wenn sie auf Druck nachgibt (ähnlich wie bei einer Avocado) und die Schale bernsteinfarben-gelb bis orange leuchtet. Das saftige Fruchtfleisch ist 3–4 cm stark und gelb, orange oder rötlich. Im Zentrum finden sich 1000–1500 grauschwarze Samen (Durchmesser ca. 5 mm) mit pfeffrigem Geschmack.
Herkunft und Verbreitung
Die Papaya stammt ursprünglich wahrscheinlich aus dem südlichen Mexiko (Chiapas, Veracruz), Mittelamerika und dem nördlichen Südamerika. Heutzutage wird sie weltweit in tropischen und subtropischen Regionen kultiviert, darunter Karibik, USA (Florida, Kalifornien), mehrere afrikanische Länder, Indien, Malaysia, Indonesien und die Philippinen.
Es gibt zwei Hauptvarianten der Papaya: die hawaiianische und die mexikanische. Sie unterscheiden sich in Größe, jedoch nicht wesentlich in ihren Nährstoffen. Christoph Kolumbus nannte Papaya die „Frucht der Engel“.
Verwendung / Dosierung
Papaya wird hauptsächlich als frisches Obst, für Säfte und Getränke genutzt. Blätter und Stängel dienen als Gemüse, die Früchte finden Verwendung in Soßen, Süßwaren, Kuchen und Eiscreme.
Unreife Papaya wird in der südostasiatischen Küche gekocht; in Thailand ist sie Bestandteil von Salaten wie Som Tam und Würzsaucen wie Kaeng Som. In Indonesien werden unreife Früchte mit Blättern zu Salaten wie Lalab verarbeitet.
Die Samen werden als Pfefferersatz genutzt, Blätter gegessen. Der Export ganzer Früchte ist durch Befall und andere Limitierungen eingeschränkt.
Aus dem Latex unreifer Papayas wird Papain gewonnen. Dieser Enzym-Komplex wird als Fleischzartmacher verwendet, wie es bereits von südamerikanischen Köchen traditionell praktiziert wurde. Papain wird heute auch zur Verringerung der Milchgerinnung und zur Förderung der Verdauung eingesetzt, es spaltet Eiweißmoleküle auf und ist daher auch in Kaugummis und Kosmetika (wie Shampoos, Zahnpasta, Cremes) enthalten.
Papain und Chymopapain sind enzymatisch hochwirksame Bestandteile, die die Verdauung unterstützen und als Digestiva eingesetzt werden. In manchen Ländern nutzt man sie auch als gluten-entgiftende Enzyme. Benzylisothiocyanat, ebenfalls enthalten, aktiviert Schutzenzyme im Körper, die die Entgiftung fördern.
Studien zeigen, dass fermentierte Papaya-Extrakte den Blutzucker auch bei Diabetikern zuverlässig senken können, was Ärzten teils ermöglicht, die Dosis klassischer Diabetesmittel zu reduzieren. Frischer Papayasaft lässt Cholesterin- und Triglyzeride sinken, das Fruchtfleisch hat ein ausgeprägtes antihyperlipidämisches Potenzial. Wasser- und Methanolextrakte der Früchte senken LDL und Triacylglycerole deutlich.
Unreife Früchte zeigten in Studien antihypertensive Wirkungen, vergleichbar mit klassischen Blutdrucksenkern. Papayainhaltsstoffe fördern außerdem die Diurese.
Der antihelminthische Effekt von Papaya wurde in wissenschaftlichen Untersuchungen nachgewiesen, besonders dank Benzylisothiocyanat und Papain. Tests an Kindern mit Parasiten zeigten eine Reduktion oder Beseitigung von Wurmbefall.
Die antibakterielle Wirkung von Papaya-Inhaltsstoffen wurde ebenfalls in mehreren Laborstudien belegt, unter anderem gegen Bakterien wie Bacillus subtilis, Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Salmonella typhi u.v.a.
In klinischer Praxis wird Papaya zur Wundheilung eingesetzt, zum Beispiel bei Verbrennungen, Dekubitus oder chronischen Wunden. Papayapräparate werden auch zur Reduktion von Ödemen, Entzündungen oder zur Unterstützung nach Operationen oder Verletzungen verwendet.
Laut Volksmedizin wird Papaya bei Rheuma, zur Alkalisierung des Urins, gegen Würmer, zur Förderung der Wundheilung und bei vielen Verdauungsproblemen und Infektionen eingesetzt. Sie gilt bei traditionellen Heilkunden als antidiabetisch, antimikrobiell, antiseptisch, diuretisch, antiparasitär, entzündungshemmend, blutdrucksenkend und cholesterinsenkend.
Vorsicht ist bei Latex- und Papainallergie geboten. Es sollten zwei Wochen vor Operationen keine Papaya-Produkte eingenommen werden. Wechselwirkungen mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten (z.B. Warfarin) sind möglich – ärztlicher Rat ist empfehlenswert.
Schwangerschaft: Obwohl hohe Latexmengen (vor allem im unreifen Zustand) für Schwangere ungünstig sein können, ist das Fruchtfleisch reifer Papaya generell als sicher eingestuft, sofern keine Unverträglichkeiten bestehen.
Wirkstoffe
Unreife Früchte der Papaya enthalten Papain (ein Enzym-Mix) und Chymopapain, sowie weitere Enzyme und Proteine. Reife Früchte enthalten diese Enzyme nicht mehr, punkten aber mit großen Mengen an Vitamin A, Vitamin C, Folsäure, Natrium, Beta-Carotin, Ballaststoffen und anderen Mikronährstoffen. Alkaloide, Flavonoide, Saponine, Tannine, Anthrachinone, Zucker, phenolische Verbindungen, Kardenolide und Steroide sind ebenfalls enthalten. Die Samen enthalten u.a. Prunasin und Sanigrin.
Traditionelle Dosierung
Die Dosierung richtet sich nach Ausgangsstoff und Zweck und variiert je nach Anwendung. Wissenschaftliche Studien nutzten z.B. 20 ml wässrigen Extrakt getrockneter Papaya bzw. 4 g gemahlene Samen in 20 ml Honig für den antiparasitären Effekt. In der Volksmedizin wird die Dosierung meist nach Bedarf und Geschmack bestimmt. Eine systematische Therapiedosis ist nicht festgelegt; sie richtet sich nach Alter, Gesundheitszustand und individuellen Faktoren.