Oregano – Origanum vulgare

Gebräuchliche Namen: Oregano, Wilder Majoran, Dost, Gemeiner Dost, Echter Dost, Echter Oregano, Dürrkraut, Origano, Origanum vulgare (Latein), Origanum heracleoticum, Majorana sylvestris, Zaatar (arabisch), Turkish Oregano, Greek Oregano
Lateinischer Name: Origanum vulgare L.
Herkunft: Asien, Europa, Nordamerika
Kurzvorstellung
Oregano wird als Gewürz-, Heil- und Zierpflanze in unseren Steingärten kultiviert. Diese genügsame, sich ausbreitende Staude bevorzugt sandig-lehmigen Boden und einen geschützten, sonnigen Standort. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr von März bis April. Jungpflanzen benötigen regelmäßiges Jäten. Für optimales Wachstum empfiehlt sich eine leichte Kalkdüngung. Ein Rückschnitt auf etwa 7 cm nach der Blüte fördert buschigen Neuaustrieb. Oregano ist pflegeleicht und gedeiht fast von allein. Die Pflanze ist ausgesprochen attraktiv für Schmetterlinge, Hummeln und Bienen dank ihres üppigen Nektarangebots – bei Allergien nach Insektenstichen ist Vorsicht geboten.
Ausführliche Beschreibung
Oregano, auch bekannt als Dost oder Wilder Majoran, belebt den Geist, wirkt desinfizierend, unterstützt die Verdauung, entspannt Krämpfe und bereichert unsere Speisen als aromatisches Gewürz.
Botanische Informationen
Oregano ist eine ausdauernde Staude aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und erreicht eine Höhe von 20 bis 90 cm. Die grünen, mitunter rötlich überhauchten Blätter ähneln dem rötlichen Stängel. Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Dann erscheinen zahlreiche kleine, rosaviolette bis weiße Blüten, die einen angenehmen, charakteristischen Duft verströmen. Geerntet werden Kraut und Blütenstände meist während der Blütezeit. Die aromatischen ätherischen Öle verleihen der Pflanze ihren würzigen Geruch.
Herkunft und Verbreitung
Oregano stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Westasien. Der Name „Oregano“ ist griechischen Ursprungs: „oros“ (Berg) und „ganos“ (Freude, Glanz, Glück) – also sinngemäß „Freude der Berge“. In Griechenland bedeckt Oregano ganze Berghänge und erfüllt die Luft weithin mit seinem Duft. Von seiner mediterranen Heimat aus verbreitete sich Oregano fast in ganz Europa, wächst heute auch in Vorder- und Südwestasien und wurde bis nach Nordamerika eingeschleppt.
Verwendung / Dosierung
Das Oregano-Kraut ist in der Küche als exzellentes Gewürz sehr beliebt, besonders für italienische Gerichte wie Pizza, aber auch in Kräutermischungen der Provence. Daneben wird Oregano in der Volksmedizin breit eingesetzt. Die Pflanze fördert die Gallenproduktion und ist ein bewährtes Hausmittel bei Magen- und Leberbeschwerden. Zudem regt sie Appetit und Verdauung an und harmonisiert das Verdauungssystem. Die entzündungshemmende und antiseptische Wirkung ist auch bei Entzündungen in Mund- und Rachenraum gefragt, zum Beispiel als Gurgellösung. Das Kauen des Krautes gilt als bewährtes Hausmittel bei Zahnschmerzen. Äußerlich wird Oregano als Spülung oder Umschlag gegen Pilze, Infektionen und Insektenstiche genutzt. Als natürliches Spasmolytikum hilft Oregano, Krämpfe der glatten Muskulatur zu lösen, wirkt wohltuend bei Reizhusten, Menstruationsbeschwerden und sogar Epilepsie. Darüber hinaus wirkt Oregano beruhigend, stimmungsaufhellend und entspannend, was seinen Ruf als sanftes, pflanzliches Antidepressivum begründet. Im Mittelalter schrieb man Oregano auch magische Kräfte zur Abwehr von bösen Geistern zu, pflanzte ihn auf Gräber für ruhigen Schlaf oder flocht ihn als Glücksbringer in Brautkränze – man glaubte, er bringe Glück, tröste in Trauer und schenke inneren Frieden.
Wirkstoffe
Oregano enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Gummi- und Harzverbindungen sowie flüchtiges Öl. Besonders hervorzuheben sind die ätherischen Bestandteile Thymol und Carvacrol, welche zu den stärksten natürlichen Antiseptika zählen. Bereits im Altägypten dienten sie als Konservierungsmittel bei der Mumifizierung. Heute kommen sie bei der Bekämpfung von Schimmel in der Buchbinderei, als Puder bei Hautinfektionen und als Konservierung in Mundwässern zum Einsatz.
Traditionelle Dosierung
Oregano-Tee: 2 Teelöffel Kraut mit 0,25 l kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen. 1–2 Mal täglich frisch trinken; bei Magenbeschwerden am besten vor dem Essen. Auch als Gurgellösung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum verwendbar.
Für eine Inhalation: 2 Esslöffel Oregano-Kraut in kochendem Wasser verwenden. Den aufsteigenden Dampf 10–15 Minuten unter einem Handtuch inhalieren.
Hinweis: Es sind keine Nebenwirkungen bekannt; Oregano kann auch über längere Zeit hinweg bedenkenlos genutzt werden.