Noni – Morinda citrifolia

Noni – Morinda citrifolia

Gebräuchliche Namen: Noni, Indische Maulbeere, Große Morinda, Strand-Maulbeere, Käsefrucht, Morinda citrifolia, Indian Mulberry (engl.), Great Morinda (engl.), Cheese Fruit (engl.), Ba Ji Tian (chines.), Mengkudu (malaiisch), Aara Amudham (tamil), Nhau (vietnamesisch)

Lateinischer Name: Morinda citrifolia

Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Europa, Südamerika, Nordamerika

Kurzvorstellung

Vor der Aussaat sollten Noni-Samen gründlich vorgekeimt werden. Es ist ratsam, die Samen 1–2 Tage lang in lauwarmes Wasser zu legen und anschließend für einige Wochen in ein feucht-warmes Milieu zu geben. Die Keimdauer ist sehr unterschiedlich und beträgt in der Regel 10 bis 100 Tage. Nach dem Keimen werden die Pflänzchen in ein Torfsubstrat gepflanzt. Noni bevorzugt sonnige, gut belüftete Standorte. Bei optimalen Bedingungen wächst Noni schnell und kräftig. Im Sommer empfiehlt sich eine Temperatur um 30 °C, im Winter reichen etwas über 18 °C ohne direkte Sonnenstrahlung aus.

Ausführliche Beschreibung

Noni ist eine Pflanze, die sich durch ihre positiven Effekte auf die natürliche Widerstandskraft des Körpers auszeichnet.

Botanische Informationen

Noni ist ein tropischer Strauch, der oftmals Höhen bis zu 9 Metern erreichen kann, in Kultur jedoch auch niedriger wächst. Die Pflanze ist sehr widerstandsfähig gegenüber Umweltbedingungen, da sie in schattigen Waldgebieten ebenso gedeiht wie auf offenen, sonnigen Flächen mit steinigen oder sandigen Böden. Auch in trockenen Gebieten, vulkanischen Regionen, lavaüberzogenen Arealen, Felsvorsprüngen oder salzhaltigen Böden überlebt Noni problemlos.

Die Blüten- und Fruchtstände sind zusammengesetzt. Noni zieht eine spezielle Ameisenart an, die Nester aus den Blättern der Pflanze baut und sie das ganze Jahr über vor schädlichen Insekten schützt, ohne selbst Schäden zu verursachen.

Im Bereich der Volksmedizin wird traditionell die Frucht von Noni verwendet, die die Pflanze im Laufe des Jahres mehrfach hervorbringt. Bereits ab dem 18. Lebensmonat beginnt Noni regelmäßig zu fruchten – meist einmal pro Monat mit einem Fruchtgewicht von 4 bis 8 kg. Die Früchte sind 10–20 cm groß und enthalten viele Samen. Im unreifen Zustand ist die Frucht grün, später gelb, und im reifen Zustand gelblich-weiß bis weiß.

In einigen Kulturen wird die Frucht als "Hungerfrucht" genutzt, in Notzeiten gegessen – roh, gekocht als Beilage oder getrocknet. Bewohner Südostasiens und Australiens essen gesalzene, gebratene Noni-Früchte und rösten die Samen.

Herkunft und Verbreitung

Der Ursprung von Noni wird in Südostasien und Australasien vermutet. Natürlich vorkommend ist sie im Indischen Ozean, Indonesien bis nach Hawaii. Mittlerweile ist Noni im gesamten tropischen Gürtel verbreitet und verwildert. Besonders auf Hawaii wird sie intensiv kultiviert, wo der Anbau eine bedeutsame wirtschaftliche Rolle spielt und die Wirkungen der Frucht auch am eingehendsten wissenschaftlich untersucht werden.

Verwendung / Dosierung

Die traditionelle Anwendung von Noni reicht 2.000–2.500 Jahre zurück. Sie ist bekannt für ihr enormes gesundheitliches Potential. Zahlreiche Studien belegen die Vorteile von Noni in der traditionellen Heilkunde.

2012 wurde in einer Studie untersucht, wie sich der tägliche Genuss von Noni-Saft auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt, insbesondere auf die LDL-, HDL- und Homocystein-Werte (ein Entzündungsmarker). Nach einem Monat ließen sich ein deutlicher Rückgang des LDL-Cholesterins, ein moderater Anstieg des HDL-Cholesterins sowie eine Verringerung von Homocystein feststellen.

Noni zeigt zudem einen günstigen Einfluss auf Diabetes und erhöhte Blutzuckerwerte. Im Vergleich zur Kontrollgruppe mit Diabetes sank der Blutzuckerwert auf etwa die Hälfte des Ausgangswertes. Der Anteil an glykosyliertem Hämoglobin nahm ebenfalls ab. Zudem regte Noni die genetische Expression von Proteinen an, die für den Zuckerstoffwechsel und die Aufnahme von Zucker durch periphere Gewebe verantwortlich sind.

Tierversuche zeigten, dass Noni-Extrakt die Produktion von weißen Blutkörperchen um 36 %, und die Expression von antientzündlichen Stoffen um etwa 33 % steigerte. Daraus lässt sich ableiten, dass Noni immunstimulierend und zugleich antibiotisch wirken kann.

Traditionell wird die Noni-Frucht therapeutisch bei Arthritis, Diabetes, Bluthochdruck, Schmerzen des Bewegungsapparats, Menstruationsbeschwerden, Arteriosklerose, Herzproblemen und Kopfschmerzen eingesetzt. Der Saft der Blätter wirkt wie ein natürliches Antiseptikum/Desinfektionsmittel. Die Samen enthalten viel Linolsäure, die äußerlich gegen Entzündungsherde, Akne und fettige Haut verwendet werden kann.

Studien kamen zum Ergebnis, dass die Anwendung von Noni als sicher gilt und zusätzlich antioxidative, entzündungshemmende sowie apoptosefördernde (programmierter Zelltod) Effekte besitzt. Daher wird Noni als möglicher Kandidat für ergänzende Therapien bei der Behandlung mit Chemotherapeutika und Zytostatika (Krebsmedikamente) diskutiert.

Wirkstoffe

Die Noni-Frucht ist reich an Kohlenhydraten und Ballaststoffen, was ihr einen bedeutenden Nährwert verleiht. Sie enthält etwa 6 % Eiweiß, 30–40 % Ballaststoffe und 1–2 % Fett. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen Vitamin C, Vitamin B3, Eisen und Kalium, in geringeren Mengen Vitamin A, Calcium und Natrium. Im Vergleich zum Saft ist die frische Frucht etwas nährstoffreicher, insgesamt sind jedoch beide Produkte ernährungsphysiologisch ähnlich. Weitere Inhaltsstoffe wie Flavonoide (zum Beispiel Catechin und Epicatechin) spielen eine unterstützende Rolle. Die Pflanze enthält zudem endemische Stoffe wie Xeronin, Dacanthal und Stigmasteryl.

Traditionelle Dosierung

Die Dosierung wird entsprechend der Erkrankung und deren Verlauf angepasst. Allgemein erfolgt zu Beginn eine Einstiegsphase von etwa drei Tagen, in der zweimal täglich je 1 Esslöffel (ca. 4 g) Noni vor dem Essen eingenommen wird. Während der nächsten Phase von einem Monat wird die Dosis verdoppelt; das Einnahmeschema bleibt gleich. Die abschließende Phase erstreckt sich über 2–4 Monate; die morgendliche Dosis wird weiter verdoppelt, die abendliche bleibt gleich. Der Verzehr von Noni sollte generell langfristig erfolgen, vor allem zur Immunstimulation. Bei onkologischen Erkrankungen wird eine Rücksprache mit einem Arzt (oder relevante wissenschaftliche Publikationen) zur Dosierung und Dauer der Anwendung empfohlen.