Muña Muña – Minthostachys setosa

Gebräuchliche Namen: Muña Muña, Muna Muna, Minthostachys, Anden-Minze, Peruanische Minze, Südamerikanische Minze, Muna, Muna-Muna, Muña, Muna-Muña, Minthostachys setosa, Mint, Andean mint, „Muña” (spanischer Ursprung), Muñak, Muña Peru, Muña Minze
Lateinischer Name: Minthostachys setosa
Herkunft: Südamerika
Kurzvorstellung
Muña Muña ist eine charakteristische Hochlandpflanze, die in Höhenlagen um 3000 Meter über dem Meeresspiegel gedeiht. Sie wächst auf trockenen, steinigen Berghängen der Anden – von den nördlichen Ausläufern Venezuelas bis nach Argentinien. Entlang der felsigen Abbrüche der Anden erstreckt sich ihr natürliches Verbreitungsgebiet. Aufgrund der klimatischen Bedingungen ist eine Kultivierung in Mitteleuropa, insbesondere in Deutschland, nicht möglich. In Südamerika hat der Handel mit dieser Heilpflanze eine lange Tradition.
Ausführliche Beschreibung
Muña Muña wird in Südamerika als natürliches Antibiotikum sehr geschätzt.
Botanische Informationen
Muña Muña, auch bekannt unter dem botanischen Namen Minthostachys setosa, ist eine bis zu 2 Meter hohe mehrjährige Pflanze, die durch ihren buschigen Wuchs eher an einen kleinen Strauch erinnert. Die Blätter sind oval bis eiförmig, samtig weich und fein behaart oder leicht glänzend. Der Stängel zeigt eine dezente Behaarung. Die kleinen, weißen Blüten erscheinen in zahlreichen dichten Blütenständen und verströmen ein intensives aromatisches ätherisches Öl mit charakteristischem Duft.
Herkunft und Verbreitung
Die ursprüngliche Heimat von Muña Muña erstreckt sich von den nördlichen Regionen Ecuadors und Venezuelas südlich über Bolivien bis in das Zentrum Argentiniens. In den Anden Südamerikas ist Muña Muña fest in die traditionelle Heilkunst und Alltagskultur integriert.
Verwendung / Dosierung
Muña Muña ist in der lokalen Volksmedizin äußerst beliebt und wird dank zahlreicher wirksamer Inhaltsstoffe, die auch in der westlichen Phytotherapie Anwendung finden, vielseitig genutzt. Die Pflanze liefert eine Vielzahl von ätherischen Ölen (u. a. Menthon, Thymol, Carvacron), die sowohl als Aromastoffe als auch als Wirkstoffe bei Magen-Darm- und Atemwegsbeschwerden eingesetzt werden.
In Südperu wird Muña Muña traditionell als pflanzlicher Schutz vor kleinen Schädlingen, meist Insekten, zur Konservierung von Lebensmitteln verwendet. Aufgrund der hohen Wirksamkeit erfolgt der kommerzielle Anbau insbesondere in Argentinien und Peru. Wissenschaftler erforschen seit Jahren den gezielten Anbau, um bedrohte Wildarten zu schützen und die Kultivierung zu optimieren.
In der traditionellen Medizin reicht das Anwendungsspektrum von der Behandlung von Erkältungen, Bronchitis, Infektionen der Atemwege bis Asthma und Heuschnupfen. Weitere Anwendungsgebiete sind Entzündungen der Nasennebenhöhlen, was durch die in der Pflanze enthaltenen Wirkstoffe wissenschaftlich belegt wurde. Speziell bei Magen-Darm-Beschwerden wie Koliken, Verstopfung, Blähungen ist Muña Muña als Tee besonders beliebt, da die ätherischen Öle Gasblasen im Darm binden und krampflösende Effekte auf die Darmmuskulatur haben. Die gleichen Mechanismen machen sie auch zu einem bewährten Hausmittel bei Atemwegsbeschwerden, Erkältungen und Grippe. In der Andenregion wird Muña Muña oft mit Wira Wira und Vilkakora kombiniert verwendet.
Für Umschläge empfiehlt die Volksmedizin Extrakte bei schmerzhaften Gelenkentzündungen. Ihr Einsatz zur ganzheitlichen Reinigung des Organismus ist ebenfalls weit verbreitet. In Peru dient Muña Muña zudem als pflanzliches Analgetikum, vor allem zur Linderung schmerzhafter Menstruationsbeschwerden. In Verbindung mit Salbei wird Muña Muña als erste Wahl bei parasitären Erkrankungen des Verdauungstrakts empfohlen, da ihr insektizider und larvizider Effekt geschätzt wird. National gilt Muña Muña in Peru als natürliches Antibiotikum.
Wirkstoffe
Muña Muña enthält eine komplexe Mischung ätherischer Öle – vor allem Menthol und dessen Ester, Menthon, Isomenthon, Pulegon, Caryophyllen, Limonen und Thymol –, ferner Flavone, verschiedene Terpene (Geraniol, Cineol, Linalool), Alkohole, Gerbstoffe sowie wertvolle Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor und Vitamin B1.
Traditionelle Dosierung
Für einen klassischen Auszug werden 1 Esslöffel (ca. 2-3 g) reine getrocknete Muña Muña-Blätter mit 1 Liter kaltem Wasser aufgegossen und ca. 5 Minuten schwach aufgekocht. Danach abseihen und dreimal täglich ein Glas (ca. 200 ml) trinken. Nicht für Kinder unter 3 Jahren, Schwangere und Stillende geeignet, ebenso nicht für Diabetiker empfohlen (aufgrund fehlender Daten zur Unbedenklichkeit).