Möhre – Daucus carota

Möhre – Daucus carota

Gebräuchliche Namen: Möhre, Karotte, Gelbe Rübe, Mohrrübe, Wurzelmöhre, Daucus carota, Wildmöhre, Queen Anne’s Lace, Karotta, carrot, bird’s nest plant, bishop’s lace, carotte, daucus, garijara, zanahoria silvestre, shikha-mula, beesnest plant, carotte commune, carotte sauvage, nan he shi, Nid d’Oiseau

Lateinischer Name: Daucus karota

Herkunft: Asien, Australien, Europa, Nordamerika

Kurzvorstellung

Für optimales Wachstum der Möhre empfiehlt sich eine sorgfältige Bodenbearbeitung mit ausreichender Auflockerung und dem Einarbeiten von Kompost vor der Aussaat im Frühjahr. Steiniges und zu nasses Erdreich ist ungeeignet, da sich hier die Wurzel leicht verzweigt und von Fäulnis befallen werden kann. Am besten gedeiht die Möhre an einem sonnigen Standort mit mittelschwerem Boden. Die Aussaat erfolgt ab Mitte April in Reihen mit ca. 15 cm Abstand, die Samen werden etwa 1 cm tief in die Erde gelegt.

Ausführliche Beschreibung

Eine traditionelle Gemüsepflanze der gemäßigten Zonen. Ehrlich – wer kennt die Möhre nicht?

Botanische Informationen

Die Möhre ist eine zweijährige, aufrechte, deutlich behaarte, wenig biegsame und kräftige Pflanze, die durchschnittlich 30 bis 60 cm hoch wird. Die Blätter sind dreifach gefiedert, fein fiederteilig und dreieckig geformt. Die kleinen, weißlich-dunklen Blüten sind in flachen und dichten Dolden angeordnet. Die Dolden können einen rosafarbenen Schimmer aufweisen und im Zentrum einen rötlichen Punkt zeigen. Die unteren Äste sind lanzettlich oder gabelig. Bei der Samenentwicklung rollen sich die Doldenränder ein, die Oberfläche wölbt sich vor; die Frucht ist oval und flach mit kurzen Griffeln sowie hakenförmigen Borsten, die Insekten anziehen und am Körper haften, um so zur Ausbreitung beizutragen.

Herkunft und Verbreitung

Der ursprüngliche Ursprung der Wilden Möhre ist noch nicht vollständig geklärt. Einige Autoren gehen davon aus, dass sie zuerst im heutigen Afghanistan und den Nachbarländern kultiviert wurde. Von dort verbreitete sie sich wohl im frühen Mittelalter in den Mittelmeerraum und im Laufe der Neuzeit nach Westeuropa und andere Länder. Englische Quellen erwähnen, dass die modernen Kultursorten der Möhre ungefähr im 19. Jahrhundert in Frankreich entstanden sind. In Europa ist die Möhre heute nahezu überall – außer im hohen Norden – anzutreffen und gedeiht am besten im gemäßigten Klima. Sie wächst außerdem in Nord- und Ostafrika, Westasien, Indien, Südamerika, Australien und ist auch in Deutschland von Tieflagen bis in subalpine Regionen (bis ca. 1.000 m ü. M.) weit verbreitet.

Verwendung / Dosierung

In der Volksmedizin hat sich die Wilde Möhre bei leichteren Beschwerden wie Nierensteinen und weiteren Problemen der ableitenden Harnwege bewährt. Traditionelle Heiler empfahlen den Verzehr großer Mengen Möhre bei Beschwerden der Harnblase, Gicht, Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie, Blähungen, nervös bedingte Magenbeschwerden) sowie häufigem Durchfall (durch den Ballaststoffgehalt).

In der westeuropäischen Volksmedizin empfahl man die Möhre bei Spulwürmern und anderen parasitären Darmkrankheiten, bei Schmerzen der Gebärmutter sowie bei jungen Frauen zur Erleichterung der ersten Menstruation. In Südwestasien wird die Wildmöhre auch heute noch als Aphrodisiakum, Nerventonikum und zum Entwässern (z. B. bei geschwollenen Beinen) eingesetzt. Weitere Anwendungen, vor allem in Afrika, umfassen das Auflegen von Möhrenbrei auf Verbrennungen, Hautproblemen, die an Karzinome erinnern, sowie bei Herzbeschwerden. Verschiedene deutschsprachige Kräuterbücher empfehlen die Möhre traditionell zur Unterstützung der Verdauung, bei Übelkeit, Durchfall und als natürliches Mittel zur Vorbeugung von Augenleiden (sinnvoll in der Augenheilkunde).

Inhaltsstoffe

Möhren enthalten geringe Mengen an bitter schmeckenden Polyacetylenderivaten (Falcarinol, Falcarindiol), die gegenüber Pilzerkrankungen (wie Mycocentrospora acerina und Cladosporium cladosporioides) eine gewisse Wirksamkeit zeigen. Weitere Inhaltsstoffe sind Pyrrolidin, 6-Hydroxymellein, 6-Methoxymellein, Eugenin, Gazarin, Falcarindiol-3-acetat, Beta-Carotin, Vitamin A, Alpha-Carotin, Lutein und Zeaxanthin – Carotinoide, die auch in Nahrungsergänzungsmitteln "für die Augen" verwendet werden. Außerdem enthalten Möhren Vitamin K und Vitamin B6. Möhren bestehen zu rund 88 % aus Wasser, etwa 5 % Polysacchariden und ca. 3 % Proteinen. Die Ballaststoffe setzen sich überwiegend aus Cellulose, zu kleineren Anteilen aus Hemicellulose, Lignin und Stärke zusammen. Die einfachen, schnell verfügbaren Zucker sind Saccharose, Glukose, Fruktose und deren Derivate.

Traditionelle Dosierung

Die Dosierung von Möhren hängt von Alter, Gesundheitszustand und weiteren Faktoren ab.