Marco – Ambrosia peruviana

Gebräuchliche Namen: Marco, Ambrosia, Peruanisches Beifußkraut, Inka-Beifuß, Ambrosia peruviana, Ragweed, Peruvian Ambrosia, Peruvian wormwood, Peruanische Ambrosie
Lateinischer Name: Ambrosia peruviana
Herkunft: Südamerika, Nordamerika
Kurzvorstellung
Marco ist eine pflegeleichte Pflanze, die keine besonderen Ansprüche an die Wachstumsbedingungen stellt. Das Wachstum kann durch direkte Sonneneinstrahlung stimuliert werden. Marco blüht typischerweise zwischen dem späten Frühling und dem Frühsommer.
Ausführliche Beschreibung
Marco – Eine rituelle Heilpflanze mit jahrhundertelanger Tradition und modernen Erfolgen als antiparasitäres Mittel.
Botanische Informationen
Marco (Ambrosia peruviana) ist eine ausdauernde krautige Pflanze oder ein kleiner Strauch, der Jahr für Jahr erneut blüht. Die Gattung zeigt eine große Vielfalt in ihrer Wuchsform und -größe, von wenigen Zentimetern bis zu vier Metern. Die oberirdischen Pflanzenteile bilden meist Rhizome, aus denen Stiele entspringen, die kriechend, kletternd oder aufrecht stehen können. Die Blätter sind gegen- oder wechselständig angeordnet und variieren stark in der Form – sie können handförmig, lanzettlich und sogar fiederschnittig sein; ihre Ränder sind fein gezähnt, die Oberflächen weisen teils Haare oder Drüsen auf.
Die Pflanze ist zweihäusig, jede Pflanze trägt sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Die Blütenstände sind ährenförmig, männliche Blüten zeigen Staubgefäße, umgeben von weißen bis rosafarbenen Blütenblättern; weibliche Blüten haben am oberen Ende eine gelbliche Kappe. Marco ist windbestäubt und sein variantenreicher Pollen kann sich weiträumig verbreiten – er wurde sogar schon auf Schiffen 600 km von der Küste entfernt entdeckt.
Herkunft und Verbreitung
Marco kommt überwiegend in tropischen und subtropischen Regionen Nordamerikas vor, vereinzelt auch in der Karibik. Wilde Bestände finden sich heute in Ländern wie Argentinien, Belize, Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Ecuador, Mexiko, Venezuela, Peru, den USA und Panama.
Die Ursprungsregion dieser Gattung und ihrer Sorten liegt im Südwesten der Vereinigten Staaten und im Nordwesten Mexikos. Einige Arten wurden nach Europa eingeführt, wo sie teilweise verwildert sind. Marco besiedelt viele verschiedene Lebensräume – von Wüsten und Halbwüsten über Grasländer bis zu städtischen Gebieten.
In Nordamerika ist Marco (häufig als Ambrosia, "Ragweed") eher berüchtigt, da sein Pollen bei vielen Menschen ausgeprägte Allergien und Rhinitis verursacht und für fast die Hälfte aller eitrigen Nasennebenhöhlenentzündungen verantwortlich gemacht wird.
Verwendung / Dosierung
Priester der Inka setzten Marco bei rituellen Zeremonien zur Einbalsamierung und spirituellen Reinigung, aber auch als Heilpflanze gegen verschiedenste Erkrankungen während Reisen ein. In der Geschichte wurde Marco zudem bei Symptomen der Parkinson-Krankheit verwendet. Erstmals wurde Ambrosia peruviana von spanischen Entdeckern im Gebiet des heutigen Peru dokumentiert.
Auch heute bleibt Marco in den südlichen Regionen Perus ein fester Bestandteil ritueller und medizinischer Anwendungen: Zur Reinigung von Körper und Geist sowie bei traditionellen Heilritualen. Der Rauch von Marco dient als natürlicher Insektenschutz und zur Desinfektion von Räumen – in der lokalen Nahrungsmittelproduktion wird Marco sogar Spirituosen zugesetzt.
Wissenschaftlich wurden die Inhaltsstoffe von Marco (wie die Sesquiterpene Plagiochilin A, I und R sowie die Pseudoguaianolide Damsin und Confertin) aufgrund ihrer ausgeprägten zytotoxischen Effekte untersucht, mit in-vitro-Nachweisen gezielter Wirksamkeit gegen verschiedene Krebszellen. Weitere Studien zeigten interessante Wirkungen gegen die Vermehrung von Leishmania amazonensis, Trypanosoma cruzi und Mycobacterium tuberculosis und damit potenziell gegen Leishmaniose, Trypanosomiasis und Tuberkulose.
Jüngste Forschungsergebnisse deuten außerdem auf vielversprechendes Potenzial für den Einsatz bei neurodegenerativen Erkrankungen hin, beispielsweise Parkinson-Krankheit, Alzheimer-Krankheit und Multipler Sklerose.
Traditionelle Medizin
In der Volksheilkunde wird Marco traditionell gegen Magenschmerzen, Menstruationsbeschwerden und anfängliche Beschwerden bei rheumatoider Arthritis angewandt. Darüber hinaus findet die Pflanze Einsatz als Mittel gegen Neurosen, innere Unruhe, Angstzustände, Kopfschmerzen und Migräne.
Marco gilt außerdem als unterstützend bei Asthma und Schnupfen. Auszüge werden äußerlich als Umschläge bei Erkältung, Grippe, verstopfter Nase und Husten verwendet. In der traditionellen Medizin wird Marco zur Stärkung der Atemwege bei Bronchitis und Asthma eingesetzt. Umschläge aus dem Sud eignen sich zur Linderung von Rheuma, Kopfschmerzen, Migräne, entzündlichen Hauterkrankungen und Muskelkrämpfen.
Beliebt sind in der Volksmedizin sogenannte sosadas – im Ofen gegarte Blätter oder spezielle Salben gegen Entzündungen und Rheuma. Pflanzensaft wird zur Beruhigung irritierter Haut und bei Magenbeschwerden verwendet oder auf Schwellungen sowie entzündete Hautstellen als Antiseptikum aufgetragen.
Einschränkungen
Zubereitungen mit Ephedrin sind kontraindiziert. Eine Anwendung wird für Schwangere und Stillende sowie für Kinder unter drei Jahren nicht empfohlen.
Wirkstoffe
Bei der Ethanolextraktion von Ambrosia peruviana wurden pharmakologisch interessante Sesquiterpene des Typs Secoaromadendran (Plagiochilin A, I, R) sowie die Pseudoguaianolide Damsin und Confertin isoliert.
Traditionelle Dosierung
Für einen Sud nimmt man in der Regel etwa einen Esslöffel (5–10 g) getrocknetes Kraut auf einen Liter Wasser. Die Mischung wird bei niedriger Hitze etwa 5 Minuten sanft gekocht, sofort abgeseiht und davon bis zu dreimal täglich eine Tasse getrunken. Der Sud eignet sich auch für Umschläge oder zur äußerlichen Anwendung auf betroffenen Hautstellen.