Maral – Leuzea carthamoides

Gebräuchliche Namen: Maral, Maralwurzel, Leuzea, Saflor-Leuzea, Rhaponticum carthamoides, Leuzea carthamoides, Leuzea safflower, Leuzea rhapontica, Parcha, Safflower-Rhaponticum, Rhaponticum, Maral root (Englisch), Maralí kořen (lateinisch Ursprung), Maral root
Lateinischer Name: Leuzea carthamoides
Herkunft: Asien
Kurzvorstellung
Leuzea ist unkompliziert im Anbau. Die Samen werden in leichte, nährstoffreiche Böden gesät. Als mehrjährige Pflanze bildet sie im ersten Jahr eine Blattrosette, bevor sie in den Folgejahren die volle Wachstumshöhe erreicht. Die Ernte der Maralwurzel erfolgt am besten spät im Herbst.
Ausführliche Beschreibung
Kurze Einleitung
Maral, auch bekannt als Leuzea carthamoides, ist eine besondere Pflanze, die seit Jahrhunderten in der Natur- und Volksmedizin geschätzt wird – insbesondere als Adaptogen und Quelle natürlicher Vitalität.
Botanische Informationen
Leuzea carthamoides, in der Familie der Korbblütler (Asteraceae) beheimatet, ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erinnert im Aussehen an die in Mitteleuropa bekannten Disteln. Ihre wechselständig gefiederten Blätter sind auf der Unterseite oft mit einem samtigen Flaum überzogen. Typisch sind die kugeligen Blütenköpfe mit auffällig violetten Blüten. Der Maral kann Höhen von bis zu 180 cm erreichen.
Herkunft und Verbreitung
Die Pflanze stammt ursprünglich von den sibirischen Wiesen im Nordosten Russlands. Dort beobachteten die frühen Siedler, wie Maralhirsche (Cervus elaphus maral) gezielt die Wurzeln der Leuzea ausgruben und verzehrten, besonders wenn sie Kraft für den anspruchsvollen Winter benötigten. Diese Beobachtung führte zur Nutzung der Pflanze im Menschenwohl: Die Tiere überstanden nicht nur die kalten Jahreszeiten, sondern zeigten hohe Vitalität und Fruchtbarkeit. Heute lässt sich Maral auch erfolgreich in gemäßigten Breiten kultivieren.
Verwendung / Dosierung
In der Volksmedizin gilt Maral (Leuzea) seit langem als Adaptogen, der dem menschlichen Organismus hilft, sich an Stress, Schwäche oder Umweltveränderungen besser anzupassen. Maral wird zur Stärkung von Körper und Geist eingesetzt, und teilweise auch als natürliches Anabolikum, ohne die Nebenwirkungen synthetischer Hormonpräparate, um den Muskelaufbau zu fördern.
Wissenschaftliche Untersuchungen aus Osteuropa bestätigen den traditionellen Ruf: Insbesondere der Wurzelextrakt kann die physische Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit steigern und trägt zur besseren Erholung nach starker Belastung bei. Verschiedene Experimente belegen positive Effekte auf das Wachstum und die Leistungsfähigkeit, vor allem bei erschöpften oder kranken Individuen sowie in der Rehabilitation. Gesunderhaltung, Produktivität und mentale Belastbarkeit profitieren präventiv vom Maral, weshalb er auch gerne zur Vorbeugung altersbedingter Probleme oder zur Förderung der Lebensfreude und Arbeitsmotivation genutzt wird.
Der Maral-Wurzel werden ferner immunstimulierende und stärkende Eigenschaften nachgesagt, insbesondere bei der Genesung nach schwerwiegenden Erkrankungen wie Infektionen (z.B. Mononukleose, Borreliose), Lebererkrankungen, entzündlichen Hauterkrankungen und in der Rekonvaleszenz nach Operationen oder Intoxikationen. Die Inhaltsstoffe des Marals sollen dabei helfen Oxidationsstress abzuwehren, milde Schmerzen und Entzündungen zu lindern und unterstützen die Funktion vieler Organe – einschließlich Leber, Milz, Niere und Verdauungssystem.
Traditionell wird Maral auch zur geistigen Anregung, Steigerung des Gedächtnisses, Lernfähigkeit und Konzentration genutzt. In der Naturheilkunde gilt Maral als Tonikum für das zentrale Nervensystem und wird zur Linderung psychischer Belastungen wie Nervosität, Neurose, milden Depressionen sowie bei Kopfschmerzen oder Parkinsonsymptomen eingesetzt. Darüber hinaus nutzt man Maral wegen seines aphrodisierenden Effekts auch zur Unterstützung der Fruchtbarkeit und Libido bei Männern und Frauen.
Weitere Effekte betreffen die Herz-Kreislauf-Gesundheit, den Blutzucker- und Cholesterinspiegel sowie die Knochendichte. Maral fördert die Regeneration der Leber und unterstützt in der Entgiftung, insbesondere der Alkoholmetabolite.
Maral zeichnet sich im Magen-Darm-Trakt durch eine sanfte Steigerung des Appetits, Anregung der Verdauung und Harmonisierung der Ausscheidungsfunktion aus. Interessant ist auch die Fähigkeit, den Blutdruck leicht zu erhöhen und zur Linderung von Kopfschmerzen sowie milder Verstimmung und Reizbarkeit beizutragen.
Wirksame Inhaltsstoffe
Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Maralwurzel sind phyto-steroidähnliche Verbindungen wie Inokosterone und Ecdysteroide (vor allem im Frühjahr), darunter das bekannte 20-Hydroxyecdysone, das die Proteinsynthese in den Zellen stimulieren kann. Weitere Bestandteile sind Eiweiße, ungesättigte Fettsäuren, Provitamin A, Vitamin C, Alkaloide, ätherische Öle, Gerbstoffe, Cumarine, Flavonoide (wie Kaempferol, Quercetin, Isorhamnetin), Mineralstoffe (z.B. Phosphor), Inulin und weitere Polysaccharide sowie Sesquiterpenlactone.
Wegen der Vielfalt und Konzentration der Inhaltsstoffe wird Maral manchmal auch als Futterpflanze in der Landwirtschaft verwendet.
Traditionelle Dosierung
Zur Zubereitung eines traditionellen Maralwurzel-Absuds werden etwa 2 Teelöffel der gehackten Wurzel für 1 Minute gekocht und anschließend rund 20 Minuten ziehen gelassen. Dieser Tee wird morgens und mittags jeweils eine Tasse getrunken. Ebenso beliebt ist die Anwendung als Tinktur – dabei nimmt man 15 Tropfen, ebenfalls am Morgen und Mittag.