Maqui-Beere – Aristotelia chilensis

Gebräuchliche Namen: Maqui, Patagonische Maquibeere, Chilenische Weinbeere, Chile Weinbeere, Mapuche-Beere, Patagonian Maqui Berry, Aristotelia chilensis, Maque, Chilenische Superfrucht, Maqui Berry (englisch/lateinisch Ursprung)
Lateinischer Name: Aristotelia chilensis
Herkunft: Südamerika
Kurzvorstellung
Die Kultivierung dieses Baums ist unter mitteleuropäischen Bedingungen äußerst schwierig.
Ausführliche Beschreibung
Die Maqui-Beere ist bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und wird vor allem zur Gewichtsreduktion verwendet.
Botanische Informationen
Maqui ist ein immergrüner Baum, der eine maximale Wuchshöhe von etwa 5 Metern erreicht. Die glatte Rinde reflektiert das Licht und fühlt sich angenehm weich an. Die Zweige sind schmal, biegsam, schlicht und vielfach verzweigt. Die einfachen, grünen Blätter stehen gegenständig, verfügen über einen auffällig roten Blattstiel und sind lanzettlich bis rechteckig geformt. Der Blattrand ist gewölbt und glatt, ohne Kutikula. Die Blattadern sind deutlich zu sehen und zu fühlen. Die äußere Rindenschicht des Baums löst sich altersbedingt ab und dient als Nährstoffquelle für neue Pflanzenteile.
Maqui blüht am Ende des Frühlings. Die kleinen, weißen Blüten sind eingeschlechtlich und der Baum ist zweihäusig. In der traditionellen Heilkunde und Kultur ist vor allem die Frucht von Bedeutung: Es handelt sich um eine essbare Beere von rund 0,5 cm Durchmesser, die dunkelrosa gefärbt und im Geschmack Brombeeren ähnlich ist. Jede Frucht enthält bis zu zehn Samen. Es ist bekannt, dass von einem siebenjährigen Baum bis zu 10 kg Beeren pro Jahr geerntet werden können.
Wild wachsende Maqui-Bäume sind vor allem in den Regenwäldern Chiles auf einer Fläche von ca. 200.000 Hektar zu finden. Der durchschnittliche Jahresertrag liegt bei etwa 200 kg pro Hektar, jedoch beträgt der weltweite Verkauf lediglich 85 Tonnen pro Jahr wegen schwieriger Ernte-, Verarbeitungs- und Transportbedingungen.
Erste historische Erwähnungen stammen aus der Zeit, als Spanier mit den Mapuche im Süden der Anden zusammentrafen. Es wurde dokumentiert, dass die lokalen Krieger Früchte und weitere Bestandteile des Maquibaums konsumierten, um außergewöhnliche Kraft und Ausdauer zu erlangen. Die indigenen Völker nutzen diese Pflanze bereits seit Jahrhunderten. Die Mapuche spielten eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Region, da sie als einziges Volk bis ins 19. Jahrhundert der Kolonialmacht in Südamerika Widerstand leisten und weitgehende Unabhängigkeit erlangen konnten – diese verloren sie jedoch in den 1980er Jahren.
Herkunft und Verbreitung
Die Heimat des Maquibaums liegt in den heißen, tropischen Regenwäldern Chiles und des südlichen Argentiniens.
Es existieren auch gezüchtete Sorten, die gezielt angebaut werden.
Verwendung / Dosierung
Maqui wird vorrangig als Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel nachgefragt und angeboten. Im Handel findet man sie als frische, getrocknete Früchte, in Marmeladen, Getränken oder als Zutat in Speisen und Getränken. In der traditionellen Medizin wird Maqui-Extrakt zur Behandlung von Durchfällen, entzündlichen Erkrankungen oder Fieber eingesetzt.
Die Inhaltsstoffe der Maqui-Beere wurden im Labor auf ihren Einfluss bei ischämischen Komplikationen, Herzinsuffizienz und Fehlbildungen untersucht. Weitere Studien befassten sich mit der Wirkung auf Fettbildung, Entzündungsprozesse und die Oxidation von LDL-Cholesterin.
Eine Laborstudie zeigte, dass Bestandteile der Maqui-Beere die Aktivität entzündungsfördernder Faktoren reduzieren, die auch am Zellwachstum bei Dickdarmkrebs beteiligt sind. Positive Effekte wurden bei künstlich hervorgerufenen Entzündungen und in frühen Krebsstadien beobachtet. Auf weltweiten Konferenzen wird das therapeutische Potenzial von Oxalidales-Gewächsen (Ordnung der Sauerkleeartigen, zu der Maqui gehört) hinsichtlich ihrer gesundheitsfördernden, präventiven und unterstützenden Wirkung bei verschiedenen Erkrankungen diskutiert.
Anthocyane wie Malvidin, Petunidin, Cumarine und Triterpene haben eine antioxidative Wirkung. Der Maqui-Beere wird der höchste bislang gemessene Antioxidantien-Gehalt zugeschrieben. Auch wurde ihr positiver Einfluss auf die Stabilität der Membranen roter Blutkörperchen bei Patienten nachgewiesen, die Medikamente mit blutbildender Wirkung erhalten.
Maqui wirkt als Stimulans auf den Organismus, jedoch ohne Substanzen, die das zentrale Nervensystem beeinträchtigen. Sie unterstützt vielmehr die Effizienz der körpereigenen Prozesse. Dank der antioxidativen Wirkung trägt Maqui dazu bei, den Stoffwechsel zu beschleunigen und natürliche Entgiftungsmechanismen im Körper anzuregen, was sich insgesamt in einer gesteigerten Leistungsfähigkeit widerspiegelt.
Vor allem im Westen wird Maqui intensiv zur Gewichtsabnahme eingesetzt und zeigt insbesondere bei Zivilisationskrankheiten gute Erfolge. Maqui dämpft zum Teil das Hungergefühl; deshalb empfiehlt sich die Einnahme etwa eine halbe Stunde vor dem Essen. Die besondere Stärke liegt aber in der Stoffwechselbeschleunigung und der fortschreitenden Reinigung des Körpers. Je länger Maqui regelmäßig (z.B. dreimal täglich) eingenommen wird, desto nachhaltiger verbessern sich Wohlbefinden, Stoffwechsel und Gewichtsabnahme. Bereits nach 10–14 Tagen sind erste Ergebnisse spürbar. Der Effekt ist langanhaltend und beugt dem Jo-Jo-Effekt vor. Die entgiftende Wirkung kann sogar bis zu 1,5 Monate nach Beendigung der Einnahme anhalten, abhängig von der Anwendungsdauer. Der angeregte Organismus arbeitet also noch nach, und häufig nimmt das Körpergewicht auch nach dem Absetzen weiter ab.
Wirkstoffe
Maqui enthält Anthocyan-Farbstoffe (vergleichbar mit denen in Heidelbeeren oder Preiselbeeren). Diese polyphenolischen Pigmente liegen in unterschiedlichen Konzentrationen vor, wobei das Glykosidpigment Delphinidin nahezu ein Drittel aller Farbstoffe ausmacht. Auch Cyanidin ist vertreten. Der Gesamtnagehalt beträgt etwa 137,6 mg (± 0,4 mg) pro 100 g frischer Früchte. HPLC-Analysen bestätigen, dass Maqui eine äußerst interessante Quelle für Anthocyane für pharmazeutische und lebensmitteltechnologische Anwendungen ist. Hinzu kommen Flavonoide mit antioxidativer Wirkung.
Traditionelle Dosierung
3-mal täglich etwa 3 g (ein Teelöffel) in 300 ml Wasser verrühren und etwa 30 Minuten vor einer Mahlzeit trinken. In Tablettenform (400 mg) – 4 Tabletten 3-mal täglich.