Mango – Mangifera indica

Mango – Mangifera indica

Gebräuchliche Namen: Mango, Mangobaum, Indische Mango, Gemeine Mango, Manga, Mangifera, māṅṅa, Mango, Mangue, mangueira, mangue Catuña, mangiva, mangopuu, mangosu, mangguo, mango-slægten, Indian Mango, Common Mango, mangosu, Mangifera indica

Lateinischer Name: Mangifera indica (Mangifera austro-yunnanensis)

Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Europa, Südamerika, Nordamerika

Kurzvorstellung

Der Mangobaum wurde seit Jahrtausenden in Südasien kultiviert und gelangte im 5. bis 4. Jahrhundert v. Chr. nach Südostasien. Im 10. Jahrhundert wurden Mangobäume an die Ostküste Afrikas eingeführt, wie auch der marokkanische Reisende Ibn Battuta festhielt. Später erfolgte die Verbreitung nach Brasilien, Westindien, Mexiko und auf die Bermudas, wo das Klima den Anbau begünstigt.

Heute wächst der Mangobaum in warmen subtropischen Regionen ohne kalte Winter. Die Hälfte der Weltproduktion stammt aus Indien – allerdings werden dort fast alle Früchte lokal konsumiert. China ist der zweitgrößte Produzent und größte Exporteur, gefolgt von Thailand.

Mangos werden auch in Andalusien (Spanien, besonders Provinz Málaga) angebaut – einem der wenigen Orte in Südeuropa mit geeignetem Klima. Weitere spanische Anbaugebiete sind die Kanarischen Inseln.

Weitere Erzeugerländer sind die südlichen Bundesstaaten der USA (z. B. Florida, Kalifornien), die Karibik, Süd- und Mittelamerika, Afrika, Australien, Korea, Pakistan, Bangladesch. Die Weltproduktion lag 2013 bei rund 43 Millionen Tonnen.

Es existieren zahlreiche Mangosorten – manche tragen zweimal jährlich. Beispielsweise reift die kalifornische Varietät zwischen Juli und August. Die Frucht braucht 3–6 Monate, um auszureifen. Reife, entkernte Mangos verströmen den typischen harzigen, süßen Duft. Für optimale Reifung die Früchte in einem Beutel bei Zimmertemperatur lagern, bis sie weich werden.

Ausführliche Beschreibung

Köstliche tropische Frucht mit heilendem Potenzial.

Botanische Informationen

Mangobaum erreicht eine Höhe von 35–40 Metern mit einer Kronendurchmesser von bis zu 10 Metern. Der Baum hat eine außergewöhnlich hohe Lebensdauer – einige Exemplare werden über 300 Jahre alt und tragen weiterhin Früchte. In tiefgründigen, gut zugänglichen Böden kann das ausgedehnte Wurzelsystem des Mangobaums bis zu 6 Meter tief reichen.

Die Blätter sind einfach, immergrün, wechselständig, 15–35 cm lang und 5–15 cm breit. Jungblätter sind orangegefärbt und wandeln sich später bis zu dunkelrot. Die kleinen, duftenden Blüten erinnern mit ihrer zarten und süßen Note an Lilien und stehen in 10–40 cm langen endständigen Rispen.

Die Frucht variiert in Größe und Farbe je nach Herkunft und Sorte – meist sind Mangos gelb, orange, rot oder grün. Mango ist eine tropische Steinfrucht des Mangobaums. Botanisch gesehen zählt die Frucht zu den Steinfrüchten.

Im Inneren der Frucht befindet sich ein flacher, ovaler Steinkern, der faserig oder behaart sein kann und schwer von dem Fruchtfleisch zu trennen ist. Im harten Kern liegt ein einzelner Samen, 4–7 cm lang, der manchmal als „rezessiver Samen“ bezeichnet wird – dieser ist gegenüber Umweltschwankungen wie Frost oder Trockenheit wenig tolerant.

Herkunft und Verbreitung

Der exakte Ursprung des Mangobaums ist bisher nicht endgültig geklärt. Es wird angenommen, dass die Art aus Süd- und Südostasien stammt. Fossilien von Mangifera wurden in Indien, Bangladesch, Myanmar, Pakistan und Sri Lanka gefunden und sind etwa 25 bis 30 Millionen Jahre alt. Heute zählt der Mangobaum zu den am weitesten kultivierten Obstbäumen in tropischen und subtropischen Regionen.

Der englische Name "Mango" leitet sich vom malaiischen Wort māṅṅa ab, das in der Kolonialzeit über das portugiesische "manga" während des Gewürzhandels in Kerala (1498) übernommen wurde. Die erste englischsprachige Erwähnung von Mango findet sich im Jahr 1510 in der Übersetzung von Ludovico di Varthema.

Verwendung / Dosierung

Mango findet vielseitige Verwendung in der Küche. Unreife, saure Mangos werden zu Chutneys, „Athanu“, süß-sauren Soßen verarbeitet, oder direkt mit Salz, Chili oder Sojasoße roh verzehrt. Aus Mango wird der beliebte Sommerdrink „Aam Panna“ hergestellt. Gekochtes Mangofruchtfleisch wird in Süd- und Südostasien zu Reis und Dal (Hülsenfrüchten) serviert.

Mango Lassi ist ebenfalls sehr beliebt – eine Mischung aus pürierter Mango, Buttermilch und Zucker. Reife Mangos sind Grundlage für Currysoßen und Aufstriche wie Mangada. „Aamras“, der mit Chapati getrunken wird, besteht aus Mango, Zucker und Milch.

„Andhra Aavakaaya“ ist eine Gewürzpaste aus rohen Mangos, Chili, Bockshornklee, Senf, Salz und Öl. Mangos finden auch in Müslis und Haferflocken Verwendung; auf Hawaii genießt man Mango gern gegrillt.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten: Mango verfeinert alkoholische Getränke, Fruchtsäfte, Eiscreme, Fruchtriegel, Kuchen, „Raspados“, süße Chilisaucen, Pasten und gemixt mit „Chamoy“. In Südostasien werden Mangos in Fischsoße oder Reisessig eingelegt.

Mango ist die Nationalfrucht von Indien, den Philippinen und Pakistan und der Nationalbaum von Bangladesch. Die Göttin Ambika in der jainistischen Tradition wird unter einem Mangobaum sitzend dargestellt. Im Hinduismus steht die reife Mango symbolisch für das Ziel und das Potenzial zur Perfektion.

Studien zeigen, dass eine beta-carotinreiche Ernährung – wie sie bei regelmäßigem Mangoverzehr vorkommt – eine wichtige Rolle in der Vorbeugung von Prostatakrebs spielen kann. Mango ist eine ausgezeichnete Quelle für Antioxidantien wie Quercetin, Isoquercetin, Fisetin, Methylgallat, Astragalin und Gallussäure. Sie werden im Rahmen der Prävention von Leukämie und Prostata- sowie Brustkrebs erforscht. Polyphenole zeigten in vitro positive Effekte auf Zellen von Darm-, Brust-, Lungenkrebs und Leukämie.

Einige Ärzte empfehlen den regelmäßigen Verzehr von mehreren Mangos pro Tag zur Prävention altersbedingter Makuladegeneration wegen Zeaxanthin und anderer Antioxidantien. Inhaltsstoffe der Mango fördern die Sehkraft, verhindern Nachtblindheit und beugen trockenen Augen vor.

Mango enthält auch Glutaminsäure, die zur Steigerung der geistigen Konzentration und als Lernförderer untersucht wird. Andere Inhaltstoffe der Mango wirken entzündungshemmend und werden in der Prävention von Asthma, Atemwegserkrankungen und Asthmasymptomen eingesetzt.

Studien zu Extrakten der Mango auf die Entwicklung von Entzündungen bei gesunden Tieren sind geplant. Der hohe Gehalt an Vitamin K und Calcium kann Knochenbrüchen vorbeugen und zu einer optimalen Knochengesundheit beitragen.

Da Mango viel Wasser und Ballaststoffe enthält, wird sie zur Vorbeugung von Verdauungsbeschwerden, zur Förderung der regelmäßigen Verdauung und zur Vermeidung von Verstopfung genutzt. Ballaststoffe, Pektin und Vitamin C helfen, den LDL-Cholesterinspiegel zu senken. Mango enthält zahlreiche Enzyme, die den Abbau unverdaulicher Eiweiße fördern.

Die Frucht weist einen sehr niedrigen glykämischen Index auf und beeinflusst daher den Blutzucker kaum sowie die Hormonregulation. Ein regelmäßiger Verzehr von Mango – etwa eine Tasse täglich – sichert die optimale Versorgung mit Vitamin C und A, was die Kollagenbildung und damit Wachstum von Gewebe, Haaren und Haut unterstützt.

Volksmedizin

In der Volksmedizin wird Mango zur Verbesserung der Haar- und Hautqualität, zur Gewichtskontrolle, zur Vorsorge gegen Diabetes (wegen des Ballaststoffgehalts), zur Herzgesundheit und zur allgemeinen Sterblichkeitsreduktion eingesetzt. Regional empfiehlt man Mango außerdem zur Vorbeugung der Makuladegeneration und zur Verringerung des Risikos für kolorektalen Krebs.

Mango wird bei Sehschwäche und Überanstrengung der Augen verzehrt oder äußerlich angewendet, um die Pigmentbildung von Haut und Haar zu fördern. Volksheilkundlich dient Mango zudem der Infektionsprophylaxe und Stärkung des Immunsystems bei Erkältung. In Indien soll Mango das Nervensystem beruhigen, bei Stress helfen und psychische sowie physische Kraft liefern.

Als magentonisierendes Mittel finden die Blätter traditionell in der Ayurveda Anwendung. Ayurveda empfiehlt Mango zur Förderung der weiblichen Fruchtbarkeit, zur Hormonregulation, zur Sexualstimulatation und als Aphrodisiakum.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt Mango als süß-sauer wirkendes Lebensmittel mit kühlender Energie, das das Risiko für Nierensteine senkt.

Personen mit Latexallergie sollten potenzielle Kreuzreaktionen mit Mango beachten.

Inhaltsstoffe

100 g Mango enthalten durchschnittlich 250 kJ. Reichlich vorhanden ist Vitamin C (44 % des Tagesbedarfs) und Folat (11 %). Mango ist auch eine bedeutende Quelle für Vitamin A.

Mango liefert Triterpene, Lupeol (besonders intensiv beforscht), Carotinoide (wie Beta-Carotin), Lutein, Alpha-Carotin, Flavonoide, Fisetin, das Xanthonoid Mangiferin, Euxanthin sowie Polyphenole wie Quercetin, Isoquercetin, Tannine, Katechine, Kaempferol, Gallus- und Kaffeesäure.

Der Geschmack der Mango entsteht durch eine Kombination flüchtiger Terpene, Furanone, Laktone und Ester. Amerikanische Mangos weisen einen hohen Anteil an Delta-Caren auf, während ältere Sorten einen erhöhten Gehalt an (Z)-Ocimen, Myrcen, Laktone und Furanone zeigen.

Zudem enthält Mango Calcium, Magnesium, Natrium, Phosphor, Kalium, Mangan, Zink und Kupfer. Weitere Bestandteile sind Proteine, Kohlenhydrate, Fette (ein- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren), Ballaststoffe, Natrium, Vitamin E und B6.

Traditionelle Dosierung

Für Mango selbst gibt es keine festgelegte Dosierung.