Manayupa – Desmodium adscendens

Manayupa – Desmodium adscendens

Gebräuchliche Namen: Manayupa, Pega Pega, Amor Seco, amor-do-campo, Strong Back, Hard Man, Hard Stick, Owon-bocon, Burbur, Beggarlice, Barba de Boi, Dusa Karnira, Mandubirana, Margarita, Mundubirana, Mundurana, Runa Mana Yupana, Runa Manayupana, Dipinda Dimukuyi, Carrapicho, Tick-Clover, Tick-Trefoil, Desmodium adscendens

Lateinischer Name: Desmodium adscendens

Herkunft: Südamerika

Kurzvorstellung

Manayupa gedeiht bevorzugt in höheren Lagen und wächst in Peru typischerweise zwischen 2.000 und 4.000 Metern über dem Meeresspiegel. In diesen Regionen gilt sie als äußerst robuste Pflanze, die durch ihren kriechenden Wuchs und tiefe Wurzelsysteme selbst extreme Trockenheit übersteht.

Ausführliche Beschreibung

Manayupa ist eine faszinierende Heilpflanze der Anden mit bewährter Tradition in der Naturheilkunde Südamerikas.

Botanische Informationen

Manayupa, botanisch Desmodium adscendens, ist eine niederliegende, kriechende Pflanze mit charakteristischen grünen, rundlichen Blättern, die typischerweise in Dreiergruppen angeordnet und dicht mit weißen Härchen bedeckt sind. Ihr ausgeprägtes Wurzelsystem ermöglicht das Überleben bei Trockenheit. Die hellrosafarbenen Blüten mit ihrer schmetterlingsartig zusammengesetzten Form erinnern an die Blüten des Klees. Die Samen befinden sich in bohnenähnlichen Schoten.

Herkunft und Verbreitung

Manayupa stammt ursprünglich aus den Gebirgsregionen Perus und gilt dort als traditionelle Heilpflanze, der nahezu magische Wirkungen nachgesagt werden. In der peruanischen Volkskultur wird der Aufguss von Manayupa als "Liebestrank" verehrt, der verliebte Gefühle wiederbeleben soll.

Verwendung / Dosierung

Ihren Namen trägt Manayupa in vielen indigenen Sprachen sinngemäß als "die mit zahllosen positiven Eigenschaften". Seit Jahrhunderten setzen indigene Völker des südamerikanischen Regenwaldes die Pflanze zur Beruhigung bei Nervosität, nervlicher Anspannung, Stress und panischer Angst ein. Moderne Untersuchungen zeigen zudem einen antioxidativen Effekt, der besonders in der Onkologie wissenschaftlich von Interesse ist. In der Karibik wird Manayupa bis heute zur Unterstützung der Ernährung bei Mangelernährung verwendet.

In Belize, wo sie auch als "strong back" bekannt ist, wird Manayupa 24 Stunden lang in Rum mazeriert und das Extrakt (ein Viertel Tasse, dreimal täglich über 7–10 Tage) traditionell bei Rückenschmerzen eingenommen. Alternativ kann ein Sud aus der getrockneten Pflanze mit ca. 300 ml Wasser bereitet und vor den Mahlzeiten getrunken werden. In Ghana genießt Manayupa großes Ansehen bei der Linderung von bronchialem Asthma, erhöhter Harnausscheidung, Dysenterie, Verstopfung, Koliken und zur Behandlung oberflächlicher Wunden. Auch gegen arthritische Gelenkschmerzen finden sich Anwendungen in den Volksheilkunden Südamerikas.

Die Haupteinsatzgebiete der traditionellen Nutzung liegen im Bereich der Reinigung und Entgiftung des Körpers und des Blutes. Sie soll den Organismus von Giftstoffen befreien und insbesondere nach übermäßigem Alkohol- oder Tabakkonsum unterstützend wirken. In ganz Mittel- und Südamerika gilt Manayupa als Klassiker zur Entgiftung, Desinfektion der Harnwege und Blutreinigung. In Belize wird sie traditionell bei Nierenproblemen eingesetzt. Weitere äußerliche Verwendungsbereiche umfassen die Pflege bei Ekzemen, Ausschlägen, Akne, Hautirritationen, Entzündungen und Hämorrhoiden. In den Regenwaldregionen wird ein Bad oder Umschlag aus den Blättern verwendet, um Wundheilung zu fördern oder venerische Geschwüre zu behandeln, wahlweise mit Limettensaft kombiniert. Auch als Unterstützung der Milchbildung bei stillenden Müttern ist der Aufguss bekannt, aber auch als Trank für Paare zur Belebung der Beziehung. In der Amazonasregion findet Manayupa zudem Verwendung als pflanzliches Kontrazeptivum.

Für das Verdauungssystem wird Manayupa als Tee bei Übersäuerung, Magengeschwüren, Entzündungen von Galle und Leber geschätzt. Die nachgewiesenen Inhaltsstoffe wirken bei krampfartigen Beschwerden und lösen Muskelverspannungen, weshalb die Pflanze bei Verstopfung Anwendung findet. Die Volksmedizin nutzt Manayupa als mildes Abführmittel (Laxans) und zur Anregung der Diurese. Eine Studie in Brasilien bei 8.000 indigenen Teilnehmern bestätigte den traditionellen Ruf als effizientes Mittel gegen Malaria. Der Stamm der Garifuna in Nicaragua setzt den Extrakt gegen Verstopfung, venerische Krankheiten und zur Verdauungsförderung ein. In der afrikanischen Medizinkultur wird Manayupa auch zur Vertreibung von Parasiten aus dem Verdauungstrakt eingesetzt.

Traditionelle Heiler aus Ghana setzen Manayupa seit Jahrhunderten mit so überzeugendem Erfolg bei Atemwegserkrankungen ein, dass 1977 wissenschaftliche Studien zu Wirkweise und klinischer Relevanz begannen. Die Inhaltsstoffe zeigen Wirkung gegen Bronchospasmen, blockieren Leukotriene und Histamin, die zentrale Rolle bei Asthma bronchiale spielen. Modernere Studien – beispielsweise aus Frankreich – belegen den antioxidativen Nutzen und vielseitige therapeutische Potenziale bei Menschen, etwa zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen, zur Reduktion von Allergiesymptomen sowie Muskelrelaxation. Auch bei Bronchitis, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Lungenemphysem, Tuberkulose und übermäßiger Schleimbildung berichtet die Volksheilkunde von positiven Effekten.

Wirkstoffe

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Manayupa sind Steroidalkaloide, Beta-Phenylethylamine, Cosmoisin, Cyanidin-3-O-sophorosid, Hordenin, Pelargonidin-3-O-rhamnosid, Salsolin, Tekrorigenin, Tyramin, Tetrahydroisochinoline, verschiedene Tannine und Flavonoide sowie sogenannte Soyasaponine (dehydrosoyasaponin, Soyasaponin I, II, III), Kohlenhydrate (Fructose, Glucose), Ethylamine, Phenole, Cumarine, Riboflavin, triterpenoide Saponine, Vitamin E und K. Besonders hervorzuheben ist Astragalin mit nachgewiesen antibakterieller Wirkung.

Traditionelle Dosierung

Eine typische Entgiftungskur mit Manayupa dauert meist vier Wochen. Täglich werden dabei insgesamt etwa 0,5 Liter des Suds, aufgeteilt auf drei Portionen, getrunken. Zubereitung: Einen Esslöffel getrocknetes oberirdisches Kraut fünf Minuten lang in einem Liter Wasser abkochen, dann fünf Minuten ziehen lassen und abseihen. Der Sud kann getrunken oder für Bäder bei schmerzenden und leicht blutenden Hautproblemen wie Ekzemen und Akne verwendet werden. Die Tinktur aus Manayupa ist besonders bei Rückenschmerzen beliebt. Bei innerlicher Anwendung gibt es bekannte Wechselwirkungen mit Arzneimitteln der Phenylethylamin-Gruppe. Bei Überdosierung kann es zu stärkerem Blutdruckabfall kommen.

Tinkturherstellung: Getrocknetes Manayupa-Kraut wird in eine dunkle Flasche gefüllt, mit 60 % Alkohol übergossen und eine Woche bei Zimmertemperatur im Dunkeln unter täglichem Schütteln mazeriert. Anschließend abseihen. Bei Verwendung von milderem Alkohol (z. B. Wodka) verlängert sich der Mazerationsprozess auf etwa einen Monat. Das Kraut sollte immer vollständig bedeckt sein, um Schimmel zu vermeiden.