Macadamianuss – Macadamia

Gebräuchliche Namen: Macadamianuss, Macadamianüsse, Macadamia, Australische Haselnuss, Queensland-Nuss, Macadamia integrifolia, Macadamia tetraphylla, Bushnut, Maroochi-Nuss, Macadamia Nut (international), Macadamia (englisch), Noix de Macadamia (französisch), Nuez de Macadamia (spanisch), Macadamia (lateinisch, Ursprung Australien)
Lateinischer Name: Macadamia
Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Europa, Südamerika, Nordamerika
Kurzvorstellung
Die ersten kommerziellen Macadamiaplantagen wurden in den frühen 1880er-Jahren von Rous Mill in der Nähe von Lismore, New South Wales, Australien, angelegt. Zwar wurde der Macadamiabaum gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Australien immer häufiger gepflanzt, jedoch erfolgte der großflächige Anbau ab etwa 1920 auf Hawaii. Bis 2006 war Hawaii das wichtigste Anbauland, später sanken die Marktpreise und der Export nahm spürbar ab.
Macadamiabäume bevorzugen fruchtbare, gut bewässerte Böden mit jährlichen Niederschlagsmengen bis zu 2000 mm sowie einer idealen Umgebungstemperatur von 25°C (kurze Frostperioden überstehen sie jedoch gelegentlich). Nach einer gewissen Eingewöhnung gelten sie als robust. Im deutschen Raum werden Macadamianüsse meist als dekorative Kübelpflanzen kultiviert. Die ersten Nüsse reifen an etwa 7- bis 10-jährigen Bäumen; bei guter Pflege kann ein Baum bis zu 100 Jahre lang fruchten.
Weltweit werden jährlich rund 135.000 Tonnen Macadamianüsse produziert. Ungefähr 35.000 metrische Tonnen stammen von Hawaii und Australien, weitere wichtige Anbauländer sind Brasilien, Südafrika, Kalifornien, Costa Rica, Kenia, Bolivien, Kolumbien, Israel, Neuseeland, Malawi und Guatemala.
Ausführliche Beschreibung
Macadamianüsse besitzen das Potenzial, den Cholesterinspiegel zu senken.
Botanische Informationen
Die Macadamia ist ein kleiner, immergrüner Baum, der Wuchshöhen von 2 bis 12 Metern erreicht. Die Wurzeln liegen relativ flach, weshalb Bäume bei Starkregen und Stürmen umkippen können. Die Blätter sind gefingert und stehen in Quirlen von 3 bis 6, länglich-elliptisch, 6–25 cm lang, schmal und mit gezähntem Rand.
Die charakteristischen Blüten sind einzeln 10–20 mm groß, stehen in schlanken, 5–30 cm langen Blütenständen und erscheinen weiß bis rosa. Der Fruchtstand besteht aus einer äußerst harten, ovalen Kapsel mit zugespitztem Ende, welche ein oder zwei Samen enthält – die begehrten Nüsse.
Herkunft und Verbreitung
Die Heimat der Macadamia ist Ostaustralien, insbesondere der Nordosten von New South Wales sowie das zentrale und südöstliche Queensland. Die Art ist auch auf Neukaledonien, in Queensland und auf Sulawesi (Indonesien) verbreitet.
Verwendung / Dosierung
Erstmals wurde die Pflanze 1828 vom britischen Botaniker Allan Cunningham südlich von Brisbane beschrieben. Bis heute zählt Macadamia zu den wenigen australischen Nutzpflanzen, die weltweit in großen Mengen gehandelt werden und Jahr für Jahr hohe Beliebtheit genießen.
Forschungsteams – etwa von der Universität Hawaii – entdeckten interessante Effekte: Trotz hohem Fettgehalt können Macadamianüsse durch ihren Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren den Cholesterinspiegel senken. Prof. J. David Curb (Geriatrie und klinische Epidemiologie) hebt die Nuss als wertvolle Ergänzung für Menschen mit Hypercholesterinämie hervor – ähnliche Effekte wurden bei Walnüssen, Mandeln und Pekannüssen beobachtet.
Studien, etwa im "Archives of Internal Medicine", verglichen unterschiedliche Diäten: Eine typisch amerikanische fettreiche Ernährung, eine Ernährung mit vergleichbarem Fettanteil aus Macadamianüssen und eine strikt fettarme Ernährung der American Heart Association (AHA). Im Rahmen der Studie konsumierten 30 Probanden (15 Männer, 15 Frauen, 18 bis 59 Jahre, vergleichbares Gewicht) die jeweiligen Diäten über vier Wochen.
Das Ergebnis: Der Gesamtcholesterinspiegel war bei der kalorienarmen Macadamia-Diät genauso niedrig und niedriger als bei der amerikanischen Standarddiät. Die niedrigsten Triglyceridwerte zeigten sich bei den Teilnehmer:innen, die regelmäßig Macadamianüsse verzehrten. Es wurden keinerlei Nebenwirkungen beobachtet, was frühere Studienergebnisse zur guten Verträglichkeit der Nüsse bestätigt.
Mehrere Untersuchungen belegen, dass vor allem der Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren für die cholesterinsenkende Wirkung verantwortlich ist. Auch wurde die Palmitoleinsäure im Jahr 1999 diesbezüglich erforscht – ihr wurde eine Rolle bei der Auflösung von Blutgerinnseln, und damit ein potenzieller Nutzen in der Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall, zugeschrieben.
Französische Wissenschaftler stellten 1999 fest, dass Personen, die regelmäßig Nüsse oder Nussöle verzehrten, signifikant höhere HDL-Cholesterinwerte und ApoA1 lauteten als Vergleichspersonen aus der gleichen Region mit nussfreier Ernährung.
Eine andere große Studie der American Heart Association verfolgte zwölf Jahre lang etwa 22.000 zufällig ausgewählte Männer – Ergebnis: Eine nussreiche Diät war mit einer geringeren Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert.
Neuere Untersuchungen der New Mexico State University fanden bei regelmäßiger Makadamianussaufnahme eine signifikante Senkung von LDL (dem "schlechten" Cholesterin), das oft mit Herzproblemen in Verbindung gebracht wird. Durchschnittlich sanken der Gesamtcholesterinwert um 3 %, das LDL um 5 % und das HDL (das "gute" Cholesterin) stieg um 8 %. Die Dosierung in den Studien reichte dabei von ca. 10–35 Nüssen pro Tag – andere Studien empfehlen 15–40 Nüsse bzw. 40–90 Gramm, erneut rund 15–40 Nüsse täglich. Nach traditioneller Anwendung gibt es keine klar festgelegte Obergrenze oder empfohlene Tagesdosis.
Inhaltsstoffe
100 Gramm Macadamianüsse liefern etwa 740 Kalorien und sind eine hervorragende Quelle für Vitamin B1, B6, enthalten viele freie Fettsäuren, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Eiweiß. Im Vergleich zu anderen Nüssen enthalten Macadamianüsse eher wenig Eiweiß, dafür jedoch mehr einfach ungesättigte Fettsäuren (wie Omega-Palmitoleinsäure und weitere).
Bei den Mineralstoffen sind Mangan (bis zu 200 % des Tagesbedarfs), Eisen, Phosphor und Magnesium besonders vertreten. Macadamianüsse enthalten zudem bemerkenswerte Mengen an Natrium, Zink, Folsäure, Vitamin E und Kohlenhydraten.