Maca – Lepidium meyenii

Maca – Lepidium meyenii

Gebräuchliche Namen: Maca, Peruanische Maca, Maka, Maca-Maca, Maino, Ayak Chichira, Ayak Illku, Peruanische Kresse, Peruanischer Ginseng, Brasilianischer Ginseng, Lepidium meyenii, Lepidium peruvianum, Maca root (englisch), Maca (international)

Lateinischer Name: Lepidium meyenii

Herkunft: Südamerika

Kurzvorstellung

Die besten Bedingungen für den Anbau von Maca herrschen bei etwa 12° südlicher Breite und in Höhen zwischen 3800 und 4400 Metern über dem Meer. Die Temperaturen liegen optimal bei -2 bis 13°C, können aber bis -10°C absinken. Starke Winde und intensive Sonneneinstrahlung sind typisch für das natürliche Habitat der Maca. Maca wächst ganzjährig, wird jedoch wegen der anspruchsvollen Umweltbedingungen fast ausschließlich im Herkunftsgebiet kultiviert.

Maca wird etwa einen Monat vor den starken Regenfällen im Herbst gesät. Hypokotyl und andere Pflanzenteile wachsen im April und Mai; nach etwa 260 Tagen können sie geerntet werden. Bleibt die Pflanze im Boden, bildet sich nach weiteren etwa zwei Monaten (in der kalten und trockenen Phase) eine besondere Wurzel, in der Tausende Samen ausreifen.

Die Maca-Samen werden in kleine Hohlräume etwa 50–100 Zentimeter tief in verschiedene Bodenarten gesetzt, um Austrocknung zu verhindern.

Ausführliche Beschreibung

Maca wird heute wegen ihres hohen Nährwerts und zur Unterstützung der Fruchtbarkeit verwendet.

Botanische Informationen

Die erste vollständige Beschreibung und lateinische Benennung der Art erfolgte 1843 durch Gerhard Walpers. In den 1990er Jahren wurden die einzelnen Arten voneinander abgegrenzt und intensiver untersucht. Die Ansprüche an den Lebensraum, Größe und Form der Maca ähneln stark Steckrübe und Rettich – Pflanzen, mit denen Maca evolutionär eng verwandt ist. Die grünen, aromatischen Triebspitzen sind kurz und liegen am Boden, die feinen Blätter bilden eine Rosette und wachsen etwa 12 cm über der Erdoberfläche. Die grünlichen (zwittrigen) Blüten produzieren zahlreiche etwa 2 Millimeter große Samen.

Maca ist die einzige Art ihrer Gattung, bei der die Wurzel mit dem Spross verschmolzen ist, was der Pflanze ihre birnenähnliche Form verleiht. Es gibt zahlreiche Variationen der Wurzel in Form und Größe – von klein bis groß, gekrümmt oder gerade.

Herkunft und Verbreitung

Maca wird hauptsächlich in Peru, Bolivien und in geringerer Menge auch in Brasilien angebaut. Die ursprüngliche Heimat liegt in den peruanischen Anden rund um den Junín-See. Sie wird vor allem wegen ihres fleischigen Hypokotyls (verdickter, nicht ausgebildeter Stängel) angebaut, der als Gemüse, Heilpflanze und traditionell als Aphrodisiakum genutzt wird. Maca gehört zur Familie der Kreuzblütler. Die Ureinwohner essen sie roh; sie ist ein Grundnahrungsmittel der Andenvölker. Krieger der Inka konsumierten Maca vermutlich vor Kämpfen zur Steigerung von Ausdauer und Kraft. Während der spanischen Kolonialzeit war sie als „Sexualpflanze der Inka“ bekannt.

Verwendung / Dosierung

Hauptsächlich wird Maca wegen ihrer Nähr- und Zusatzstoffe, die sich in der Wurzel konzentrieren, angebaut. Auch der hohe Anteil an Mineralstoffen (Eisen, Calcium, Magnesium, Kalium, Jod) und Vitaminen (Gruppe B, Vitamin C) wirkt förderlich. Bedeutende Bestandteile sind Pflanzensterole, Fettsäuren, essenzielle Aminosäuren sowie die aphrodisierenden Substanzen p-Methoxybenzylisothiocyanat und Isothiocyanat. Heute wird Maca besonders von Frauen aus traditionellen Regionen verzehrt, um Fruchtbarkeit und Leistungsfähigkeit zu unterstützen. Traditionell nutzt man Maca zur Steigerung der Libido sowie zur Verbesserung von Qualität und Anzahl der Spermien. Empfohlen wird sie daher bei Unfruchtbarkeit – für beide Geschlechter.
Auch im Sport ist Maca durch ihren Gehalt an fünf wichtigen Sterolen beliebt, die körperliche Leistung und Muskelaufbau fördern. Besonders geschätzt wird sie von Bodybuildern und Kampfsportlern, da sie Ausdauer steigert, das Immunsystem stärkt und die Muskelerholung unterstützt. Bei Sportlern und Patienten nach Verletzungen wurde ein positiver Effekt auf die Muskulatur und ihre Regeneration beobachtet. Sie erhöht das Energielevel, ohne unerwünschte Nebenwirkungen hervorzurufen. Maca hilft bei der Regeneration und schützt Sehnen, Gelenke und Knochen vor Verschleiß. Aufgrund ihrer umfassenden Wirkung auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit wird Maca inzwischen auch als Nahrungszusatz für Astronauten bei der NASA eingesetzt.

Darüber hinaus wird Maca traditionell als Mittel gegen Übelkeit durch überschüssige Magensäure genutzt, auch nach starkem Alkoholkonsum. Sie wird bei Appetitlosigkeit und als Begleittherapie bei Krebserkrankungen verwendet, um die Nebenwirkungen der Chemotherapie zu lindern und den Appetit wiederzuerlangen.

Maca ist für alle Altersgruppen geeignet und enthält keine umstrittenen oder toxischen Stoffe – weder für Kinder, Senioren noch Patienten mit Nieren- oder Lebererkrankungen. Sie wird generell sehr gut vertragen und ist durch die ausgewogene Zusammensetzung ein idealer Nahrungsergänzer.

Wirkstoffe

Getrocknete Maca enthält, ähnlich wie Getreide, Reis oder andere Cerealien, einen hohen Nährwert. Der durchschnittliche Anteil an Trockensubstanz besteht zu 60–75% aus Polysacchariden, etwa 10% Protein, 8% Ballaststoffen und 2% Fetten. Sie enthält viel Calcium und Kalium sowie kleinere Mengen an Eisen, Jod, Kupfer, Mangan und Zink. An Ölsäuren sind Palmitin-, Linol- und Ölsäure vertreten. Auch 19 Aminosäuren sind enthalten.

Traditionelle Dosierung

Getrocknete Maca lässt sich über Jahre lagern. Es gibt zahlreiche Rezepte und Anwendungsformen, doch traditionell wird Maca vor allem gekocht. Frische Hypokotylknollen können im Ofen gebacken werden – eine Delikatesse. Die Wurzel kann auch zu Brei gemahlen und gekocht werden; daraus entsteht ein süßes, dickes Getränk. Getrocknete und gemahlene Maca ergibt in Milch eingerührt einen Haferbrei. Gekochte Wurzeln eignen sich für Suppen, Marmeladen, als Zutat für Brot, Kuchen oder Pfannkuchen. Es gibt sogar Biersorten mit Maca-Extrakt.

Bei getrockneter Wurzel beträgt die empfohlene Tagesdosis etwa 1 Teelöffel (ca. 6 g), die man mit Milch vermischen kann. Die Wirkung sollte nach wenigen Tagen spürbar sein.

Maca wird auch als Extrakt zubereitet; dieser enthält 4-mal mehr Wirkstoffe als die reine Wurzel, weshalb die Dosis entsprechend auf etwa 0,5–1 g täglich sinkt. Der Extrakt wird morgens und nachmittags, aufgelöst in Wasser oder Saft, eingenommen. Die Wirkung setzt mit dem Extrakt meist schneller ein.