Lapacho – Tabebuia impetiginosa

Gebräuchliche Namen: Lapacho, Inka-Tee, Pau d'Arco, Purpur-Lapacho, Quebracho, Tabebuia heptaphylla, Tabebuia ipe, Tabebuia impetiginosa, Tabebuia palmeri, Tabebuia avellanedae, Tecoma ipe, Trompetenbaum, Ipe, Ipe roxo, Ipes, Taheebo, Ébénier de Guyane, Handroanthus, Bignonia, Pau d'Arco (portugiesischer Ursprung)
Lateinischer Name: Tabebuia impetiginosa
Herkunft: Südamerika
Kurzvorstellung
Lapacho wächst wild in den Regenwäldern Südamerikas. Das extrem harte Holz wird kommerziell genutzt. Die Pflanzen vermehren sich durch Samen. In unseren Breiten kann eine bestimmte Lapacho-Sorte als Zimmerpflanze kultiviert werden.
Ausführliche Beschreibung
Lapacho, die Rinde des südamerikanischen "Baums der Götter", verdankt seinen hervorragenden Ruf als fytotherapeutischer Tee seiner wohltuenden Wirkung auf den menschlichen Körper.
Botanische Informationen
Lapacho, wissenschaftlich Tabebuia impetiginosa genannt, ist ein Baum aus den tropischen Regionen Südamerikas. Er erreicht eine Höhe von 10-25 Metern, besitzt eine glatte, widerstandsfähige Rinde und zeichnet sich durch außergewöhnlich hartes Holz aus, das Fäulnis und Krankheiten trotzt. Wegen dieser Haltbarkeit kommt das Holz in seinem Herkunftsgebiet häufig im Bauwesen zum Einsatz. Der Baum kann bis zu 700 Jahre alt werden. Die auffälligen Blüten schillern in Blau-, Lila- und Rosatönen und sind zudem fleischfressend, da sie sich von Insekten ernähren. In der traditionellen Heilkunde wird ausschließlich die innere Rinde der Sorten Lapacho Morado und Lapacho Colorado verwendet.
Herkunft und Verbreitung
Der Baum stammt ursprünglich aus dem Amazonas-Regenwald und anderen tropischen Regionen Süd- und Lateinamerikas. Hinweise auf die Verwendung von Lapacho in Europa reichen bis in die Zeit der Wikinger zurück, die die medizinische Rinde wohl von ihren Überseereisen mitbrachten. Auch in Afrika gibt es verwandte Arten, denen jedoch keine vergleichbare Heilkraft nachgewiesen werden konnte. Die positiven Effekte des südamerikanischen Lapacho-Baums werden hingegen von indigenen Völkern seit Urzeiten geschätzt und genutzt. Heute sind die antioxidativen, antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften von Lapacho weltweit bekannt und beliebt.
Verwendung / Dosierung
Der ursprüngliche portugiesische Name Lapacho (Pau d'Arco) leitet sich aus der Verwendung seines harten Holzes zur Herstellung von Jagdbögen bei südamerikanischen Indigenen ab. Bereits traditionell wurde Lapacho zur Behandlung einer Vielzahl von Leiden genutzt.
Eine zentrale Anwendung ist die Behandlung eines breiten Spektrums an Infektionen, insbesondere viraler Infektionen der Atemwege wie Grippe. In der Volksmedizin gilt Lapacho als hilfreich bei Erkältungen, Grippe, Schweinegrippe, Gonorrhoe, Syphilis, Harnwegs- und Blaseninfektionen, sowie Parasiten- und Pilzbefall. Auch bei Durchfall und Ruhr wird es traditionell verwendet.
Bis heute wird Lapacho volkstümlich eingesetzt bei Diabetes, Leberproblemen, Asthma, Bronchitis, Gelenkentzündungen, Hernien, Verbrennungen, Anämie, Wunden, Magenentzündungen und Geschwüren des Verdauungstraktes.
Die antioxidative Wirkung wird volksmedizinisch zur Linderung von Entzündungserscheinungen genutzt. Die Wirkung wird als immunstimulierend beschrieben – zur Stärkung des Körpers und Unterstützung der Abwehrkräfte. Enthaltene Substanzen sollen zudem den Blutdruck leicht regulieren und Symptome des Diabetes mildern.
In Südamerika wird Lapacho direkt auf Pilzinfektionen aufgetragen. Es kann auch äußerlich angewendet werden bei Verbrennungen, Unterschenkelgeschwüren, arthritischen Gelenken und weiteren Hautproblemen wie Dermatitis, Ekzemen und Psoriasis. Als Tee oder zur Inhalation wird es traditionell bei Asthma und allergischen Reaktionen konsumiert. In der Amazonasregion dient Lapacho außerdem zur Beruhigung und Förderung des Schlafs.
In den 1960er Jahren wurden die Inhaltsstoffe von Lapacho intensiv auf ihre potenziell krebshemmende Wirkung untersucht. Das wissenschaftliche Interesse richtete sich besonders auf die Hemmung des Tumorwachstums im Magen und bei Leukämie – mit teils positiven Ergebnissen. Bis heute beschreibt die American Cancer Society Lapacho als pflanzliches Therapeutikum mit Potenzial zur Behandlung bestimmter Krebsarten oder zur Unterstützung bei einer Chemotherapie. Interessanterweise scheinen einige Substanzen die Fähigkeit zu besitzen, geschädigte Zellen gesunden Gewebes (Leber, Gallenblase, Dünn- und Dickdarm) zu regenerieren.
Lapacho gilt als sehr sicher. Dennoch gibt es Berichte, dass überhöhte Dosierungen zu Erbrechen, Schwindel oder Benommenheit führen können, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten (wie Clopidogrel, Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen, Warfarin, Dalteparin, Enoxaparin, Heparin und ähnlichen Präparaten). Für Menschen mit Blutgerinnungsstörungen sowie für Schwangere und Stillende wird Lapacho wegen unzureichender Daten derzeit nicht empfohlen.
Wirkstoffe
In Lapacho wurden zwei der wirksamsten Substanzen – Lapachol und Beta-Lapachon – identifiziert. Beiden wird zugeschrieben, Viren, Pilze, Bakterien und verschiedene Parasiten abtöten zu können. Wichtig sind auch die enthaltenen Flavonoide mit ihren antioxidativen Fähigkeiten.
Traditionelle Dosierung
8–12 g Lapacho werden in 1 Liter Wasser etwa 8–10 Minuten lang abgekocht (die Kochzeit ist entscheidend, da die Wirkstoffe sonst nicht vollständig gelöst werden). Anschließend 15–20 Minuten ziehen lassen. Dreimal täglich trinken. Gemahlene Rinde nimmt man am besten zweimal täglich, jeweils einen Teelöffel in Wasser eingerührt. Kapseln mit 100%igem Pflanzeninhalt werden empfohlen in einer Dosierung von jeweils 2 Kapseln zweimal täglich, Tinkturen mit 20 Tropfen dreimal am Tag.
Hinweis: Lapacho wirkt blutverdünnend und ist daher nicht geeignet für Personen mit niedriger Blutgerinnung oder für solche, die bereits blutverdünnende Medikamente wie z. B. Warfarin einnehmen.