Kurkuma – Curcuma longa

Kurkuma – Curcuma longa

Gebräuchliche Namen: Kurkuma, Gelbwurz, Indischer Safran, kosturi manjal, manjal, terra merita, Indischer Ingwer, Gelber Ingwer, Jianghuang, Curcuma longa, Turmeric (englisch), Safranwurzel, Haldi (indisch, Hindi), Haridra (Sanskrit), Kunyit (malaiisch), Ukon (japanisch)

Lateinischer Name: Curcuma longa

Herkunft: Afrika, Asien, Europa, Südamerika, Nordamerika

Kurzvorstellung

Kurkuma kann durch Samen oder Teilung des Rhizoms kostengünstig vermehrt werden. Für optimales Wachstum braucht sie einen hellen Standort, sandig-lehmigen Boden und saubere Umgebung, idealerweise bei rund 25 °C. Während der Vegetationszeit sollte die Pflanze stets feucht gehalten werden (manche Gärtner gießen kaltes Wasser auf erhitzte Steine in Pflanzennähe, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen). Vor der Blüte alle zwei Wochen düngen. Nach der Blüte sollte Kurkuma an einen kühlen Ort umziehen (ca. 7 °C). Bei Lichtmangel verblassen die Blätter. Von Frühjahr bis Sommer reichlich gießen, nach der Blüte den Wasserbedarf stark reduzieren.

Ausführliche Beschreibung

Die heilkräftige südindische Wurzel hilft bei Verdauungsbeschwerden, Entzündungen und zeigt ein vielversprechendes antikanzerogenes Potenzial.

Botanische Informationen

Kurkuma ist eine ausdauernde, stark verzweigte Pflanze, die bis zu 1 Meter hoch werden kann. Der therapeutisch und kulinarisch genutzte Teil ist das gelb bis orangefarbene, zylindrische und aromatische Rhizom. Die Blätter sind wechselständig, oval oder elliptisch, zur Spitze hin gerade und in zwei Reihen angeordnet. Die Blattbasis bildet eine Scheide, die oft einen falschen Blattstiel nachahmt und locker am Stängel sitzt. Die Blattspreiten erreichen Längen zwischen 80–240 mm, meist jedoch 80–120 mm. Die Blüten sind zwittrig, mit je drei weißen, behaarten Perigonblättern. Drei hellgelbe Kronblätter (bis zu 3 cm lang) sind zu einer Krone verwachsen. Die Hauptkronblätter sind etwa 1–1,5 cm lang, dreilappig und leicht zugespitzt. In gemäßigten Klimazonen blüht Kurkuma meist von Juli bis August.

Herkunft und Verbreitung

Kurkuma stammt ursprünglich aus Süd- und Südostasien und wächst dort wild in Wäldern; der weltweit größte Exporteur ist Indien. Zu Beginn wurde Kurkuma als Farbstoff verwendet. Erst mit der Zeit entdeckte man die vielfältigen gesundheitsfördernden Wirkungen und setzte die Pflanze vermehrt in der Heilkunde ein.

Verwendung / Dosierung

Am bekanntesten ist Kurkuma aus der traditionellen indischen Küche sowie zunehmend aus der europäischen. Seit Jahrhunderten bildet sie einen festen Bestandteil der Ayurveda, wo sie die Gesundheit und Schönheit unterstützt – erste Erwähnungen reichen zurück bis etwa 3000 v. Chr. Über Indien gelangte das Wissen um ihre Heilkraft auch nach China, von dort weiter über Asien hinaus nach Europa. Marco Polo beschrieb Kurkuma als „europäischen Safran“ und lobte ihren feinen, leicht bitteren Geschmack und die typische, intensive Gelbfärbung.

Kurkuma ist eine beliebte Gewürz- und Heilpflanze. Sie fördert die Verdauung, sorgt für eine bessere Resorption der Nährstoffe und unterstützt insgesamt das Wohlbefinden. Sie regt die Gallensekretion an, fördert den Appetit und erleichtert auch die Verdauung schwerer Speisen. Die gesundheitsfördernde Wirkung auf die Verdauung ist von der Europäischen Union offiziell anerkannt. Speziell werden Beschwerden bei schwer verdaulichem Essen gelindert. Studien bestätigen, dass Kurkumaextrakt die Galleproduktion erhöht.

Traditionell findet Kurkuma in scharfen wie auch süßen Speisen Verwendung, etwa im indischen Gebäck oder bei besonderen Reisgerichten, in denen auch die Blätter genutzt werden. Die charakteristische Ei-gelbe Farbe macht Kurkuma zu einem gefragten natürlichen Farbstoff für Getränke, Backwaren, Milchprodukte, Eis, Joghurts, Kuchen, Gebäck, Popcorn, Müsli, Saucen, Cremes, Gelée sowie vor allem – als Hauptbestandteil – in Curry-Mischungen. In manchen indischen Regionen nutzt man statt des Pulvers bevorzugt die Blätter. Als Heilpflanze hat Kurkuma einen festen Platz in der indischen Medizin: Magen- und Lebererkrankungen wie auch äußerlich bei Wundheilung, Geschwüren oder Infektionen aufgrund ihrer antimikrobiellen Wirkung. Die Siddha-Medizin empfahl Kurkuma bereits ab 1900 v. Chr. bei verschiedensten Leiden, etwa Hautkrankheiten, Lungen- und Magen-Darm-Problemen, zur Schmerzlinderung, erwähnte zudem Nutzen bei Leberbeschwerden, Allergien, Masern, Krätze und Ekzemen.

In der Volksmedizin wird Kurkuma zur Blutreinigung, Verbesserung der Durchblutung kleiner Gefäße und zur Verminderung des Risikos von Blutgerinnseln empfohlen und als stärkend für den Kreislauf und das Herz-Kreislauf-System eingesetzt. Traditionell kommt sie auch zur Stillung von Menstruationsblutungen und bei postpartalen Bauchschmerzen zum Einsatz. Kurkuma kann bestehende Gefäßverschlüsse positiv beeinflussen. Tierstudien zeigen einen möglichen vorbeugenden Effekt gegen kardiovaskuläre Erkrankungen, weitere Forschung ist jedoch nötig.

Hochwertige Doppelblindstudien untersuchten den Einfluss hochkonzentrierter Kurkumaextrakte auf das Nervensystem und attestieren eine stimmungsaufhellende, ausgleichende Wirkung sowohl bei gesunden als auch leicht ängstlichen Menschen. Demnach kann Kurkuma helfen, negative Stimmung und Unruhezustände abzumildern.

Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass Kurkumin – der Hauptwirkstoff – ein ausgezeichneter Antioxidant ist. Studien bestätigen diese Wirkung durchweg. Kurkuma kann Immunsystem und Abwehrkräfte stärken und eignet sich als Vorbeugung vor Infekten (beispielsweise in Kombination mit Ingwer während der Grippesaison). Besonders älteren Menschen wird Kurkuma aufgrund ihrer positiven Wirkung auf Galle, Leber, Knochen und Gelenke empfohlen. Ein weiterer Vorteil ist die Leberunterstützung und Regeneration des Gewebes bei längerer Medikamenteneinnahme. Auch in der Ayurveda gilt Kurkuma seit Jahrhunderten als Lebertonikum. Tierstudien weisen zudem auf eine Senkung von Fettansammlungen in der Leber hin. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Kurkumaextrakte Leberfett und Blutfettwerte positiv beeinflussen, was vor allem für Patienten mit Fettleber oder erblich bedingten Störungen bedeutsam ist.

Im Kosmetikbereich wird Kurkuma geschätzt, weil sie zur gesunden Haut beiträgt. Extrakte sind Bestandteil von Feuchtigkeitscremes und innovativen Kosmetikprodukten zur Durchblutungsförderung in feinsten Gesichtskapillaren und gegen Cellulite. Indische Frauen schätzen seit jeher das Waschen ihres Gesichts mit Wasser, in das Kurkumarhizome eingelegt wurden. Die Inhaltsstoffe reduzieren Akne, regulieren die Talgproduktion, fördern die Durchblutung sowie die Kollagenbildung und sorgen so für ein gesundes, elastisches Hautbild mit natürlichem Glanz. Zahlreiche Frauen in Indien und Kosmetikhersteller bestätigen diese Effekte.

Studien untersuchen das Potenzial von Kurkumaextrakten bei der Therapie von Magen-Darm-Krebs, besonders bei Rektumkarzinomen; die bisherigen Ergebnisse sprechen für eine vorbeugende, unterstützende Verwendung. Weitere Forschungen beschäftigen sich mit möglichen Anwendungen bei Alzheimer, Diabetes, Reizdarmsyndrom usw. Hauptwirkstoff ist das Curcumin, das insbesondere bei der Nierenentgiftung unterstützend wirkt, den Zellschutz stärkt und den Glutathionspiegel erhöht.

Wirkstoffe

Der Hauptwirkstoff ist Curcumin (durchschnittlich 3,14 % der Gesamtsubstanz), ein potenter Antioxidans mit nachgewiesenem antikanzerogenem Potenzial. Als sogenannte Kurkuminoide liegen zudem Demethoxycurcumin und Bisdemethoxycurcumin vor.

Weitere Inhaltsstoffe sind ätherische Öle (Turmeron, Atlantol, Zingiberen, Sabinen, Phellandren), Proteine, Kohlenhydrate, Sesquiterpene (insbesondere Alpha- oder Beta-Pinen, Camphen, Limonen, Eugenol, Cineol), Stärke und Harze.

Traditionelle Dosierung

Das Rhizom wird gemahlen als Gewürz eingenommen; die empfohlene Tagesdosis beträgt 1 Teelöffel (≈5 g) oder 250–500 mg (in Kapseln), meist 3-mal täglich am besten zu den Mahlzeiten. Bei Gallen- oder Verdauungsbeschwerden sollte Kurkuma mindestens 30 Minuten vor dem Essen eingenommen werden.

Produkte aus diesem Kraut