Kürbis – Cucurbita pepo

Kürbis – Cucurbita pepo

Gebräuchliche Namen: Kürbis, Gartenkürbis, Sommerkürbis, Speisekürbis, Ölkürbis, Sommer-Squash, Pumpkin, Cucurbita pepo, Calabaza, Citrouille, Pepo, pumpkin seed, marrow, ornamental gourd

Lateinischer Name: Cucurbita pepo

Herkunft: Asien, Europa, Südamerika, Nordamerika

Kurzvorstellung

Kürbis ist eine wärmeliebende, ursprünglich aus den Tropen stammende und dennoch sehr anpassungsfähige Pflanze. Sie verträgt sowohl feuchtes tropisches Klima als auch kühlere Gebirgslagen. Die Kürbissamen sollten im warmen Frühjahr gesät werden (idealerweise bei 15–25 °C) und benötigen feuchte Bedingungen zum Auflaufen. Am besten wird je ein Samen in einen kleinen Topf mit torffreier Komposterde gesetzt. Die meisten Samen keimen innerhalb weniger Tage, einige Sorten keimen jedoch erst nach Bodenerwärmung. Nach dem Keimen empfiehlt sich für optimales Wachstum ein eher kühler Standort; Frost ist zu vermeiden, da Kürbisse empfindlich darauf reagieren. Nach den letzten Frösten können die Jungpflanzen ins Freiland gepflanzt werden (idealerweise ca. 1 Meter Abstand, manche Sorten benötigen noch mehr Platz), sofern der Boden ausreichend aufgewärmt ist. Jede normale Gartenerde, vermischt mit klassischem Kompost, genügt für reiche Ernte. Nach dem Austrieb sollten regelmäßig Unkraut entfernt und die Pflanzen bewässert werden. Durch Ausdünnen der Früchte auf eine oder zwei pro Pflanze können größere Kürbisse erreicht werden. Zu Beginn des Herbsts empfiehlt es sich, überschüssige Blätter zu entfernen, um das Ausreifen der Früchte durch die Herbstsonne zu fördern.

Ausführliche Beschreibung

Traditionelle Pflanze mit potenzieller Wirkung gegen Parasiten und bei Prostatabeschwerden.

Botanische Informationen

Der Kürbis ist eine einjährige, einhäusige Pflanze, deren Triebe kletternd oder buschig wachsen können und dabei oft mehrere Meter lang werden. Die Stängel sind vier- bis fünfkantig, rau behaart und mit verzweigten Ranken versehen. Die Blätter sind dreieckig, langgestielt, 15–45 cm breit, handförmig gelappt mit unterschiedlich tief eingeschnittenen Lappen und variabler Zahnstruktur am Rand. Die Blüten sind ein- oder zweigeschlechtlich. Die glockenförmige Blütenkrone ist etwa 10 cm lang und gelb-orange gefärbt.

Die Frucht ist eine vielsamige Beere, deren Größen von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Dezimetern variieren. Das Fruchtfleisch weist unterschiedliche Färbungen (von weißlich bis cremefarben), Geschmacksrichtungen (von süß bis bitter) und Konsistenzen (faserig bis flüssig) auf. Das Fruchtinnere kann hohl sein und einige Kilogramm wiegen. Die Fruchtformen reichen von gurkenartig über scheibenförmig bis pilzförmig. Die Fruchtschale ist fest, oft holzig werdend, meist glatt, wachsig und gerillt. Auch die Farben sind sehr variabel (grün, orange, gelb u. a.) sowie das Muster (einfarbig, gestreift, gefleckt u. a.). Die Samen sind 5–20 mm lang, flach, tropfenförmig und von einer weißen Samenschale umgeben.

Herkunft und Verbreitung

Der Kürbis stammt vermutlich aus Mittelamerika und zählt zu den ersten domestizierten Kulturpflanzen überhaupt (mindestens mehrere tausend Jahre). Funde aus dem heutigen Mexiko (etwa 8750 v. Chr.) belegen, dass Kürbisse dort bereits zusammen mit Bohnen und Mais angebaut wurden – einige Quellen vermuten sogar, dass der Kürbis noch vor dem Mais kultiviert wurde. Auch der Südosten von Texas gilt bei bestimmten Autoren als Ursprungsregion. In Europa ist der Garten-Kürbis eine der wichtigsten und am weitesten verbreiteten Kürbisarten im gemäßigten Klima. Eine Verwilderung tritt nur gelegentlich und meist nur zeitlich begrenzt auf.

Verwendung / Dosierung

Das Kürbisfleisch kann roh verzehrt werden, etwa als Gemüsebeilage zu Hauptspeisen. Kürbis eignet sich hervorragend zum Dünsten in Butter, als Zutat für Suppen, Soßen oder diverse Eingelegtes. Die Samen lassen sich roh essen, sie werden oft über Nacht in Salzwasser eingeweicht, abgetropft und dann verzehrt. Die Samen können in der Pfanne geröstet oder für etwa 30 Minuten im Ofen bei 150 °C gebacken werden. Kürbiskerne können auch mit Zucker und einer Prise Chili frittiert werden – je nach Geschmack. Sie verfeinern Cremesuppen, Gemüse- und Spinatsalate oder Fleischgerichte.

Die enthaltenen Phytosterole im Kürbis wurden in präklinischen Studien untersucht und zeigten eine teilweise Senkung des Plasmacholesterinspiegels bei gesunden Ratten sowie bei kranken, diabetisch induzierten Tieren.

Der enthaltene Zink kann bei regelmäßiger Aufnahme zur Prävention von Osteopenie beitragen (dies wurde nicht bei Frauen nach der Menopause untersucht). Zink zusammen mit anderen enthaltenen Mineralstoffen und Vitaminen der B-Gruppe könnte zur Förderung gesunder Haut, Haare und Nägel beitragen.

Kürbiskerne oder Kürbiskernöl wurden in kleineren klinischen Studien hinsichtlich ihrer Wirkung untersucht und zeigten antihelminthische, blutdrucksenkende und blutzuckersenkende Effekte. Inhaltsstoffe der Kerne konnten den Glukosespiegel im Blut von alloxaninduzierten diabetischen Tieren senken. Eine klinische Studie zeigte sowohl reduzierte postprandiale als auch Nüchtern-Glukosewerte bei Menschen mit Typ-2-Diabetes nach der Einnahme von Kürbiskernsaft. In einer kleinen Studie (n=10) wurde eine Abnahme des Plasmaglukosespiegels 3–4 Stunden nach dem Verzehr von Kürbiskernen festgestellt.

Extrakte aus Kürbiskernen können bei einigen Symptomen benigner Prostatahyperplasie und Angstzuständen hilfreich sein, wobei hierzu bisher nur wenige, kleinere klinische Studien vorliegen. Mehrere Studien deuten eine mögliche antiandrogene (gegen benigne Prostatahyperplasie gerichtete) und eine entzündungshemmende Wirkung von Kürbiskernextrakten an. Eine Tierstudie zeigte einen schützenden Effekt des Kernöls bei testosteroninduzierter Prostatavergrößerung.

Eine größere klinische Studie (n=476) berichtete von einer Linderung der mit der Prostata verbundenen Symptome, wobei sich keine signifikanten Veränderungen objektiver Laborparameter (z. B. p-Volumen oder post-mictioneller Wert) zeigten. Eine andere Studie belegte Verbesserungen der Kriterien benigner Prostatahyperplasie (Harnfluss, Harndrangdauer, Restharn, Miktionsfrequenz) bei Einnahme eines curbicin-haltigen Präparats im Vergleich zu Placebo.

Im Labor (drei Publikationen) wurden Inhaltsstoffe von Kürbiskernen gegen Schistosoma japonicum und Malaria-Parasiten mit positivem antihelminthischem Effekt getestet. Besonders deutlich zeigte eine präklinische Arbeit, dass die Einnahme von Cucurbitin gemeinsam mit einer einmaligen Dosis eines klassischen Wurmmittels (23 g Kürbiskerne auf 100 ml Wasserauszug) einen ausgeprägten antihelminthischen Effekt erzielt.

Einige tierexperimentelle Studien (n=3) weisen auf potenzielle krebshemmende Effekte von Kürbissaft gegen Krebszellen hin. Die Autoren sehen auch einen möglichen vorbeugenden antineoplastischen Nutzen. Kürbiskernöl verbesserte in zwei tierexperimentellen Studien das Lipidprofil, zeigte in einer Studie einen antioxidativen Effekt in Leber und Herz und zudem blutdrucksenkende Wirkungen alleine oder in Kombination mit Captopril oder Felodipin.

30 g Kürbiskerne pro Tag wurden als Eisen-Supplement bei erwachsenen Patienten mit Eisenmangel eingesetzt (nicht aber bei Schwangeren). Diese Menge liefert etwa 4 mg Eisen (laut Publikation).

Kürbiskerne sind reich an Tryptophan. In einer klinischen Studie wurde ein potenzieller positiver Einfluss auf soziale Angststörung und Schlaflosigkeit im Vergleich zu Glukose und konventioneller Therapie beschrieben.

Volksmedizin

Kürbiskerne werden traditionell zur Förderung der Harnausscheidung und als wurmtreibendes Mittel eingesetzt. Sie finden Anwendung bei der Behandlung von Wurmbefall und zur Entfernung von Parasiten aus dem Verdauungstrakt. In manchen Kulturen werden Kürbiskerne täglich in kleineren Mengen als vorbeugende Maßnahme gegen parasitäre Infektionen verzehrt.

In der ayurvedischen Medizin werden Kürbiskerne aufgrund ihrer kühlenden und adstringierenden Eigenschaften zur Blutreinigung, zur Linderung von Durst und zum Bekämpfen von Erschöpfung eingesetzt. In größeren Mengen wurden sie gegen Bronchitis und Fieber verwendet. Die Volksmedizin empfiehlt Kürbiskerne bei wiederkehrenden Infektionen der Nieren und der Harnblase.

Wirkstoffe

Kürbiskerne enthalten interessante Polysaccharide und Pektine (aus wissenschaftlicher Sicht), zudem Triterpenoide, Cucurbitanglykoside, Carotinoide (inklusive Lutein und Beta-Carotin), Phytosterole (Spinasterol, Stigmasterol, Beta-Sitosterol u. a.), Cucurmosin, Tocopherole, Cucurbitin (mit antihelminthischer Wirkung!), Squalen, ungesättigte Fettsäuren (die Samen bestehen zu 25–50 % aus Öl) sowie ribosominaktivierende Proteine (Serin-Protease-Inhibitoren mit potenzieller Wirkung gegen Unkräuter).

Sie sind außerdem äußerst proteinreich (ca. 30 %, andere Quellen nennen 30–40 %). Bei den enthaltenen Aminosäuren stechen Leucin, Valin, Phenylalanin, Tryptophan und Asparaginsäure hervor. Die Samen sind reich an Eisen und Natrium.

Traditionelle Dosierung

Es liegen nur wenige aussagekräftige Daten zu therapeutischen Dosierungen für spezifische Indikationen vor. 30 g Kürbiskerne (entsprechen ca. 4 mg Eisen) wurden bei Erwachsenen als Eisensupplement eingesetzt. Bei Beschwerden durch benigne Prostatahyperplasie entspricht eine Dosis von 480 mg Kürbiskernextrakt ebenfalls mehreren Dutzend Gramm Kernen. Es sind keinerlei toxische Dosierungen oder Nebenwirkungen dokumentiert.