Kugel-Eukalyptus – Eukalyptus globulus

Gebräuchliche Namen: Eukalyptus, Kugel-Eukalyptus, Blauer Eukalyptus, Gemeiner Eukalyptus, Eucalyptus globulus, Blue Gum, Tasmanian Blue Gum, Fever Tree, Stringy Bark Tree, Fieberbaum, Gully Gum, Red Gum, Sugandhapatra, Tailapatra, Tallowweed, Huile Essentielle d’Eucalyptus, Eucalyptus (international), Eukalyptus (lateinischer Ursprung), Eucalyptus (englisch, global)
Lateinischer Name: Eucalyptus Globulus
Herkunft: Australien
Kurzvorstellung
Eukalyptus passt sich schnell an unterschiedlichste Standorte an. Die Pflanzen sind äußerst lichtliebend; es ist keine Art bekannt, die den Schatten bevorzugt. Eukalyptuswälder haben meist einen recht artenreichen Unterwuchs, da die Blätter mit der Kante zur Sonne ausgerichtet werden, um den Wasserverlust durch Verdunstung zu minimieren.
Während der Sommermonate kann Eukalyptus in gemäßigten Breiten auf der Terrasse oder im Garten kultiviert werden. In der übrigen Zeit sollte die Pflanze ins Haus geholt werden. Während der Wachstumsperiode kann die Pflanze bis zu einem Meter pro Jahr zulegen. Es werden keine Minimal- oder Maximaltemperaturen empfohlen – extreme Bedingungen sind in jedem Fall ungünstig. Staunässe und Austrocknung des Substrats sollten gemieden werden. Eukalyptus bevorzugt lockere Blumenerde mit etwas Torf, einen sehr hellen Standort und regelmäßige Wassergaben.
Ausführliche Beschreibung
Wunderbaum zur Luftreinigung und wohltuende Hilfe bei Schmerzen und Schnupfen.
Botanische Informationen
Eukalyptus wächst je nach Standort sowohl als Strauch als auch als hoher Baum. Die hohen Bäume erreichen Höhen von 30 bis 60 Metern; einige Exemplare übersteigen sogar 60 Meter. Typischerweise besitzt der Baum einen Hauptstamm, jedoch entwickeln manche Eukalyptusarten mehrere Stämme und bleiben damit unter 10 Metern Wuchshöhe. Buschige Formen des Eukalyptus erreichen maximal 1 Meter und gedeihen unter extremen Bedingungen.
Eukalyptus ist die zweithöchste Baumart der Welt (nach dem Mammutbaum); einzelne Bäume können ein Alter von 400 bis 600 Jahren erreichen.
Die Pflanze ist aromatisch, immergrün und besitzt einfache, ganzrandige, gegen- oder wechselständige, gestielte oder sitzende Blätter. Die Blattoberfläche enthält zahlreiche Öldrüsen. Die Borke des Eukalyptus kann glatt, grob faserig oder schuppig sein. Eukalyptus hat zwittrige Blüten, die in doldigen Blütenständen angeordnet sind und durch Insekten bestäubt werden. Die Früchte sind verholzte Kapseln mit zahlreichen Samen.
Herkunft und Verbreitung
Die meisten Eukalyptusarten stammen aus Australien, Tasmanien und einigen nördlich davon gelegenen Inseln. Weitere Arten kommen in Neuguinea und auf Inseln Südostasiens vor. Der Großteil der Arten ist jedoch endemisch in Australien (inklusive Tasmaniens). Eukalypten bewohnen unterschiedlichste Lebensräume: von tropischen Regenwäldern über niedere Gebirgslagen bis hin zu Wüstengebieten.
In Teilen Australiens dominieren Eukalyptusarten die Vegetation. Durch gezielte Kultivierung sind sie heute auch in anderen tropischen und subtropischen Regionen heimisch und gedeihen dort vital. Teilweise gehören sie in diesen Gebieten zu den invasiven Pflanzenarten. Weltweit ist Eukalyptus eine der am häufigsten forstwirtschaftlich gepflanzten Baumarten, z. B. in Ostindonesien und auf den Philippinen.
Seit 1996 gibt es extensive Plantagen in Brasilien, Indien, Südafrika, China, Chile, Marokko, aber auch in Europa (vor allem Portugal und Spanien).
Verwendung / Dosierung
Die ersten historischen Berichte über Eukalyptus brachten Seeleute unter James Cook im 18. Jahrhundert aus Australien nach Europa. Botaniker beschrieben die Pflanze erstmals detailliert. Später wurde Eukalyptus auch in Spanien eingeführt und bereits wenige Jahre später etablierten sich die ersten Plantagen.
Holz und Zellstoff
Eukalyptus wird gezielt zur Produktion von Holz, Zellstoff und ätherischen Ölen angebaut. Er dient der Aufforstung, Landschaftssanierung, als Zierbaum und Schattenspender. Das Holz findet Verwendung im Bauwesen, zur Herstellung von Möbeln, Fußböden und Zäunen.
Eukalyptus ist eine wichtige Zellstoffquelle, v. a. für die Papierindustrie. Zellstoff wird zur Herstellung von Karton, Toilettenpapier, Büropapier und Kleidung verwendet. Nebenprodukte sind Lignin, Hemizellulose und Brennholz. Konventionelles Büropapier kann bis zu 55 % Zellstoff aus Laubbäumen wie Eukalyptus enthalten sowie 20 % Nadelholz-Zellstoff und weitere Komponenten.
Ätherisches Öl
Eukalyptusöl war das erste aus Australien exportierte Produkt. Die ersten Öle wurden aus der Art Eucalyptus piperita gewonnen, die eine minzige Note aufweist. Verschiedene Arten liefern wertvolle ätherische Öle, die ursprünglich für Deodorants, Sedativa und Desinfektionsmittel verwendet wurden. Andere Arten dienen zur Gewinnung von reinem Cineol und Citral.
Das Öl wird bei bakteriellen und parasitären Hautinfektionen sowie urologischen Erkrankungen eingesetzt. Einige Tropfen Eukalyptusöl im Badewasser wirken entspannend auf Körper und Geist. In geringer Dosis findet man das Öl in Bonbons, Hustentropfen, Zahnpasta und Nasenpräparaten. Außerdem wirkt Eukalyptusöl als natürliches Insektenschutzmittel.
Moderne Medizin
Eukalyptusöl zeigt eine starke antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung gegen viele pathogene Mikroorganismen und wird daher auch in der modernen Medizin sehr geschätzt. Einzelne Inhaltsstoffe besitzen eine antibakterielle Wirkung, beispielsweise gegen Staphylococcus aureus, sowie einen antimykotischen Effekt. Das Öl hat außerdem eine insektizide Wirkung gegen Mückenlarven.
Laut Forschung kann das enthaltene Eukalyptol die Schleimlösung bei Patienten mit Atemwegserkrankungen und Asthma fördern. In bestimmten Fällen konnte durch die Anwendung von Eukalyptusöl die Dosierung von Kortikosteroiden bei Asthma reduziert werden.
Spezielle Kombinationen von Eukalyptol (aus Eukalyptus), Pinienextrakten und Limettenextrakt konnten bei zweiwöchiger Einnahme die Symptome einer Bronchitis reduzieren und das sogenannte "Aufflammen" der Entzündung vermindern.
Untersuchungen zeigen, dass eine 0,3-0,6%ige Lösung des Öls bei einigen Patienten Zahnbelag reduzieren konnte – natürlich bei angemessener Mundhygiene. Kaugummis mit 0,4-0,6 % Eukalyptusextrakt verbesserten bei einigen Menschen Anzeichen einer Zahnfleischentzündung und frischten den Atem auf.
Eine Mischung aus Eukalyptus und Pfefferminze (alkoholisch gelöst) zeigten zwar keine signifikante Wirkung gegen Kopfschmerzen, konnten jedoch laut Studien helfen, Entspannung zu fördern und das Denkvermögen zu verbessern.
Das Kauen von Eukalyptusblättern führte laut Studien bei manchen Menschen zu einem Rückgang des Blutzuckerspiegels, was engmaschig überwacht werden sollte. Viele antidiabetische Medikamente können mit Eukalyptus interagieren; die Einnahme sollte daher mit einem Fachmann abgestimmt werden.
Volksmedizin
In der traditionellen Medizin der australischen Aborigines und anderen Kulturen werden Blätter und Rinde von Eukalyptus vielfältig verwendet, z. B. bei Erkältung, Grippe, Zahnschmerzen, Fieber, Durchfall, Schlangenbissen und weiteren Beschwerden. Das Harz aus angrenzenden Stämmen wurde zum Desinfizieren und zur Beschleunigung der Wundheilung direkt auf offene Wunden gegeben und gelegentlich auch innerlich verwendet.
Der volksheilkundliche Gebrauch wurde in viele Länder Europas übertragen. Getrocknete Eukalyptusblätter werden traditionell bei Asthma inhaliert. Inhalation der Dämpfe hilft bei Atemwegserkrankungen und Erkältungen. In China wird Eukalyptusextrakt zur Linderung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen eingesetzt.
Volksheilkundlich wird Eukalyptusöl auch bei Akne, Zahnfleischbluten, Verbrennungen und zur Wundbehandlung eingesetzt. Einige Heiler empfehlen Eukalyptusöl auch bei Diabetes, als Wickel bei Fieber und innerlich bei Leber- und Gallenproblemen oder Appetitlosigkeit.
Einschränkungen
Eukalyptusblätter können in kleinen Mengen innerlich eingenommen werden, sofern die Dosierungsempfehlung beachtet wird. Über die Wirkung hoher Dosen gibt es keine ausreichenden Erkenntnisse; deshalb empfiehlt sich die Einhaltung der Anleitung bzw. eine Absprache mit Arzt oder Apotheker.
Reines Eukalyptusöl sollte auf der Haut stets verdünnt werden und niemals pur verwendet werden. Es sind Fälle von Nebenwirkungen am Nervensystem nach großflächiger Anwendung konzentrierter Eukalyptusöle bekannt.
Auch die orale Anwendung von ätherischem Eukalyptusöl kann problematisch sein: In Einzelfällen war die Einnahme von 3,5 ml konzentriertem Öl lebensbedrohlich bis tödlich. Symptome einer Überdosierung sind Bauchschmerzen, Schwindel, Muskelschmerz, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Schwangere, Stillende und Kinder
Für Schwangere, Stillende und Kinder gibt es keine eindeutigen Sicherheitsdaten für die interne Anwendung von ätherischem Eukalyptusöl. Die äußerliche Verwendung bei Kindern über 3 Jahren ist in kleinen Mengen und für kurze Zeit bei ansonsten gesunden Kindern möglich – konsultieren Sie dazu gegebenenfalls einen Arzt oder Apotheker.
Inhaltsstoffe
Eukalyptusarten enthalten eine Vielzahl wirksamer Pflanzenstoffe, insbesondere ätherische Öle: Terpene, Triketone und Acylphloroglucine. Das ätherische Öl enthält überwiegend Eukalyptol (1,8-Cineol), das für seine entzündungshemmende Wirkung bekannt ist. Weitere Monoterpene sind Limonen, p-Cymol, α-Terpineol, α-Phellandren und Piperiton.
Andere Eukalyptusarten liefern unter anderem Krypton, Neral, Vomifoliol, Geranial und diverse andere Monoterpene. Zu den Sesquiterpenen gehören Aromadendren, Eudesmol, Globulol, Viridiflorol; außerdem finden sich Flavonoide (wie Rutin), Gerbstoffe, Triterpene, Glukoester und cyanogene Glykoside.
Dosierung
Für Inhalationen übergießen Sie eine halbe Handvoll Eukalyptusblätter mit kochendem Wasser und lassen das Ganze 10 Minuten ziehen. Tauchen Sie ein Tuch ein, legen Sie es über den Kopf und inhalieren Sie 5 Minuten. Diese Anwendung kann morgens und abends wiederholt werden. Bei Ohrenentzündungen können sie den Dampf mithilfe eines Papiertrichters gezielt einleiten.
Bei Entzündungen der Mundhöhle und Halsschmerzen eignet sich zum Gurgeln ein Aufguss aus 2 Dezilitern kochendem Wasser und einem Esslöffel Blätter, 15 Minuten ziehen lassen. Ein Badezusatz entsteht durch Übergießen von 3 Litern kochendem Wasser über 3 Handvoll Blätter, 60 Minuten ziehen lassen. Baden Sie darin 10–15 Minuten, wiederholen Sie die Anwendung bis zu 3 Tage nacheinander.
Für Eukalyptus-Massageöl vermengen Sie 2 Esslöffel Pflanzenöl mit 3–5 Tropfen ätherischem Eukalyptusöl und tragen Sie es auf Bauch, Brustkorb und Rücken bei Schnupfen, Husten oder Atembeschwerden auf. Zur Massage müder Muskeln und Gelenke können Sie die doppelte Menge ätherisches Öl auf die gleiche Menge Trägeröl geben.