Kolabaum – Cola acuminata

Gebräuchliche Namen: Kolabaum, Kolanuss, Colanuss, Kola, Cola, Cola acuminata, Gurutree, Gurutree nut, Seed of Cola, Kolabaum (englisch: Kola nut, latin: Cola acuminata, französisch: Noix de Kola), Bissy Nut, Guru-Nuss
Lateinischer Name: Cola acuminata
Herkunft: Afrika, Asien, Südamerika, Nordamerika
Kurzvorstellung
Der Anbau des Kolabaums ist von vielen Variablen geprägt. Einerseits besteht das häufige Risiko niedriger Keimraten und großer Unterschiede beim Fruchtertrag einzelner Bäume – sehr ertragreiche und kaum fruchtende Individuen können direkt nebeneinander wachsen. Diese Variabilität stellt selbst unter idealen Bedingungen eine Herausforderung für die Anbauer dar. Ein Anbau des Kolabaums in gemäßigten Klimazonen Mitteleuropas, etwa in Deutschland oder Österreich, ist bislang nicht erfolgreich belegt und daher praktisch unmöglich.
Ausführliche Beschreibung
Die Pflanze, die Körper und Geist belebt – ein natürlicher Stimulans.
Botanische Informationen
Cola acuminata, auch Kolabaum genannt, ist ein schlanker Baum, der Höhen bis zu 20 Meter erreichen kann. Mit seiner dichten, ausladenden Krone erinnert er optisch an die Rosskastanie. Die Blätter sind oval, beidseitig lederartig, bis zu 20 cm lang und 5–7 cm breit. Die Blattspreite zeigt sich leicht gewellt, der Blattstiel misst mehrere Zentimeter. Die Blüten sind ein- oder zwittrig, weiß und wachsen in traubenförmigen Blütenständen. Die Frucht ist eine längliche Kapsel von bis zu 20 cm, die unreif kugelig angeordnet (zu fünft) und bei Reife bräunlich gefärbt ist. Das Fruchtfleisch sowie die Samen schmecken deutlich bitter.
Herkunft und Verbreitung
Die Samen des Kolabaums werden in Teilen Afrikas bis heute als Zahlungsmittel genutzt. Im muslimischen Afrika gelten sie als heilig und werden entsprechend verehrt. Ursprünglich stammt Cola acuminata aus den dichten Regenwäldern West- und Zentralafrikas, vor allem aus Nigeria. Mittlerweile wird der Kolabaum gezielt in Nigeria, im Sudan sowie in Amerika angebaut – besonders erfolgreich in Mexiko, Jamaika und Brasilien. Auch in Süd- und Südostasien sowie in tropischen Regionen Indiens findet man mittlerweile Anbaugebiete.
Verwendung / Dosierung
Kolanüsse fanden erstmals im 19. Jahrhundert breite Aufmerksamkeit, als John Pemberton sie zur Herstellung seines berühmten Getränks zusammen mit Kokablättern verwendete – dies war die Geburtsstunde von Coca-Cola, dem wohl bekanntesten kolahaltigen Erfrischungsgetränk. Ein weiteres Highlight in der Geschichte ist die Entwicklung der deutschen Energie-Schokolade Scho-Ka-Kola, die seit 1935 bis heute hergestellt wird.
Im pharmazeutischen Bereich werden Kolanüsse für die Herstellung von anregenden Präparaten eingesetzt (Kolawein, Tabletten, Kapseln etc.). In der Lebensmittelindustrie dienen die Samen als Basis für erfrischende Getränke. In der traditionellen afrikanischen Medizin nutzt man die anregende Wirkung der Samen bei Erschöpfung, Energiemangel und Antriebslosigkeit. In Westafrika werden Kolanüsse auch bei erektile Dysfunktion sowie psychischen Beschwerden wie Depressionen, Angstzuständen und Niedergeschlagenheit verabreicht. Die Nüsse werden geröstet, gekaut, oder zu Tee, Milch oder Kaffee zugesetzt. Der stimulierende Effekt des Kolabaums ist heute weltweit gefragt.
Die Kolanüsse enthalten etwa 2–3 % Koffein sowie weitere Alkaloide wie Theobromin und Theophyllin, welche die stimulierende Wirkung noch verstärken. Koffein wirkt anregend, fördert die Wachsamkeit, stimuliert das Nervensystem und wirkt als natürliches Diuretikum (steigert die Urinproduktion, weshalb auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden sollte). Die enthaltenen Gerbstoffe (Tannine) helfen zuverlässig bei Durchfall und Verdauungsproblemen, da sie adstringierend und leicht desinfizierend sind.
Kolanüsse sind aufgrund ihres Stärkegehalts nützlich zur Linderung von Durstgefühl und wirken leicht anregend auf das zentrale Nervensystem. In der traditionellen afrikanischen Medizin werden sie zur Linderung von Durst, Hunger und Schmerzen empfohlen. Viele moderne Kombinationsanalgetika enthalten Koffein, um deren Wirkung zu verstärken und die Aufnahme im Körper zu verbessern.
Kolabaum-Produkte gelten traditionell als Mittel zur Stärkung der Vitalität und Lebenslust, gegen Erschöpfung jeglicher Art, und werden auch als Aphrodisiakum geschätzt. Die charakteristischen Inhaltsstoffe – im Vordergrund der hohe Koffeingehalt – sind ebenfalls Bestandteil von Produkten zur Gewichtsreduktion und Behandlung von Essstörungen. Koffein erhöht vermutlich die Herzfrequenz, fördert den Energieumsatz und damit den Fettabbau. In Kombination mit Bewegung kann dies bei der Reduktion von Übergewicht oder der Leistungssteigerung unterstützen.
Wichtige Inhaltsstoffe
Zu den maßgeblichen Inhaltsstoffen zählen Koffein, Theobromin und Theophyllin. Außerdem enthalten Kolanüsse Tannine (Gerbstoffe und weitere phenolische Verbindungen), ätherische Öle und einen hohen Stärkeanteil.
Traditionelle Dosierung
Cola acuminata ist meist als Pulver erhältlich. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 2–6 Gramm, eingerührt in ein Getränk (warm oder zimmerwarm). Die Dosis sollte nicht überschritten werden, da ein Zuviel Unruhe und Schlaflosigkeit verursachen kann. Wegen des hohen Koffeingehalts sollten Schwangere, Stillende und Kinder keine Kolanusspräparate einnehmen.