Knoblauch – Allium sativum

Gebräuchliche Namen: Knoblauch, Kultur-Knoblauch, Gartenknoblauch, Echter Knoblauch, wild garlic, Bärlauch (siehe Allium ursinum), Crow Garlic, Field Garlic, Allium sativum, Garlic
Lateinischer Name: Allium sativum
Herkunft: Asien, Europa
Kurzvorstellung
Knoblauch ist das ganze Jahr über im gemäßigten Klima äußerst einfach anzubauen. Obwohl eine generative Vermehrung möglich ist, wird die Pflanze meist vegetativ durch das Einsetzen einzelner Zehen in den Boden vermehrt. In kühleren Regionen pflanzt man die Zehen im Herbst einige Wochen vor dem ersten Frost und erntet im Frühjahr, wobei die Zehen tief genug gesetzt werden müssen, damit sie nicht erfrieren. Zu verdichtete Böden sind nicht empfehlenswert, da sie anfällig für Krankheiten machen und die Überwinterung erschweren. Geerntet wird, wenn die Zwiebel ausgewachsen ist und das Laub langsam vertrocknet. Am besten lagert man Knoblauch zu Zöpfen geflochten an einem kühlen, trockenen Ort.
Knoblauch kann dicht nebeneinander gepflanzt werden, da er für die optimale Zwiebelentwicklung weniger Platz als andere Pflanzen benötigt. Er lässt sich auch leicht in ausreichend tiefen Behältern im Haus oder in der Wohnung kultivieren. Knoblauch gedeiht hervorragend in leichten, trockenen, aber auch gut durchlässigen Böden an Standorten mit viel Sonnenschein. Er bevorzugt Böden mit reichhaltigen organischen Nährstoffen. Eine große Zehe, tief in hochwertige Erde gepflanzt, garantiert optimalen Zwiebelertrag.
Ausführliche Beschreibung
Knoblauch ist das klassische pflanzliche Antibiotikum – bewährt bei Erkältungen oder Grippe und in der Volksheilkunde bekannt zur Abwehr von Darmparasiten.
Botanische Informationen
Knoblauch (Allium sativum) ist eine ausdauernde Zwiebelpflanze, die bis zu 1,5 Meter hoch werden kann. Die Knolle ist kugelförmig und in mehrere fleischige Zehen unterteilt, die von einer weiß bis purpurfarbenen Hülle umgeben sind. Der Stängel ist rundlich und bis etwa zur Hälfte von Blattscheiden bedeckt. Die Blätter sind sitzend, einfach, flach (ca. 2,5 cm breit), ganzrandig und weisen eine parallele Aderung auf. Die Blüten sind zwittrig und stehen in einer scheinbaren Dolde – botanisch eine Trugdolde namens „Schraubel“. Sie sind weiß bis blassrosa, manchmal violettlich gefärbt. Die Frucht ist eine Kapselfrucht.
Herkunft und Verbreitung
Die ursprüngliche Heimat von Knoblauch liegt vermutlich in Zentralasien, doch war er auch schon früh im Mittelmeerraum verbreitet und wird bis heute in Ländern Asiens, Afrikas und Europas geschätzt. Ursprungsgebiete sind insbesondere das heutige Mongolei und Kirgisistan, von wo aus nomadische Völker den Knoblauch nach China und in westliche Regionen brachten. Schon im alten Ägypten wurde Knoblauch als Heil- und Küchenpflanze genutzt. Die alten Griechen schätzten Knoblauch als kräftigendes Nahrungsmittel, und im Römischen Reich bekamen ihn Soldaten zur Stärkung sowie Patrizier ihren Sklaven.
Verwendung / Dosierung
Verwendet wird die Knoblauchknolle (Zwiebel), auch die Knoblauchzehen. Neben der Knolle können – vorzugsweise frisch – Blätter und manchmal auch Blüten verwendet werden („grüner Knoblauch“), etwa in südostasiatischen Küchen (Vietnam, Laos, Kambodscha, China), roh oder gegart.
Knoblauch ist eine Schlüsselzutat in vielen regionalen Küchen der Welt – insbesondere Südostasien, Südasien (Indien), Naher Osten, Nordafrika, Südeuropa sowie Teilen Mittel- und Südamerikas. Oft werden Tomaten, Zwiebeln oder Ingwer beigemischt. In Korea wird Knoblauch fermentiert und zu einer sirupartigen Masse verarbeitet, bei der die Beliebtheit in den USA, Großbritannien oder Australien wächst. Knoblauch findet sich nicht nur in Haupt- und Abendgerichten, sondern auch in Joghurt (z. B. rund ums Mittelmeer). Getrocknetes Knoblauchpulver unterscheidet sich deutlich geschmacklich vom frischen Knoblauch; ca. 1/8 TL Pulver ersetzt 1 frische Zehe in Küche oder Hausapotheke.
Bereits die alten Ägypter kannten Knoblauch. Hippokrates, Galen und Dioskurides empfahlen ihn gegen Darmparasiten, für die Atemwege, bei Verdauungsproblemen oder Energiemangel. In China wurde Knoblauch schon um 2000 v. Chr. therapeutisch eingesetzt. Auch Römer, Griechen, Seeleute und Menschen aller sozialen Schichten schätzten Knoblauch.
Zahlreiche Studien untersuchten den Einfluss von Knoblauch und seinen Inhaltsstoffen auf den Cholesterinspiegel bei Gesunden wie bei Patienten mit erhöhten Werten. Es scheint, dass Knoblauchextrakte einen moderaten, aber signifikanten senkenden Effekt auf das Cholesterin haben können – laut Studien ist dieser Effekt zwar meist nur gering, findet in Erfahrungsmedizin und Labordaten aber deutlichen Zuspruch, vor allem bei ergänzenden Lebensstilmaßnahmen. Knoblauch wird außerdem zur Steigerung der Immunabwehr, Verbesserung des Stoffwechsels (z. B. bei Appetitlosigkeit, Müdigkeit oder geringer Nahrungsaufnahme) eingesetzt.
Extrakte aus Knoblauch konnten in einigen Studien Blutdruckwerte bei Menschen wie bei Tieren senken. Traditionelle Volksmedizin empfiehlt ihn daher bei erhöhtem Blutdruck, Stress, Angstzuständen und zur Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems.
Weitere Untersuchungen bestätigen positive Effekte von Knoblauch auf Symptome von Erkältungen; großangelegte klinische Studien wären wünschenswert, doch systematische Übersichten wie die Cochrane-Datenbank untermauern das Potenzial in dieser Anwendung.
In den Weltkriegen wurde Knoblauch sowohl innerlich als auch äußerlich zur Desinfektion eingesetzt. In der Volksmedizin gilt er als natürliches Antibiotikum, Antiseptikum (etwa bei Halsschmerzen, Katarrhen der oberen Atemwege) und wird als hilfreich bei Erkältungen, Grippe, Blähungen, Arteriosklerose, Pilzinfektionen (siehe auch Cholesterin und Blutdruck) bezeichnet. Volksheilkundliche Empfehlungen gibt es zudem bei Diabetes, Magen-Darm-Beschwerden, Husten und gegen Darmparasiten.
Da Knoblauch eine leichte hemmende Wirkung auf die Blutplättchenaggregation besitzen kann, wird bei gleichzeitiger Einnahme von antikoagulierenden Medikamenten zur Vorsicht geraten, um Wechselwirkungen zu vermeiden.
In der traditionellen südasiatischen Medizin gilt Knoblauch mit anderen aromatischen Kräutern als Mittel zur Steigerung des sexuellen Appetits, der Ausdauer und Potenz beim Mann.
Inhaltsstoffe
Die wichtigste Wirkstoffgruppe umfasst Allicin, ein schwefelhaltiges Derivat mit antibiotischen und antimykotischen Effekten, sowie Alliin, Ajoen, Diallyldisulfid, Allylcystein, verschiedene enzymespaltende Stoffe, Polysaccharide, Triterpensaponine, Lektine, Vitamine der B-Gruppe (sowie C und A), Proteine, Mineralstoffe (Selen, Calcium, Jod), einen hohen Anteil an Flavonoiden und Chlorophyll. Die Knolle besteht zu etwa 85 % aus Wasser, 13 % organischen und 2 % anorganischen Substanzen; Blätter enthalten bis zu 87 % Wasser.
Traditionelle Dosierung
Die Dosierung richtet sich individuell nach Anwendungszweck und Nutzer. Bei Husten empfiehlt sich beispielsweise die Mischung von 1/4 Knoblauchzehe mit 1 Liter Milch und etwas Honig als „Trank“. Gegen Magenprobleme kann ein Auszug aus 1 ganzen Zehe, 3 Zitronen und 1 Liter abgekochtem Wasser (ebenfalls mit Honig gesüßt) zubereitet werden. Ein Abkochung mit 1,5 Liter Wasser, 3 Zitronen und 5 ganzen Knollen hilft traditionell gegen Darmparasiten.
Bei der Verwendung in Speisen richtet sich die Menge nach individuellem Geschmack.