Junger Gerstengras – Hordeum vulgare

Junger Gerstengras – Hordeum vulgare

Gebräuchliche Namen: Gerste, Junges Gerstengras, Gerstengras, Hordeum vulgare, Barley (englisch), Cevada (portugiesisch), Gerste (deutsch), Orge (französisch), Hordei herba (lateinisch), Barbaris (arabisch), Jauch (altgermanisch), barley grass, Barley young

Lateinischer Name: Hordeum vulgare

Herkunft: Afrika, Asien, Europa, Südamerika, Nordamerika

Kurzvorstellung

Gerste ist nach Weizen die zweitwichtigste Nutzpflanze in Deutschland. Die Pflanze findet ideale Wachstumsbedingungen im mitteleuropäischen Raum. Je nach Sorte ist der Anbau unterschiedlich anspruchsvoll: Es gibt Gerstenarten, die bis nördlich des Polarkreises oder sogar im Gebirge angebaut werden können.

Ausführliche Beschreibung

Natürliches Schutzschild gegen Zivilisationskrankheiten, Energie- und Leichtigkeitslieferant.

Botanische Informationen

Gerstengras entstammt der Familie der Süßgräser und ist eine selbstbestäubende Pflanze. Wilde Vertreter besiedelten einst große Grasflächen in Westasien und im Nordosten Afrikas. Morphologisch erinnert Gerste stark an Weizen, ist jedoch nur entfernt mit ihm verwandt. Der Blütenstand ist eine Ähre, die Frucht nennt man Karyopse (Getreidekorn).

Herkunft und Verbreitung

Archäologische Funde belegen Gerste für Europa, Asien und Afrika bereits seit prähistorischer Zeit. Vermutlich brachten wandernde Volksstämme die Gerste aus Südwestasien nach Europa. Heute wächst Gerste vorwiegend auf der Nordhalbkugel, wird aber auch in Südamerika und in wasserreichen Regionen Südafrikas kultiviert. Gerste zählt zu den ältesten domestizierten und systematisch angebauten Kulturpflanzen der Welt. Wilde Sorten sind bis heute von Nordafrika über Kreta bis nach Mittelasien verbreitet. Bereits um 8000 v. Chr. wurde Gerste im Gebiet des heutigen Syriens angebaut. Ihre Ausbreitung verlief dynamisch: Schon um 4000 v. Chr. kultivierte man Gerste im hohen Norden Europas, etwa im heutigen Finnland. Im antiken Ägypten wurde Gerste gezielt zum Bierbrauen und Brotbacken verwendet und galt als Garant für Nahrungssicherheit und eine gute Ernte.

Verwendung / Dosierung

Die gesamte Gattung Hordeum findet in der Nahrungsmittelherstellung (eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt), in der Kosmetik und in der Volksmedizin vielfältige Anwendung. Die Bedeutung von Hordeum vulgare, der Kultur-Gerste, liegt insbesondere in der Herstellung von Getreideflocken, als Viehfutter sowie beim Brauen von Bier und Whisky.

Durch ihre enzymatische Aktivität (z. B. Superoxiddismutase) und das Vorkommen von antioxidativen Substanzen (Vitamin A und E) wirkt junger Gerstengras antioxidativ – das heißt, es hilft gegen oxidative Radikale, die Zellschäden verursachen können. Weitere Inhaltsstoffe des Gerstengrases greifen in grundlegende physiologische Prozesse des Körpers ein. Wiederum andere Substanzen neutralisieren überschüssige Säuren im Organismus und tragen so zur Homöostase bei. Zudem blockieren sie die Aufnahme toxischer Stoffe aus der Nahrung, binden Schwermetalle und fördern deren Ausscheidung.

Junges Gerstengras besitzt ähnliche Eigenschaften wie Weizengras; die Hauptinhaltsstoffe sind sich sehr ähnlich – unterscheiden sich jedoch im Anteil und Geschmack, weshalb jeder selbst herausfinden sollte, welche Variante bekömmlicher erscheint. Im Gegensatz zu Weizengras ist Gerstengras geschmacklich markanter. Gerstengras eignet sich zur Anregung des Stoffwechsels und ist beliebt im Rahmen von Diäten oder zum Abnehmen. Durch seinen hohen Energiegehalt empfiehlt es sich besonders bei chronischer Müdigkeit und bei depressiven Verstimmungen – es kann förmlich aufladen.

Inhaltsstoffe

Der Nährwert der Gerste basiert hauptsächlich auf Polysacchariden (Stärke). Antioxidative Komponenten wie die Vitamine B und E sind enthalten. Junges Gerstengras enthält darüber hinaus ein breites Spektrum weiterer Vitalstoffe, darunter höhere Konzentrationen an Vitamin A, B, E und K, Beta-Carotin, zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente (Magnesium, Kalium, Zink, Kalzium, Silizium), Chlorophyll sowie zahlreiche Enzyme. Auch Niacin, Biotin, Folsäure sowie viele essenzielle und nicht-essenzielle Aminosäuren sind enthalten, wie Alanin, Arginin, Methionin, Phenylalanin, Serin, Glycin, Threonin, Prolin, Histidin, Tyrosin, Valin, Lysin, Isoleucin, Leucin, Glutaminsäure und Asparaginsäure.

Die Ernte des Gerstengrases erfolgt gezielt zum Zeitpunkt des intensivsten vegetativen Wachstums – so können die höchsten Konzentrationen der wertvollen Inhaltsstoffe genutzt werden.

Traditionelle Dosierung

Junges Gerstengras kann idealerweise etwa 30 Minuten vor oder mindestens 2 Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Die Dosis richtet sich nach individuellen Bedürfnissen (körperliche Aktivität, Arbeitsbelastung, Lebensstil, Gesundheitszustand) und liegt im Allgemeinen bei 1–3 mal täglich. Für Pulver genügt ein gestrichener Teelöffel pro Portion, als Sprossen oder frischen Triebe sind mehrere Teelöffel möglich. Eine Überdosierung mit Gerste (als Gemüse oder Getreide) ist praktisch nicht möglich – auch für Kinder, Schwangere und ältere Personen existieren keine Warnhinweise bezüglich der Einnahme. Dennoch empfiehlt es sich stets, bei Arztbesuchen die Einnahme zu besprechen.

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