Honigbuchs – Cyclopia intermedia

Honigbuchs – Cyclopia intermedia

Gebräuchliche Namen: Honigbuchs, Honigbusch, Honigstrauch, Honeybush, Heuningbos (afrikaans), Cyclopia, Cyclopia intermedia, Südafrikanischer Honigstrauch, Südafrikanischer Honeybush, südafrikanischer Kräutertee

Lateinischer Name: Cyclopia intermedia

Herkunft: Afrika

Kurzvorstellung

Honigbuchs ist eine endemische Pflanze, die ausschließlich in einem kleinen Gebiet im Südwesten oder Südosten Südafrikas vorkommt und eng mit Rooibos verwandt ist. Die Pflanze verdankt ihren Namen dem charakteristischen Duft ihrer Blüten, die an Honig erinnern. Der Aufguss aus Honigbuchs ist etwas süßer als Rooibos und wird mit der Zeit nicht bitter. Während einige Arten kultiviert werden können, sind bisherige Versuche, Honigbuchs außerhalb ihres Ursprungsgebietes kommerziell anzubauen, gescheitert – daher muss Honigbuchs überwiegend in der Wildnis gesammelt werden. Cyclopia intermedia wird in den Kouga-Bergen geerntet, wo sie natürlich wächst.

Nach der Ernte benötigt diese Pflanze etwa drei Jahre zur vollständigen Regeneration, weshalb ungefähr ein Drittel des gesamten Bestandes je Erntesaison zur Verfügung steht. Die Ernte erfolgt nach der Blütezeit und umfasst entweder die gesamte junge Pflanze, einen Teil des Stiels ab ca. 3 cm über dem Boden oder den kompletten Stängel. Das Erntegut wird geschnitten, zerkleinert und anschließend fermentiert, wobei je nach Hersteller unterschiedliche Verfahren zur Anwendung kommen – oft erfolgt die Fermentation in Säcken an der Sonne oder in Öfen bei 90°C, gefolgt von 60°C.

Ausführliche Beschreibung

Honigbuchs, eine traditionelle südafrikanische Heilpflanze, ist besonders geeignet bei Erkältungen und Grippe – auch für Kinder, Schwangere und Stillende.

Botanische Informationen

Honigbuchs (Cyclopia intermedia) ist ein etwa 1 Meter hoher, zierlicher Strauch, der außerhalb seiner Blütezeit leicht übersehen werden kann. Er zeichnet sich durch einen stark verzweigten, holzigen und gelblichen Stängel aus. Die nadelförmigen, grünen Blätter sind sehr fein. Im Frühling erscheinen duftende, gelbe Blüten mit charakteristischem Honigaroma. Die braunen Samen reifen in kleinen Schoten, die während des Reifeprozesses eintrocknen und sich innerhalb einiger Wochen öffnen.

Herkunft und Verbreitung

Honigbuchs ist endemisch in den spezifischen Bergregionen Südafrikas und wächst ausschließlich dort in freier Natur; bisher war es nicht möglich, die Pflanze an anderen Orten erfolgreich zu kultivieren. Die wachsende Beliebtheit des "Honigstrauchs" ist Teil eines Trends hin zu alternativen Heilmethoden. Zwar existiert mittlerweile eine kultivierte Sorte außerhalb Südafrikas, doch stammt der überwiegende Teil des Handelsprodukts weiterhin aus seiner ursprünglichen Heimat.

Verwendung / Dosierung

Seit Jahrhunderten wird Honigbuchs von einheimischen Völkern traditionell als Aufguss bei Erkältungen und Grippe verwendet. Ähnlich wie Rooibos wurde Honigbuchs durch die botanischen Erkundungen von Carl Thunberg im Jahr 1772 der westlichen Welt bekannt, auch wenn die frühesten Aufzeichnungen aus dem Jahr 1705 stammen. Schnell avancierte Honigbuchs vom ursprünglichen Hausmittel einheimischer Stämme zum beliebten Tee der europäischen Siedler in Südafrika und, etwa ab den 1930ern, zu einer anerkannten Heilpflanze mit vielfältigen positiven Effekten auf den menschlichen Organismus.

Der Aufguss von Honigbuchs zeichnet sich durch ausgeprägte Honig- und Blütenaromen aus, begleitet von einem milden Geschmack. Die Pflanze enthält eine Fülle an Mineralstoffen und Antioxidantien, ideal zur Remineralisierung des Körpers, insbesondere bei Virusinfekten und Erkältungen. Traditionelle Heiler setzten Honigbuchs über Generationen hinweg bei Erkältungen, Grippe und zur Förderung der Verdauung nach den Mahlzeiten ein. Während sein hoher Gehalt an Fluorid und Calcium zwar nützlich ist, standen in der Volksheilkunde jedoch vor allem die lindernde Wirkung bei Erkältungen und das angenehme Aroma im Vordergrund.

Die konzentrierten Inhaltsstoffe des Honigbuchs wirken nachweislich antiviral, antimykotisch und antibakteriell. Bis heute gilt Honigbuchs in der traditionellen Medizin als hervorragendes Mittel gegen Entzündungen der oberen Atemwege und verschiedene Virusinfekte. Seine Inhaltsstoffe, darunter viele Antioxidantien, fördern die Hemmung von Entzündungen, die Stärkung des Immunsystems sowie einen milden antiseptischen und antibakteriellen Effekt und können die Funktion der weißen Blutkörperchen unterstützen.

Die nadelförmigen Blätter enthalten zudem Pinitol, der zusammen mit Pinen ein wichtiger Bestandteil vieler pflanzlicher Hustenmittel ist (meist in Sirupform). In der richtigen Dosierung unterstützt Pinitol das Abhusten, fördert das Lösen von Schleim und wird aufgrund des geringen Risikos unerwünschter Nebenwirkungen sehr geschätzt.

Im Gegensatz zum klassischen Tee (Camellia sinensis) enthält Honigbuchs – wie Rooibos – weder Koffein noch Gerbstoffe (Tannine) und ist daher besonders empfohlen für Schwangere, Stillende, Kinder und Menschen mit Herz-Kreislauf- oder Nierenproblemen. Dies erklärt die große Beliebtheit von Honigbuchs insbesondere bei japanischen Schulkindern, die ihn uneingeschränkt genießen können. Weitere Vorteile: Fluorid und Calcium unterstützen wachsendes Zahn- und Knochengewebe und das enthaltene Eisen kann bei erhöhtem Bedarf in Schwangerschaft und Stillzeit von Nutzen sein.

Honigbuchs eignet sich zum Genuss bei Appetitlosigkeit – besonders für Kinder – sowie zur langzeitigen Anwendung bei Beschwerden des Verdauungstraktes wie Magengeschwüren oder Magenbeschwerden. Die in optimaler Dosis enthaltenen Inhaltsstoffe weisen sanft entzündungshemmende Eigenschaften auf und können bei entzündlichen Erkrankungen des Verdauungssystems eingesetzt werden. Seit Jahrhunderten gilt Honigbuchs als traditionelles Mittel bei Bauchschmerzen, chronischen Magenbeschwerden, Krämpfen und Verdauungsstörungen – mit geringem Risiko für Nebenwirkungen.

Traditionelle Rezepte sehen auch die Zubereitung von kaltem Honigbuchs-Tee mit Milch bei Verdauungsproblemen und Säuglingskoliken vor. In Südafrika wird ein gereizter Magen oft durch kurzes Kochen der Honigbuchsblätter in frischer Milch beruhigt. Volksheilkundlich wird Honigbuchs bei Blähungen, Verstopfung im Alter, Menstruationsbeschwerden und als natürliche Alternative ohne Medikamente empfohlen.

Die medizinisch aktiven Stoffe des Honigbuchs können den Blutdruck leicht senken und den Blutzucker mild reduzieren. Da Honigbuchs von Natur aus süß ist, ist eine zusätzliche Zuckerzugabe kaum nötig, sodass der Konsum einen geringeren Kohlenhydratanteil erlaubt und trotzdem eine angenehme Süße mit vorteilhaften Effekten bietet. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Pinitol die Insulinwirksamkeit erhöhen könnte – ein Punkt, der wissenschaftlich noch weiter validiert werden muss.

Empfohlen wird Honigbuchs auch wegen seines positiven Effekts auf die Aktivität des zentralen Nervensystems – er unterstützt die Linderung von Menstruations- und Prämenstruationssyndromen (einschließlich Krämpfen), kann bei Wechseljahresbeschwerden sowie zur Regulation des Menstruationszyklus helfen. Naturheilkundler empfehlen Honigbuchs bei erhöhtem Blutdruck, Symptomen von Hauterkrankungen und Ekzemen. Neuere Studien zeigen Potenzial bei Hautproblemen durch starke Sonnenexposition, Entzündungen oder Hautalterung. Erste positive Effekte werden bei Akne, Ekzemen und entzündlichen Veränderungen beschrieben. Akute Beschwerden werden oft gelindert, bei Chronizität kann die Hautresistenz – insbesondere gegen UV-Strahlung und Faltenbildung – gestärkt werden.

Die wirkungsintensiven Polyphenole, Flavone, Isoflavone und Flavonoide wirken im Honigbuchs als starke Antioxidantien gegen schädliche freie Radikale. Ein modernes Forschungsthema ist der mögliche krebsvorbeugende Effekt, bereits nachgewiesen ist hingegen die Wirkung gegen Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Entsprechende Xanthine im richtigen Verhältnis senken Blutfettwerte, regulieren die Blutgerinnung moderat und können in Verbindung mit gesunder Lebensweise das Risiko für erhöhten Blutdruck mindern.

Wirkstoffe

Honigbuchs enthält keine Gerbstoffe (Tannine) und kein Koffein. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen Flavonoide, Flavone und Isoflavone, aromatische Zimtsäure, Alpha-Terpineol, Phenylethylalkohol, Coumestan, Xanthonoide, Mangiferin, Isomangiferin, Luteolin-7-rutinosid, Luteolin, Eriotricin, Scolymosid, Iriflophenon-3-C-beta-glucosid, Hesperidin, Diosmin und deren Derivate. Auch Vitamin C wirkt antioxidativ. Zu den Mineralstoffen zählen Calcium, Fluorid und Eisen, außerdem eine Vielzahl an Polysacchariden.

Traditionelle Dosierung

Honigbuchs ist anspruchsvoll in der Lagerung: Für frischen, aromatischen Aufguss sollten möglichst luft-, feuchtigkeits- und lichtdichte Gefäße gewählt werden. So bleibt Geschmack und Aroma deutlich länger erhalten.

Ein Teelöffel getrockneter Honigbuchs wird mit ca. 200 ml kochendem Wasser übergossen und etwa 5 Minuten ziehen gelassen. Anschließend abseihen und nach Geschmack mit Honig, Milch, Zitronensaft, Saft oder Zucker verfeinern. Alternativ wird eine volle Esslöffel-Menge auf 1 Liter kochendes Wasser empfohlen, 15 Minuten Ziehzeit. In Keramikgefäßen kann die Ziehzeit etwas kürzer ausfallen – jedoch nie unter 10 Minuten. Für ein volleres Aroma kann der Aufguss nach Wunsch auch auf dem Herd erhitzt werden. Die Dosis sollte entsprechend dem persönlichen Bedarf angepasst werden.