Heidelbeere – Vaccinium myrtillus L.

Gebräuchliche Namen: Heidelbeere, Blaubeere, Wildblaubeere, Waldheidelbeere, Bickbeere, Moosbeere, Borówka, European Blueberry, Bilberry, Vaccinium myrtillus, Myrtille, Schwarzbeere, Schwarzbeeri, Schwarzbeerkraut
Lateinischer Name: Vaccinium myrtillus L.
Herkunft: Asien, Europa, Nordamerika
Kurzvorstellung
Vaccinium myrtillus L. lässt sich auch im eigenen Garten kultivieren. Die Heidelbeere kann durch Holzstecklinge vermehrt werden: Im März oder April von einem kräftigen Strauch rund 10 cm lange Stecklinge abschneiden und im Haus bei ca. 20 °C bewurzeln lassen. Für ein gutes Anwachsen eignet sich eine Mischung aus 1 Teil Sand und 3 Teilen Torf (ersatzweise auch Waldhumus). Nach der Bewurzelung die Stecklinge über den Sommer kräftigen lassen, im Herbst in Töpfe pflanzen und im Frühjahr mit unbeschädigtem Wurzelballen ins Freiland setzen.
Ausführliche Beschreibung
Ob für köstliche Kuchen, als natürlicher Cholesterinsenker oder kraftvoller Antioxidans – die Heidelbeere begeistert mit ihrem vielseitigen Nutzen!
Botanische Informationen
Die Heidelbeere wächst in unseren heimischen Wäldern und lässt sich von Juli bis September ernten. Der niedrige Strauch erreicht eine Höhe von bis zu 45 cm und trägt kleine, runde Blätter. Die Beeren – die Früchte von Vaccinium myrtillus – sind etwa einen halben Zentimeter groß, dunkelblau bis violett, kugelförmig und erinnern an kleine Erbsen, ihr Saft ist intensiv blau-violett. Das pflanzeneigene Farbpigment Anthocyan sorgt für die unverwechselbare Farbe, die sich nur schwer von Händen, Zähnen oder Kleidung entfernen lässt. Große Heidelbeerbestände formen oft einen dichten, teppichartigen Bewuchs. Leider wird immer wieder beobachtet, dass durch den Einsatz von sogenannten Beerensammelkämmen die empfindlichen Sträucher beschädigt werden – eine wertvolle Pflanze wie die Heidelbeere verdient besondere Rücksicht und Wertschätzung!
Herkunft und Verbreitung
Bereits vor Tausenden von Jahren wurde die Heidelbeere sowohl in der traditionellen Heilkunde als auch als vielseitige Zutat in der heimischen Küche genutzt – ob für Sirup, Konfitüren, Säfte oder als Nachtisch. Ursprünglich stammt Vaccinium myrtillus aus Asien, breitete sich aber sukzessive aus und ist heute fast in ganz Europa verbreitet. Vorkommen gibt es ebenso in Nordwestamerika und Asien.
Verwendung / Dosierung
Vaccinium myrtillus hat ein breites Anwendungsspektrum, vor allem in der Küche – häufig, ohne dass uns die gesundheitsfördernde Wirkung etwa eines Heidelbeerkuchens oder -kompotts bewusst ist. Heidelbeeren senken den Cholesterinspiegel und unterstützen darüber hinaus das Abnehmen – sie sind ideal für alle, die einige überschüssige Pfunde loswerden möchten. Heidelbeeren enthalten Fruchtzucker und nur spurenweise Fett. Die Früchte helfen insbesondere bei Durchfall, indem sie den Stuhl sichtbar festigen, und sind somit bei entsprechenden Beschwerden zu empfehlen. Auch als Prävention gegen Krebs leisten Heidelbeeren wertvolle Dienste – sie schützen unsere Zellen vor Degeneration und freien Radikalen. Als starkes Antioxidans reinigen sie unseren Körper und verlängern unsere Gesundheit und Lebensdauer. Heidelbeeren verbessern das Nachtsehen und haben einen positiven Effekt bei Nachtblindheit – wer also sehen will wie eine Katze, isst Heidelbeeren! Zu den weiteren Vorteilen zählen Stärkung und Unterstützung des Immunsystems, stressmindernde und beruhigende Eigenschaften – kein Wunder: Heidelbeeren gehören zu den besten Antioxidantien weltweit. Sie werden ebenfalls für ihre harntreibenden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt – besonders geeignet für Menschen mit Wassereinlagerungen und Harnwegsentzündungen.
Die Blätter der Heidelbeere enthalten Glucokinine (Myrtillin), daher wird ein Teeaufguss aus den Blättern traditionell zur Unterstützung und Stabilisierung des Blutzuckerspiegels verwendet. Außerdem sind die Blätter reich an Gerbstoffen und eignen sich für Tee, der innerlich bei Durchfall, Magenbeschwerden oder Entzündungen der Harnwege getrunken wird.
Inhaltsstoffe
Heidelbeeren beinhalten Antioxidantien, Gerbstoffe, das Pflanzenpigment Anthocyan, Provitamin A, verschiedene B-Vitamine, Carotinoide, (Frucht-)Zucker, Kalium, Eisen, Kupfer, Mangan, Magnesium, Chrom u.v.m. Die Beeren enthalten zudem geringste Mengen an Fett.
Tr aditionelle Dosierung
Für den Verzehr getrockneter Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) empfiehlt sich dreimal täglich ein Teelöffel.
Für Kuchen und andere Rezepte werden frische Heidelbeeren nach Geschmack verwendet.
Tipp für einen Heidelbeer-Extrakt:
Zwei Esslöffel getrocknete Heidelbeeren mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen und vollständig abkühlen lassen. Dieser Aufguss wird vor allem bei gereizter Haut, Verbrennungen, Ekzemen und Verbrühungen äußerlich angewendet, indem die betroffenen Stellen benetzt werden.
Tipp für eine Heidelbeeren-Tinktur:
Getrocknete Heidelbeeren in ein verschließbares Gefäß geben und mit Obstbrand (z. B. Zwetschgenbrand) übergießen. Dunkel und bei ca. 20° C zwei Wochen ziehen lassen, danach abseihen. Die Tinktur wird innerlich eingenommen, bei Erkältung einen Teelöffel. Bei Durchfall sollte die Dosis mit Wasser verdünnt werden. Wer den Geschmack nicht mag, kann die Tinktur auf ein Stück Zucker träufeln.