Grapefruit – Citrus paradisi

Grapefruit – Citrus paradisi

Gebräuchliche Namen: Grapefruit, Pampelmuse, Paradiesapfel, Pink Grapefruit, Shaddock, Pamplemousse Rose, Toronja, Agrume, Citrus paradisi, Citrus maxima × Citrus sinensis, Grapefruit (englisch), Pamplemousse (französisch), Toronja (spanisch), Shaddock Oil

Lateinischer Name: Citrus paradisi

Herkunft: Asien, Europa, Nordamerika

Kurzvorstellung

Die Grapefruit ist ein subtropischer Baum, der für seine großen, säuerlich bis halbsüßen und leicht bitteren Früchte bekannt ist. Das Fruchtfleisch ist segmentiert und kommt in Farben von hellgelb bis dunkelrosa vor.

Die Grapefruit stammt ursprünglich aus Barbados, einer natürlichen Kreuzung aus Süßorange und vermutlich Pampelmuse, wird heute jedoch insbesondere in China, Brasilien, Israel, Vietnam, den USA (Texas, Kalifornien, Florida), der Türkei, Mexiko und Spanien am meisten angebaut.

Ein Baum kann bis zu 700 Früchte pro Jahr tragen. 2019 lag die weltweite Grapefruit-Produktion bei circa 9,3 Millionen Tonnen, davon stammten 53 % aus China. Weitere bedeutende Produzenten sind heute Vietnam und Mexiko.

Ausführliche Beschreibung

Beliebte Frucht mit leicht bitterem Geschmack und überraschender Wirkung

Botanische Informationen

Grapefruit ist ein Zitrusbaum, der in der Regel eine Höhe von 5 bis 6 Metern erreicht, in Ausnahmefällen sogar 13 bis 15 Meter. Die Blätter sind dunkelgrün, schmal, bis zu 15 cm lang und immergrün.

Stamm, Blätter und Blüten ähneln sehr der Orange. Das reife Obst ist etwas größer und länger als eine große Orange. Die Grapefruitblüten besitzen fünf Blütenblätter und sind etwa 5 cm groß. Die Frucht, die Grapefruit, hat eine gelbe Schale (Exokarp) und einen Durchmesser von 10 bis 15 cm. Das Fruchtfleisch ist segmentiert und reicht farblich von Weiß über Rosa bis hin zu Rot. Auch die Süße der Früchte ist unterschiedlich ausgeprägt.

Herkunft und Verbreitung

Die Grapefruit stammt ursprünglich von Barbados. Heute handelt es sich um eine weltweit angebaute Frucht mit den größten Produzentenländern in China, Brasilien, Israel, Vietnam, den USA (Texas, Kalifornien, Florida), der Türkei, Mexiko und Spanien.

Verwendung / Dosierung

Das erste Mal wurde Grapefruit offiziell auf der Insel Barbados in der Karibik entdeckt und 1823 von Graf Odet Philippe nach Amerika (Florida) gebracht. Vermutlich handelt es sich um eine Kreuzung aus einer jamaikanischen Orangenart (Citrus sinensis) und der indonesischen Pampelmuse (C. maxima). Zunächst als Zierpflanze kultiviert, gewann die Grapefruit ab dem 19. Jahrhundert als Obst an Beliebtheit.

Grapefruit (auch „verbotene Frucht“ genannt) wurde 1750 erstmals vom walisischen Reverend Griffith Hughes in The Natural History of Barbados beschrieben. 1814 verwendete John Lunan den Begriff Grapefruit zur Beschreibung einer ähnlichen jamaikanischen Zitrusfrucht. 1830 erhielt die jamaikanische Variante von James Macfadyen den botanischen Namen Citrus paradisi.

In Costa Rica wird Grapefruit gekocht, um die Säure zu entfernen, wodurch daraus ein süßes Dessert namens Toronja Rellena entsteht. Auf Haiti wird sie vor allem zur Saftherstellung (Jus de Chadèque) oder für Marmelade (Confiture de Chadèque) genutzt.

Entgiftung

Die Früchte enthalten viel Vitamin C, aber weniger als andere Zitrusfrüchte. Der hohe Ballaststoffanteil kann die Verdauung regulieren und zur Entgiftung des Verdauungstrakts beitragen, indem schädliche Partikel gebunden werden.

Kardiovaskuläres System

Ballaststoffe wirken sich bei entsprechender Dosis positiv auf Cholesterinspiegel und Blutzuckerwerte aus und schützen die Gefäßwände. Eine 2006 im Journal of Agricultural and Food Chemistry veröffentlichte Studie ergab, dass Grapefruit den Cholesterinspiegel um bis zu 15,5 % senken kann.

Wissenschaftler untersuchten 57 Patienten mit hohem Cholesterin nach einer Bypass-Operation; eine Hälfte konsumierte regelmäßig Grapefruit, die andere nicht. In der Grapefruit-Gruppe kam es zu einer deutlichen Verbesserung der Cholesterinwerte.

Laut einer Studie der American Heart Association kann ein hoher Flavonoidanteil das Risiko für ischämische Schlaganfälle bei Frauen um bis zu 19 % reduzieren.

Insgesamt kann die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems unterstützen.

Die Frucht vermag die Triglyceridwerte zu senken, welche die Arterien verstopfen und den Cholesterinspiegel erhöhen. Aufgrund des hohen Kalium- und niedrigen Natriumgehalts ist der Verzehr der Grapefruit auch für Herzpatienten und Menschen mit Bluthochdruck empfehlenswert.

Eine randomisierte Studie bewertete die Rolle der Grapefruit bei Gewichtsabnahme und Blutdrucksenkung. Über sechs Wochen nahmen die Probanden dreimal täglich eine halbe Grapefruit oder entsprechende Extrakte ein, was zu leichten Gewichts- und Blutdrucksenkungen sowie deutlicher Reduktion des Gesamtcholesterins führte.

Antioxidantien

Grapefruits enthalten viele Antioxidantien, am meisten die roten Sorten, die reich an Carotinoiden und Lycopin sind. Diese Farbstoffe geben der Frucht ihre charakteristische Färbung und können das Risiko für Herzkrankheiten senken.

Es wurden insgesamt 13 Flavonoide in den Schalenextrakten quantifiziert; Naringin, Isonaringin und andere zeigen starke cytoprotektive Effekte auf Zelllinien des Neuroblastoms.

Die spezifischen Antioxidantien der Grapefruit, wie Vitamin C und weitere, können helfen, freie Radikale zu bekämpfen, die mit der Entstehung von Krebs verbunden werden. Eine kleine Grapefruit enthält rund 68,8 mg Vitamin C (empfohlene Tagesmenge: Frauen 75 mg, Männer 90 mg) sowie 2.270 Mikrogramm Lycopin.

Eine Populationsstudie von 2016 mit fast 50.000 Männern zeigte einen Zusammenhang zwischen hohem Konsum von Lycopin (u.a. aus Tomatensoße) und geringerem Prostatakrebsrisiko. Auch Grapefruit ist eine wichtige Lycopin-Quelle.

Verdauung

Grapefruit enthält viel Wasser und Ballaststoffe: 200 g Frucht bringen 182 g Wasser und 2,2 g Ballaststoffe. Beides hilft, Verstopfung vorzubeugen und unterstützt einen gesunden Verdauungstrakt.

Erwachsene sollten je nach Alter und Geschlecht bis zu 33,6 g Ballaststoffe täglich aufnehmen. Ein hoher Ballaststoffanteil kann helfen, Dickdarm- und Enddarmkrebs vorzubeugen.

Natürliches Antibiotikum

Grapefruitkerne besitzen antibiotische Eigenschaften. Kernextrakt gilt als interessanter Schutz vor Infektionskrankheiten, Pilzen und Hefen. Extrakte helfen gegen Pilzinfektionen, Akne, Herpes und Hautausschläge. Die Inhaltsstoffe erhöhen nachweislich den Anteil an Antioxidantien.

Diätetische Anwendung

Der bittere Geschmack der Frucht zügelt das Verlangen nach Süßem. Grapefruit ist kalorienarm und somit für Menschen mit Abnehmziel bestens geeignet. Zudem weist die Frucht einen niedrigen glykämischen Index auf.

Eine Studie von 2013 beschreibt die Grapefruit als signifikant zur Risikoreduktion von Typ-2-Diabetes beitragend; besonders Naringin wird hervorgehoben.

Kosmetik

Grapefruitextrakte werden in kosmetischen Produkten zur Entfernung von Unreinheiten und Stärkung der Hautbarriere eingesetzt. Sie verleihen der Haut Strahlkraft und Vitalität und helfen bei Schuppen, Akne, bakteriellen Hautinfektionen und Hautausschlägen. Das enthaltene Vitamin C fördert die Kollagenproduktion – wichtig für die Elastizität und Spannkraft der Haut. Lycopin und weitere Stoffe wirken stark antioxidativ und bringen so auch Vorteile für die Hautgesundheit.

Die Inhaltsstoffe der Grapefruit haben hervorragende antiseptische und entzündungshemmende Eigenschaften, die die Haut reinigen und ihr ein frisches Aussehen verleihen. Die Grapefruit-Essenz sorgt für einen erfrischenden, leicht bitteren Duft in Pflegeprodukten.

Wechselwirkungen mit Arzneimitteln

Grapefruit enthält Furanocumarine, die den Leberstoffwechsel und den Abbau vieler Medikamente beeinflussen. Der Verzehr kann den Stoffwechsel bestimmter Allergiemedikamente verändern und mit Mitteln gegen Bluthochdruck interagieren. Aufgrund des hohen Kaliumgehalts kann sie den Blutdruck positiv beeinflussen.

Gleichzeitiger Konsum von Grapefruitsaft kann die Plasmakonzentration zahlreicher Arzneimittel erhöhen oder anderseits senken. Eine erhöhte Konzentration kann zu Nebenwirkungen führen, eine verringerte Konzentration zum Therapieversagen.

Wirkstoffe

In 200 Gramm Grapefruit sind 64 kcal Energie, 1,3 g Eiweiß, 16,2 g Kohlenhydrate, 0,21 g Fett und 2,2 g Ballaststoffe enthalten. Grapefruit enthält hohe Mengen an Vitamin C, B1, K und Flavonoiden. In geringeren Mengen sind Magnesium, Eisen, Kalzium, Phosphor, Folat, Cholin und Vitamin A enthalten sowie die sekundären Pflanzenstoffe Lycopin, Lutein und Zeaxanthin.

Traditionelle Dosierung

Zur unterstützenden Behandlung von Übergewicht werden spezifische Grapefruit-Extrakt-Präparate in einer Dosis von 450–700 mg zweimal täglich über einen Zeitraum von 12 Wochen eingesetzt. Ein positiver Effekt wurde ebenso bei dem Verzehr einer halben Grapefruit dreimal täglich oder der Einnahme von Kapseln mit 500 mg Extrakt vor den Mahlzeiten über 12 Wochen beobachtet.