Gotu Kola – Indischer Wassernabel

Gebräuchliche Namen: Gotu Kola, Gota Kola, Indischer Wassernabel, Wassernabelkraut, Centella asiatica, Brahmi, Mandukaparni, Asiatic Pennywort, Indian Water Navelwort, Hydrocotyle asiatica, Hydrocotyle Indien, Hydrocotyle Asiatique, Madecassol, Mandukig, Tsubo-kusa, White Rot, Centellase, Ji Xue Cao, Luei Gong Ge, Luo De Da, TTFCA, Tungchian, Brahma-Buti, Brahma-Manduki, Manduk Parani, Divya
Lateinischer Name: Centella asiatica
Herkunft: Afrika, Asien, Australien
Kurzvorstellung
Indischer Wassernabel kann im Klima Mitteleuropas nur als Zimmerpflanze kultiviert werden, da er nicht winterhart ist. Gotu Kola benötigt einen sonnigen und warmen Standort ohne Temperaturschwankungen. Als Substrat eignet sich am besten sandhaltige Erde, die stets feucht gehalten werden muss.
Ausführliche Beschreibung
Wenn du jung bleiben willst, beginne Gotu Kola als Aufguss zu trinken!
Botanische Informationen
Indischer Wassernabel ist eine mehrjährige krautige Pflanze mit runden Blättern an langen Stielen. Sie wächst kriechend und bildet einen dichten grünen Teppich, weshalb sie als klassische Bodendeckerpflanze gilt. Die fünfzähligen weißen Blüten stehen in doldigen Blütenständen. Die Frucht ist eine gerippte Doppelnuss, die sich natürlich in zwei ovale Samen teilt.
Herkunft und Verbreitung
Indischer Wassernabel bevorzugt warme, feuchte Standorte und ist daher häufig in schlammigen oder sumpfigen Böden zu finden. Ursprünglich stammt er aus Indien, kommt aber auch in anderen südasiatischen Ländern sowie auf der Insel Madagaskar vor. Ausnahmsweise kann man ihn auch auf trockeneren Böden oder Felsstandorten bis in Höhenlagen von 2500 Metern antreffen.
Verwendung / Dosierung
Die oberirdischen Pflanzenteile von Gotu Kola werden zu medizinischen Zwecken in der Traditionellen Chinesischen Medizin und im Ayurveda eingesetzt. Die Volksmedizin Südostasiens empfiehlt Gotu Kola bei Müdigkeit, Angstzuständen, Erkältungen, Mandelentzündung, Entzündungen der Harnwege, Hepatitis und Verdauungsbeschwerden (wie Dyspepsie, Geschwürschmerzen im Magen und in der Speiseröhre ...).
Gotu Kola wird überwiegend zur Behandlung akuter bakterieller, viraler und parasitärer Infektionen eingesetzt, insbesondere der Harnwege; außerdem in geringerem Maße bei Herpes, Lepra, Cholera, Ruhr, Syphilis, gewöhnlicher Grippe (einschließlich Schweinegrippe H1N1), Tuberkulose und Bilharziose. Verschiedene Tierstudien deuten darauf hin, dass die Inhaltsstoffe von Gotu Kola antibakterielle Eigenschaften besitzen (leichte Verbesserung bei Lepra und einigen äußeren Wunden mit bakterieller Infektion). Im Fall von Bilharziose gibt es Hinweise auf verbesserten Zustand der Blasenwand bei akuter Infektion.
Weitere medizinische Anwendungen umfassen verschiedene Arten von Mandelentzündungen, Linderung von Wassereinlagerungen um die Lunge, Hepatitis, Gelbsucht, systemischem Lupus erythematodes (SLE), Magenschmerzen, Durchfall, Verdauungsschwierigkeiten, Magengeschwüren, Epilepsie, Asthma, Diabetes und allgemein gegen Alterungsprozesse. Es wird diskutiert, dass Gotu Kola-Extrakt kognitive Prozesse unterstützt (wie Erinnerungsvermögen, Lernen, Faktenwissen usw.) vor allem bei jungen Menschen, besonders bei gleichzeitiger Gabe von DHA (Docosahexaensäure) und Ginkgo-Biloba-Extrakt. Bei älteren Menschen ist dieser Effekt statistisch bislang nicht belegbar.
In einigen medizinischen Bereichen wird Gotu Kola auch gegen Müdigkeit, Stress, Angst, Depressionen sowie diverse psychiatrische Erkrankungen eingesetzt, ebenso zum Beispiel bei Alzheimer, zur Verbesserung von Gedächtnis und geistiger Leistungsfähigkeit und zur Unterstützung logischen Denkens. Dazu wird Gotu Kola bei Epilepsie, Alterserscheinungen und vorzeitiger Alterung empfohlen. Gotu Kola gilt als Gehirntonikum, das Intelligenz und deduktives Denken fördert. Es scheint auch die Nebennierenfunktion direkt zu unterstützen, wodurch Stress und Depression besser bewältigt werden, das Libido gesteigert und das Risiko eines Zusammenbruchs verringert sowie die Reflexe verbessert werden.
Analoge Verbindungen des erwähnten Asiaticosids, einer Triterpenverbindung, zeigten bei Tieren einen leichten präventiven Nutzen gegenüber Gefäßschäden und gelten als Venoprotektiva. Diese Stoffe tragen offensichtlich auch zur Regulierung von Konzentration und Aktivität von Neurotransmittern bei, die die Hirnfunktion und emotionale Verfassung beeinflussen.
Eine Tierstudie aus dem Jahr 1992 von K. Nalini et al. ergab, dass Ratten, denen 14 Tage lang Gotu Kola-Extrakt verabreicht wurde, eine bis zu 3- bis 60-mal bessere Lern- und Erinnerungsleistung im Labyrinth-Test hatten als Kontrolltiere.
Volksmedizinisch wird Gotu Kola weiterhin zur Beschleunigung der Wundheilung, bei Traumata, zur Verbesserung der Venenfunktion (einschließlich Krampfadern) und zur Auflösung von Blutgerinnseln in den unteren Gliedmaßen genutzt (verbessert die periphere Durchblutung). Erfahrungsberichte belegen, dass Gotu Kola ein hervorragendes Mittel bei Wundheilung ist und auch zur Nachbehandlung bei Gewebeschäden empfohlen wird. Es gibt zugängliche Erfahrungen, dass Gotu Kola auch die Heilung und Reparatur von Narben unterstützt. Äußerlich wird Gotu Kola als Umschlag bei verschiedenen Formen von Psoriasis verwendet, insbesondere bei „psoriasis punctata“ (kleine Papeln).
Der Hersteller des pharmazeutischen Präparats Trofolastin (noch nicht in den USA zugelassen) gibt einen positiven Effekt einer Kombination von Gotu Kola, Vitamin E und Kollagen bei regelmäßigem Gebrauch (über 6 Monate) während der Schwangerschaft zur Vorbeugung gegen Dehnungsstreifen an. Ein ähnliches Präparat namens Verum (mit Gotu-Kola-Extrakt, Vitamin E, essenziellen Fettsäuren, Hyaluronsäure, Elastin und Menthol) zeigte gleichfalls positive Effekte auf Striae in der Schwangerschaft. Gotu Kola erwies sich in frühen Phasen der Narbenheilung und bei Verletzungen als exzellentes Mittel, insbesondere durch entzündungshemmende und heilungsfördernde Wirkung bei akuten Verbrennungen. Zur äußerlichen Anwendung in der Volksmedizin unterstützt Gotu Kola die Reparatur der geschädigten äußeren Haut- oder Bindegewebsschicht und mildert Cellulite.
Klinische Studien belegen teilweise, dass die Inhaltsstoffe von Gotu Kola bei venöser Insuffizienz helfen und bei vermindertem venösen Rückfluss zum Herzen unterstützend wirken. Einige Untersuchungen geben an, dass die Einnahme von Gotu-Kola-Extrakt (Dosierung nicht präzisiert) über 4–8 Tage die venöse Zirkulation unterstützt und Schwellungen der Beine (Ödeme) reduziert.
Eine kleine Anzahl von Publikationen beschäftigt sich mit der Wirkung von Gotu-Kola-Extrakt auf Atherosklerose. Demnach können die Stoffe (nach regelmäßiger Anwendung über 12 Monate) atherosklerotische Plaques in Arterien stabilisieren und somit das Risiko eines Abrisses und die Bildung eines Gerinnsels, das Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen kann, verringern.
Erfahrungsberichte zeigen, dass Gotu-Kola-Extrakt bei langanhaltenden internationalen Flügen das Gefühl schwerer, geschwollener Beine lindern und kardiovaskulären Problemen vorbeugen kann, etwa indem es Blutgerinnsel auflöst und Plaques stabilisiert (beobachtet bei Flügen über 3 Stunden). In asiatischen Kräuterbüchern wird Gotu Kola traditionell zur Unterstützung der Venen- und Kapillarwände beschrieben, mit dem größten Nutzen bei Phlebitis, Krampfadern und Muskelkrämpfen in den Beinen.
Ein ähnlicher positiver Effekt zeigte sich auch bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Dort konnte Gotu-Kola-Extrakt das Blut über 6–12 Monate leicht verdünnen, was in Asien therapeutisch genutzt wird und nicht als nachteiliger Nebeneffekt gilt. Ähnlich wie bei Acetylsalicylsäure (100 mg) wurde dieser Effekt beobachtet.
In Indien empfehlen manche Frauen Gotu Kola als Verhütungsmittel sowie als Abortivum, bei Ausbleiben der Periode und zur Steigerung der Libido. Äußerlich wird Gotu Kola neben der Wundheilung bei Schwangerschaftsstreifen und verschiedenen Verletzungen eingesetzt. Die pharmakologische Studie von Kartnig et al. aus 1988 bestätigte die reparative Wirkung des enthaltenen Asiaticosids auf Hautschäden und die Stärkung von Haut, Haaren und Bindegewebe während des Heilungsprozesses.
Wirkstoffe
Die wichtigste Wirkstoffgruppe sind Triterpenoide (teils auch Saponine genannt). Besonders dem Triterpenoid Asiaticosid wird eine bakteriostatische Wirkung zugeschrieben. Weitere wichtige bioaktive Stoffe sind Madecassosid und Madasiatsäure. Zusammen fördern diese Saponine die Kollagensynthese im Bindegewebe und unterstützen somit die Heilung von Narben und anderem Gewebeschaden. Indischer Wassernabel ist reich an Mineralien – vor allem Kalzium, Kalium und Magnesium, welches hilft, schmerzhafte Muskelkrämpfe zu lösen.
Traditionelle Dosierung
Im Heilwesen wird überwiegend das Blatt des Indischen Wassernabels verwendet. Traditionell bereitet man den Aufguss ganz einfach zu – hierfür kann man frische oder getrocknete Blätter verwenden. Eine schwach gehäufte Teelöffelmenge Blätter wird mit 250 ml kochendem Wasser übergossen und etwa 15 Minuten ziehen gelassen. Nach Belieben lässt sich der Aufguss mit Honig oder Zucker süßen. Das Getränk kann bis zu dreimal täglich konsumiert werden; nach drei Wochen Anwendung empfiehlt sich eine mindestens siebentägige Pause.
In Asien werden frische Blätter gerne als aromatische Zugabe zu Salaten verwendet oder leicht gedünstet als Beilage gereicht.