Frauenmantel – Alchemilla vulgaris

Gebräuchliche Namen: Frauenmantel, Silbermantel, Gänsefuß, Mantelkraut, Marienmantel, Himmelstau, Alchemilla, Lady's Mantle, Alchemilla vulgaris
Lateinischer Name: Alchemilla vulgaris
Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Europa, Südamerika, Nordamerika
Kurzvorstellung
Frauenmantel wächst an Bächen, auf feuchten Wiesen, Waldrändern und in Dörfern in grasigen Gebieten. Die Pflanze bevorzugt feuchten Boden sowie sonnige bis halbschattige Standorte. Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Teilung der Wurzelstöcke im zeitigen Frühjahr.
Ausführliche Beschreibung
Frauenmantel ist eine einzigartige Heilpflanze, die insbesondere Frauen und Beschwerden des weiblichen Fortpflanzungssystems unterstützt. Von der Pubertät bis zur Menopause profitieren Frauen von ihren herausragenden Eigenschaften.
Botanische Informationen
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einem kurzen Stängel und erreicht eine Höhe von bis zu 40 cm – in höheren Lagen sogar noch mehr. Die typisch rundlichen Blätter sind 7- bis 11-fach gelappt, leicht behaart und öffnen sich im Frühjahr fächerförmig. Der Volksname „Gänsefuß“ bezieht sich auf die spezielle Blattform. In der Blattmitte bildet sich oft am Morgen ein charakteristischer Tautropfen, der früher als „himmlischer Tau“ für magische Rituale geschätzt wurde. Die gelbgrünen Blüten erscheinen von Mai bis September.
Herkunft und Verbreitung
Frauenmantel ist weltweit verbreitet. Seit Jahrhunderten gilt die Pflanze als der Jungfrau Maria geweiht, da ihre Blätter an deren Umhang erinnern sollen. Sie gedeiht in ganz Europa, auf den Britischen Inseln, in Grönland und im Nordosten Amerikas. Frauenmantel erfreut sich heute wachsender Beliebtheit und nimmt wieder einen festen Platz in der Heilpflanzenkunde ein.
Verwendung / Dosierung
Bekannt ist Frauenmantel vor allem für seine wohltuenden Effekte auf Frauen und den weiblichen Organismus. Frauenmanteltee hilft bei zahlreichen Beschwerden des Genitaltrakts.
Die Pflanze ist traditionell als fruchtbarkeitsförderndes Kraut bekannt, wird zur Regulierung des Menstruationszyklus eingesetzt und unterstützt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut sowie die Festigung der Gebärmutter. Frauen mit Kinderwunsch profitieren besonders im ersten Zyklusabschnitt bis zum Eisprung von der Anwendung. Über die Verwendung während der Schwangerschaft gibt es verschiedene Meinungen: Manche empfehlen sie aufgrund ihrer kräftigenden Wirkung auf die Gebärmutter, andere raten wegen des hohen Gerbstoffgehalts davon ab. Frauenmanteltee wird vor allem zur Vorbereitung auf die Schwangerschaft, im letzten Monat sowie nach der Geburt empfohlen – zur Stärkung und Rückbildung der Gebärmutter sowie zur Förderung der Wundheilung und zur Stillung von Blutungen.
Von der Pubertät bis zur Menopause können Frauen von Frauenmantel profitieren: Er hilft bei Menstruationsstörungen, lindert Schmerzen und übermäßige Blutungen und unterstützt zudem das seelische Wohlbefinden. Jugendliche und Frauen mit unregelmäßiger Periode kann Frauenmanteltee beim Auslösen oder Regulieren der Menstruation helfen. Während der Wechseljahre hat er einen besonders positiven Einfluss auf die Psyche. Frauenmantel wird auch bei Entzündungen im Unterbauch, bei Eierstockentzündung sowie Ausfluss verwendet.
Doch nicht nur Frauen profitieren: Der Tee unterstützt bei Blutarmut. Frauenmantelbäder werden zur Kräftigung der Muskulatur und Gliedmaßen bei schwächlichen Kindern empfohlen (ca. 200 g Kraut je Bad). Frauenmantel fördert die Verdauung und eignet sich bei schlecht heilenden Geschwüren, eitrigen Wunden, zur Entwässerung, zur Stärkung des Herzens oder bei Fieber. Früher wurde die Pflanze auch bei Leistenbruch, wegen ihrer spasmolytischen Wirkung bei Epilepsie sowie als unterstützende Maßnahme bei Multipler Sklerose eingesetzt.
Wirksame Inhaltsstoffe
Hauptwirkstoffe sind bis zu 8 % Gerbstoffe und Bitterstoffe, die die Verdauung und die Bildung von Magensäften fördern. Daneben enthält Frauenmantel ätherische Öle und Glykoside.
Traditionelle Dosierung
Frauenmanteltee: Einen gehäuften Esslöffel mit 250 ml Wasser kurz überbrühen und nur kurz ziehen lassen. 1–4 Mal täglich eine Tasse (250 ml) trinken.
Hinweis: Manche Quellen raten von der Anwendung in der Schwangerschaft ab.