Flor de Arena – Tiquilia paronychioides

Gebräuchliche Namen: Flor de Arena, Yerba Blanca, Indischer Tee, Indio-Tee, Tiquilia paronychioides, Flor de Arena (spanischer Ursprung), Yerba blanca (spanischer Name), Indian Tea, Tiquilia
Lateinischer Name: Tiquilla paronychioides
Herkunft: Südamerika
Kurzvorstellung
Es liegen leider keine Informationen über den Anbau von Flor de Arena vor. Alle Quellen betonen, dass die Wirkung der Pflanze am stärksten ist, wenn sie wild in der Natur wächst, weshalb sie gezielt nicht kultiviert wird.
Ausführliche Beschreibung
Eine der beliebtesten peruanischen Heilpflanzen zur Reinigung und Unterstützung des Körpers.
Botanische Informationen
Flor de Arena ist eine sehr kleine Pflanze. Die Blätter sind klein, grün-grau und oval. Triebe und Blättchen sind mit feinen Härchen bedeckt. Die Blüten bilden traubenförmige Blütenstände, die unauffälligen Früchte enthalten Samen. In der Phytotherapie wird das gesamte oberirdische Kraut verwendet. Das frische Kraut ist grau und geruchlos. Die Ernte erfolgt durch typische Sammlung wild wachsender Pflanzen.
Herkunft und Verbreitung
Flor de Arena wächst wild in den Hochland- und Tieflandregionen der peruanischen Anden. Es scheint keinen wichtigen Unterschied in der Wirkung oder den Inhaltsstoffen der aus verschiedenen Regionen stammenden Pflanzen zu geben. Der einzige Unterschied liegt im Aussehen: Pflanzen aus höheren Lagen sind feiner und dunkelgrün, Pflanzen aus den Ebenen eher grau-grün und stärker behaart.
Verwendung / Dosierung
Flor de Arena gehört zu den meist empfohlenen Kräutern in Peru. In der traditionellen Medizin wird sie seit Jahrhunderten zur Gesamtreinigung des Körpers, bei erhöhter Magensäure, Verdauungsproblemen, Übergewicht, Schlaflosigkeit, Depressionen und verschiedenen Neurosen eingesetzt. Akut nutzt man sie bei Entzündungen der Nieren, Prostata, Harnwege und Schleimhäute.
Weitere Erfahrungen aus der Volksmedizin belegen die Anwendung des Krauts zur körperlichen Entgiftung (besonders bei Lebensmittelvergiftungen), sowie bei Verdauungsstörungen, Magenproblemen und degenerativen Lebererkrankungen. In Bolivien wird Flor de Arena außerdem als Mittel gegen Gicht (durch Senkung der Harnsäure) verwendet, zudem stärkt und beruhigt sie das Nervensystem und wirkt schlaffördernd.
Aufgüsse aus Flor de Arena kommen auch häufig zur Erfrischung der Haut zum Einsatz, da sie sich positiv auf die oberste Hautschicht auswirken – besonders bei Trockenheit, Müdigkeit und Elastizitätsverlust. In einigen Andenregionen benutzt man sie außerdem bei Fieber sowie für Gefäßschutz und zur positiven Beeinflussung des Fettstoffwechsels.
In Europa wächst das Interesse an Flor de Arena und damit auch die wissenschaftliche Untersuchung ihrer Inhaltsstoffe in Qualität und Quantität. Diverse Studien beschäftigten sich mit der Bestimmung der Reinheit, Analyse der Fettsäure- und Steroidanteile, Evaluierung von Flavonoiden, Alkaloiden, Mineralstoffen, chemischer Verunreinigung und möglichen toxikologischen Aspekten in getrocknetem wie frischem Zustand.
Experimentelle Studien zeigten bei korrekter Dosierung harntreibende (diuretische) Eigenschaften, eine stärkende Wirkung auf die Gefäßwände und eine reinigende Wirkung auf den Verdauungstrakt.
Wirkstoffe
Mittels TLC-Methode wurden Flavonoide (Quercetin, Rutosid, Hyperosid), Polyphenolsäuren (Rosmarinsäure, Kaffeesäure), Sterole (Beta-Sitosterol, Campesterol, Stigmasterol) sowie Mineralstoffe wie Calcium, Kalium, Magnesium, Natrium, Kupfer, Chrom, Eisen, Zink, Mangan und Selen nachgewiesen.
Enthalten sind außerdem essentielle Fettsäuren: Linolsäure, Ölolsäure, Oleopalmitinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Alpha-Linolensäure, Ignocerinsäure, Pentadekanocarboxylsäure u.a. Die Substanzen wurden durch Flüssig- und Gaschromatographie identifiziert und teilweise quantifiziert.
Traditionelle Dosierung
Ein gestrichener Teelöffel des Krauts wird mit einem Glas kochendem Wasser übergossen, etwa 15 Minuten ziehen gelassen und dann abgeseiht. Es wird empfohlen, täglich 2–3 Gläser zu trinken. Andere Quellen empfehlen 5 Gramm getrocknetes Kraut auf 1 Liter Wasser – die Tagesmenge verteilt auf drei Portionen. Wichtig: Das Kraut darf nicht gekocht werden!
Phytotherapeuten aus Südamerika setzen die tägliche therapeutische Dosis auf etwa 3,5 g frisches Kraut fest. Labordaten zeigen, dass erst bei etwa 215 g Frischkraut pro Tag mit Nebenwirkungen zu rechnen wäre – die Anwendung der Pflanze gilt bei sachgerechter Dosierung als sehr sicher.