Erdbeere – Fragaria

Erdbeere – Fragaria

Gebräuchliche Namen: Erdbeere, Gartenerdbeere, Wald-Erdbeere, Walderdbeere, Monatserdbeere, Fragaria, strawberry, fraise, fraise des bois, fraisier, fresa, fragola, potentilla, strawberries, frutilla, fresa salvaje, wild strawberry, fraise sauvage, jahoda, jahodník, jordbaer, morango, amorodo, morogo, morodo, sivi, yabani çilek, dağ çileği, šumska jagoda, jagoda, paprastoji žemuogé, erdei szamóca, földi eper, bosaardbei, ahomansikka, metsamansikka, poziomka, poziomka pospolita, czerwona jagoda, koziomka, smultron

Lateinischer Name: Fragaria vesca

Herkunft: Asien, Europa, Südamerika, Nordamerika

Kurzvorstellung

Die Ernte der Erdbeeren erfolgt am besten von Hand an trockenen, leicht gekühlten Morgenstunden zwischen Juni und Juli. Vollreife Erdbeeren sind leuchtend rot, unreife grün bis gelblich, überreife dunkelrot und deutlich weicher. Für mehr Haltbarkeit sollten frische Erdbeeren nach der Ernte im Kühlschrank oder in einem kühlen Raum gelagert werden.

Die meisten im Handel erhältlichen Erdbeeren stammen von weltweit verteilten Großplantagen – zu den bedeutendsten Produzenten zählen die USA, Russland, Polen, Japan, Italien, Frankreich, Spanien und weitere Länder. Die jährliche Produktion erreicht weltweit mehrere Millionen Tonnen, was die Bedeutung dieser Frucht unterstreicht.

Ausführliche Beschreibung

Eines der beliebtesten Früchte der Welt.

Botanische Informationen

Erdbeere ist eine 5–20 cm hohe, ausdauernde Pflanze mit wechselständig angeordneten, meist drei- oder fünfteiligen Blättern. Die Erdbeere besitzt ein einfaches oder verzweigtes unterirdisches Rhizom, das der vegetativen Vermehrung dient. Die Blüten sind fünfzählig, regelmäßig und zwittrig, angeordnet in doldigen Blütenständen. Die Kronblätter sind weiß oder gelblich und länger als der Kelch. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis praktisch in den ganzen Sommer, wobei die roten Früchte laufend ausreifen. Botanisch betrachtet ist die Erdbeere eine Sammelnussfrucht: Die eigentlichen Samen (Nüsschen) befinden sich auf einem saftig verdickten Blütenboden, der das bekannte rote Fruchtfleisch bildet.

Herkunft und Verbreitung

Die Pflanze ist am weitesten im gemäßigten und subtropischen Klima der Nordhalbkugel verbreitet, sie kommt heute aber auch auf der Südhalbkugel, insbesondere in Südamerika, vor. Erdbeeren wachsen bevorzugt auf sonnigen Plätzen in Wäldern, auf Lichtungen, Wiesen und an Wegrändern verwildert.

Verwendung / Dosierung

Archäologische Funde zeigen, dass Erdbeeren bereits in der Steinzeit verzehrt wurden. Die meisten schriftlichen Hinweise stammen aus dem antiken Rom. Im allgemeinen Bewusstsein tauchten Erdbeeren allerdings erst im Spätmittelalter auf, als sie von Klostermönchen in ganz Europa kultiviert wurden – zuvor galten Erdbeeren als Frucht für Könige und Adel.

Unsere heutigen Gartenerdbeeren entstanden durch Kreuzung verschiedener Wildarten aus aller Welt, vor allem aus Amerika, die im 17. Jahrhundert von französischen Korsaren eingeführt wurden. Als Begründer der modernen Kulturerbeere gilt der Gärtner Antoine Duchesne. In Deutschland setzte der großflächige Anbau im 19. Jahrhundert ein.

Erdbeeren werden roh sowie nach dem Kochen oder Backen verzehrt. Sie bereichern als Füllung von Obstknödeln, Cremes, Kuchen, Torten, Kompotte, Fruchtaufstriche, Säfte oder Joghurts und passen perfekt zu Sahne. Erdbeeraroma ist beliebt in Kaugummis, Bonbons, Keksen, Schokolade und selbst in Pflegeprodukten und Kosmetika.

Im Vergleich zu anderen Früchten enthalten Erdbeeren wenig Zucker. Ihr Verzehr fördert die Testosteron-Synthese, was die Fruchtbarkeit und die Spermienaktivität positiv beeinflussen kann. Einige Inhaltsstoffe verbessern die Durchblutung kleinerer Gefäße, auch im Intimbereich – weshalb Erdbeeren auch als Aphrodisiakum genossen werden. Studien weisen zudem auf potentielle Vorteile bei Erkältung und Fieber hin, helfen bei nächtlichem Schwitzen und unterstützen den Stoffwechsel und die Vorbeugung von Harn- und Gallensteinen. Weitere Inhaltsstoffe fördern die kardiovaskuläre Gesundheit und können bei Verdauungsbeschwerden, Durchfall und Störungen der Darmperistaltik helfen.

Besondere Bedeutung kommt der Ellagsäure zu, die neben anderen organischen Säuren wie Zitronen-, Apfel- oder Oxalsäure für das Aroma der Frucht sorgt. Ellagsäure zeigte in Zellstudien das Potenzial, das Wachstum schädlicher Zellen (Krebszellen) zu hemmen oder deren Wachstum zu stoppen. Als Adstringens kann sie hilfreich gegen Durchfall sein und die Darmbewegung stabilisieren.

Schon früher galten Erdbeeren als unterstützend beim „Fettverbrennen“ und galten als Schönheitsfrucht für eine schlanke Figur. Die herzförmige Frucht wird traditionell mit positiven Effekten auf das Herz und eine schöne Silhouette assoziiert. Wissenschaftlich belegt ist bei Tieren ein leichter Anstieg von HDL-Cholesterin und ein milder blutdrucksenkender Effekt sowie eine Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems. Einige sekundäre Pflanzenstoffe in Erdbeeren wirken stimmungsaufhellend, lindern Ängste und fördern das körperliche Wohlbefinden.

Vitamin C und ein breites Spektrum Polyphenolischer Verbindungen machen Erdbeeren zu einer Quelle von Antioxidantien, die vor Haut-, Zahn-, Knochen- und Gelenkerkrankungen (z. B. Arthritis) und Gefäßleiden schützen können. Studien weisen darauf hin, dass Vitamin C aus Erdbeeren in der Prävention der altersbedingten Makuladegeneration und Katarakt (grauer Star) nützlich ist. Die enthaltenen Wirkstoffe stärken Hornhaut und Netzhaut der Augen und erhöhen den natürlichen Schutz vor schädlicher UV-Strahlung. Vitamin C aus Frischobst gilt als sicher und effektiv, während Nahrungsergänzungsmittel manchmal unerwünschte Zusatzstoffe enthalten, die problematisch sein könnten.

Forschungen zeigen, dass das in Erdbeeren enthaltene Vitamin C besonders bioverfügbar ist und nach regelmäßiger Einnahme in erhöhter Konzentration in den Blutkreislauf gelangt. Dies unterstützt eine gestärkte Immunabwehr und hilft dem Körper, freie Radikale, Entzündungen und gegebenenfalls auch Krebszellen besser zu bekämpfen.

Vitamin C trägt zudem zur Bildung von Kollagen bei, das der Haut Elastizität und Widerstandskraft verleiht. Mit zunehmendem Alter nimmt der Kollagengehalt der Haut ab – Erdbeeren können mit ihrem Gehalt die Haut jugendlicher erscheinen lassen. Ellagsäure beeinflusst schädliche UV-Bedingte Veränderungen an den Kollagenstrukturen der Haut, was die Faltenbildung verlangsamen kann. Erdbeeren beeinflussen auch den C-reaktiven Proteingehalt (Marker für systemische Entzündungen) im Blut und können so zum Schutz vor chronischer Entzündung beitragen.

Die in Erdbeeren enthaltenen Ballaststoffe unterstützen die Verdauung, lindern Verstopfung und Divertikulitis (eine häufige Darmentzündung im Alter) sowie senken den Glukosespiegel im Blut und eignen sich deshalb auch für Diabetiker.

Folat (Vitamin B9) in Erdbeeren ist besonders für schwangere Frauen und solche mit Kinderwunsch bedeutsam, weil es die Entwicklung von Nervensystem, Schädel und Rückenmark des Embryos unterstützt und Neuralrohrdefekte verhindert.

Volksmedizinische Anwendung

Traditionelle Heilkunde empfiehlt frische, reife und ungezuckerte Erdbeeren als Ergänzung bei Diabetes Typ 2, Anämie, Rheuma, zur Blutreinigung und bei Übersäuerung des Magens. Heilkundige setzen sie in Kombination mit weiteren Kräutern bei Gallen-, Harn- und Nierensteinen ein. Erdbeeren mit Sahne stärken Herz und Nerven, helfen bei Vitamin-C-Mangel und erfreuen als köstliche Delikatesse.

In der europäischen Volksmedizin fanden Erdbeeren Anwendung zur Förderung des Harndrangs, zur Anregung des Stoffwechsels, zur Unterstützung der Verdauung schwerer Speisen und zur Vorbeugung schmerzhafter Menstruationsbeschwerden. Ihr hoher Vitamin-C-Gehalt und die polyphenolischen Verbindungen machen sie zu wertvollen Antioxidantien, die Haut-, Zahn-, Knochen- und Gelenkgesundheit stärken.

Hinweise

Erdbeeren können Allergien auslösen. Besonders Kinder reagieren darauf gelegentlich mit Hautausschlag – häufig manifestiert sich eine sogenannte orale Allergie oder Nesselsucht, während schwere allergische Reaktionen sehr selten sind.

Inhaltsstoffe

Erdbeeren enthalten viel Vitamin C (40–95 mg pro 100 g, vergleichbar mit Zitrusfrüchten), praktisch ohne Kalorien. Weitere enthaltene Vitamine: Vitamin A, E, B6, B1, B2, B3, B12, D, Beta-Carotin und zahlreiche organische Säuren (wie Zitronensäure, Salicylsäure, Oxalsäure, Apfelsäure und Ellagsäure), die für das typische Aroma und den Geschmack sorgen.

Rund 87 % der Erdbeere besteht aus Wasser, daneben sind verdauungsfördernde Ballaststoffe sowie Mineralstoffe wie Zink, Kalium, Magnesium, Eisen, Schwefel, Calcium, Bor, Fluor, Kobalt und Molybdän enthalten. In kleineren Mengen kommen Eiweiß, Fette, Fettsäuren und Cholesterin vor.

Traditionelle Dosierung

Spezielle Empfehlungen zur Dosierung gibt es nicht. Mit gesundem Menschenverstand und unter Berücksichtigung möglicher Allergien kann der Verzehr ganz nach persönlichem Geschmack erfolgen. Volksmedizinisch werden frische Früchte oder Blätter bevorzugt morgens oder abends nüchtern, regelmäßig eingenommen.