Echter Lavendel – Lavandula angustifolia

Echter Lavendel – Lavandula angustifolia

Gebräuchliche Namen: Echter Lavendel, Schmalblättriger Lavendel, Lavendel, Gartenlavendel, Medizinischer Lavendel, Lavandula angustifolia, Englischer Lavendel, Französischer Lavendel, Lavanda (spanisch, italienisch), Lavender (englisch), Lavande (französisch), Lavendel (global), Spica, Blauer Lavendel

Lateinischer Name: Lavandula angustifolia

Herkunft: Europa

Kurzvorstellung

Echter Lavendel bevorzugt sonnige Standorte und durchlässige Böden. Diese wundervoll duftende Blume lässt sich unkompliziert aus Samen vorziehen, indem man sie auf feuchter Watte keimen lässt. Einfacher ist jedoch die Vermehrung durch Stecklinge: Dafür die Lavendelpflanze einen Trieb ins Wasser stellen, bis sich Wurzeln bilden, dann einpflanzen. Für eine schöne, üppige Blüte sollte der Lavendel regelmäßig gestutzt werden – idealerweise zwischen Mai und September. Echter Lavendel gilt als frosthart, dennoch empfiehlt sich im Winter ein Schutz, zum Beispiel durch das Abdecken mit Tannenzweigen.

Ausführliche Beschreibung

Balsam für strapazierte Nerven!

Botanische Informationen

Echter Lavendel ist ein Halbstrauch und erreicht eine Wuchshöhe von etwa fünfzig Zentimetern. Die holzigen Stängel tragen ungeteilte, sitzende und auf der Oberseite graufilzige Blätter. Dreht man ein Blatt um, erkennt man auf der Unterseite kleine dunkle Punkte – dies sind die ätherischen Öldrüsen, die den charakteristisch beruhigenden Duft der Pflanze verbreiten. Am Ende der Stängel sitzen die kleinen, lippigen, violetten Blüten, die in Ähren angeordnet sind. Als Frucht bildet Lavendel kleine Nüsschen aus.

Herkunft und Verbreitung

Echter Lavendel stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und gedeiht vor allem in trockenen, wärmeren Regionen.

Verwendung / Dosierung

Lavandula angustifolia beruhigt Körper und Geist, senkt den Blutdruck, fördert das seelische Wohlbefinden und hilft beim Einschlafen. Zudem regt sie die Verdauung an, indem sie krampfartige Darmbewegungen löst, die Peristaltik steigert und die Produktion von Verdauungsenzymen erhöht. Häufig wird Lavendel mit anderen Heilkräutern kombiniert, um deren Wirkung zu verstärken, zum Beispiel in Inhalationsmischungen, die die Atemwege bei Schnupfen oder Husten (ob trocken oder verschleimt) befreien. Lavendel beruhigt dabei gereizte Schleimhäute und unterstützt durch Befeuchtung das Abhusten. Nicht nur bei Erkältungen, sondern auch nach Verletzungen, Verrenkungen oder Muskelfaserrissen ist Lavendel ein unverzichtbarer Helfer in der Hausapotheke. Lavendelöl findet Anwendung bei Nervenschwäche, Hysterie, Migräne, vor allem zur äußerlichen Anwendung.
Lavendeltee wirkt sich positiv bei Asthma und Magenkrämpfen aus. Für die äußere Anwendung sind Lavendelbäder empfehlenswert, etwa zur Verbesserung der Wundheilung bei schlecht heilenden Wunden – wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften.

Inhaltsstoffe

Lavendel verdankt nicht nur seinen Duft, sondern auch die antibakterielle Wirkung seinem ätherischen Öl. Das Öl setzt sich aus vielen Komponenten zusammen, hervorzuheben ist Geraniol, das auch in Rosen vorkommt. Darüber hinaus enthält Lavendel Gerbstoffe, Farbstoffe und Bitterstoffe. Betrachtet man Kraut und Blüte im Hinblick auf den Gehalt an Inhaltsstoffen, findet sich in den Blüten deutlich mehr ätherisches Öl, wohingegen das Kraut mehr Gerbstoffe aufweist.

Traditionelle Dosierung

Zur schnellen Beruhigung in Stresssituationen kann Lavendelöl auf die Schläfen aufgetragen und mit kreisenden Bewegungen einmassiert werden. Als natürliches Beruhigungsmittel kann reines Lavendelöl innerlich in einer Menge von 2 bis 10 Tropfen – mit reichlich Flüssigkeit eingenommen – Anwendung finden. Bei Hautproblemen oder Rheuma empfiehlt sich ein Bad in lauwarmem Lavendel-Aufguss (5 Esslöffel Kraut auf 1 Liter kochendes Wasser, etwa 30 Minuten ziehen lassen). Für Tee werden 2 Teelöffel Kraut mit 250 ml heißem Wasser übergossen, nach 15 Minuten abgeseiht und über den Tag in kleinen Schlucken getrunken.

Lavendelöl selbst gemacht:

Ein sauberes Glas wird bis zum Rand mit getrockneten Lavendelblüten gefüllt und mit Öl (z. B. Mandelöl) übergossen. An einem warmen Ort etwa eine Woche ziehen lassen; gelegentliches Schütteln ist zu empfehlen. Nach etwa einer Woche werden die Blüten durch frische ersetzt – das zuvor abgeseihte Öl wird erneut über die neuen Blüten gegossen. Dieses Verfahren kann zwei- bis dreimal in gleicher Weise wiederholt werden. Das fertige Lavendelöl kann anschließend wie oben beschrieben verwendet werden.