Cuti Cuti – Asplenium lunulatum

Gebräuchliche Namen: Cuti Cuti, Cuti, Raqui-raqui, Kumu-kumu, Sano-sano, Culantro pusu, Shapumbila, Slezfarn, Sleziník, Capillaire, Maidenhair fern, Asplenium lunulatum
Lateinischer Name: Asplenium lunulatum
Herkunft: Südamerika
Kurzvorstellung
Da Cuti Cuti eine typisch peruanische Regenwaldpflanze ist, existiert keine Literatur zur großflächigen Kultivierung dieser Art.
Ausführliche Beschreibung
Die peruanische Farnpflanze Cuti Cuti wird traditionell für ihre entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften geschätzt.
Botanische Informationen
Cuti Cuti, botanisch Asplenium lunulatum genannt, ist ein kleiner, mehrjähriger Farn mit aufrechtem Rhizom, der bevorzugt an schattigen, feuchten Standorten in den Regenwäldern wächst. Die Farnblätter erreichen Längen von bis zu 8 cm und besitzen einen langen, dunkelbraunen, lanzettlichen Rand. Sie sind unbehaart, wachsen in dichter Horstform und entwickeln sich von gerader bis gewölbter Gestalt. Die Stiele sind kurz. Die Pflanze kann diploid oder tetraploid sein.
Herkunft und Verbreitung
Cuti Cuti ist ein fester Bestandteil der Pflanzenheilkunde in Kolumbien, Venezuela, Bolivien und Ecuador. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet sind immergrüne, feuchte Regenwälder in Höhenlagen von 250 bis 1900 Metern über dem Meer (besonders in der Nähe von Wasserfällen). Darüber hinaus verbreitet sich die Art über die ganze Welt, mit dem Hauptvorkommen in Afrika (Angola, Kenia, Mosambik, Tansania, Uganda, Simbabwe, Südafrika, Swahili-Region).
Die Gattung Asplenium findet sich weltweit in verschiedensten Varietäten und ist unter vielen Namen bekannt. Interessanterweise wird bereits bei Dioskurides, dem bedeutenden griechischen Arzt der Antike (40–90 n. Chr.), eine vergleichbare Farngattung als Heilpflanze beschrieben, die äußerlich bei Entzündungen der Lunge und Bronchien auf die Brust aufgelegt wurde („De Materia Medica“). In Frankreich wird zudem ein ähnlicher Farn traditionell als Sirup (Sirop de Capillaire) zur Behandlung von Katarrhen der Atemwege genutzt.
Verwendung / Dosierung
In der Volksmedizin Südamerikas wird Cuti Cuti besonders bei Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, zur Senkung des Blutzuckerspiegels (auch bei Diabetes), bei Übergewicht, Stoffwechselstörungen, unregelmäßiger Menstruation sowie bei Erkrankungen der Atemwege (inklusive Husten), Grippe, Erkältungen, als Vorbeugung gegen Virusinfektionen und zur Behandlung von Malaria eingesetzt. Weiterhin wird aus Erfahrung berichtet, dass Cuti Cuti bei erhöhtem Blutzucker als Sud zubereitet, zur Regeneration der Bauchspeicheldrüse (auch bei Entzündungen und Tumoren), zur Blutreinigung und Unterstützung des Auswurfs bei chronischem Husten dank schleimlösender Inhaltsstoffe verwendet wird.
Auch in anderen Kulturen findet Cuti Cuti Anwendung gegen Fieber, zur Stärkung der Bauchspeicheldrüse, bei bestimmten diabetischen Erscheinungen, Stoffwechselstörungen und Fettleibigkeit zur Unterstützung beim Abnehmen. Empfohlen wird die Pflanze ebenfalls bei unregelmäßiger Menstruation, Beschwerden der Atemwege und Fieber.
Die enthaltenen Stilbene, Cumarin- und Naphtochinon-Derivate sowie spezielle Flavonoide sind verantwortlich für die Senkung hoher Blutzuckerwerte, unterstützen die Regeneration der Bauchspeicheldrüse, zeigen entzündungshemmende Wirkungen und besitzen expektorierende sowie antioxidative Eigenschaften. Diese Effekte wurden auch für die in Cuti Cuti enthaltenen Wirkstoffe wissenschaftlich nachgewiesen.
Wirkstoffe
Zu den Inhaltsstoffen des Krauts von Cuti Cuti zählen Stilbene, Aminosäuren, Flavonoide (vor allem Akacetin), Tannine, Xanthine, Naphtochinone, Schleimstoffe, p-Cumarsäure, Kumaronsäure und weitere Derivate.
Traditionelle Dosierung
In der englischsprachigen Literatur wird empfohlen, 2 Esslöffel getrocknetes Kraut in 500 ml Wasser 5 Minuten zu kochen und danach über Nacht ziehen zu lassen. Von diesem Sud trinkt man zweimal täglich eine Tasse auf nüchternen Magen.
Eine andere Zubereitungsart besteht darin, 1 Esslöffel Kraut mit 1 Liter Wasser bei geringer Hitze 15–20 Minuten zu kochen. Der Tee wird abgeseiht und dreimal täglich eine Tasse getrunken. Ebenso wird empfohlen, etwa 10 g getrocknetes Kraut mit ähnlichem Vorgehen zuzubereiten.
Die empfohlene Tagesdosis sollte nicht überschritten werden. Nicht geeignet für Schwangere, Stillende sowie Kinder unter 3 Jahren. Die Lagerung erfolgt trocken und dunkel.