Currystrauch – Murraya koenigii

Currystrauch – Murraya koenigii

Gebräuchliche Namen: Currystrauch, Currybaum, Curryblattbaum, Curryblätter, Curry leaves (englisch), Murraya koenigii, Bergera koenigii, Chalcas koenigii, Südasien-Currystrauch, Karipatta, Kari Patta (indisch), Koenig's Murraya, Curry Leaf Tree, origin: Indien, global verwendet

Lateinischer Name: Murraya koenigii

Herkunft: Asien

Kurzvorstellung

Für eine erfolgreiche Aussaat sollten die Samen reif und frisch sein. Die ganze Frucht kann gepflanzt werden, oder das Fruchtfleisch wird entfernt und der Samen in feuchter Erde eingesetzt. Zur Vermehrung eignen sich auch Stecklinge.

Der Currystrauch ist wärmeliebend und wird in unseren Breiten als Topfpflanze kultiviert. Geeignet ist eine sandig-lehmige, durchlässige Erde und eine Drainageschicht im Topf. Die Pflanze sollte erst gegossen werden, wenn die Erde trocken ist – Staunässe schadet. Sie gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Die Temperatur sollte nie unter 12 °C fallen, optimal sind 18–25 °C.

Ausführliche Beschreibung

Der Currystrauch ist ein typisches indisches Gewürz mit überraschenden gesundheitlichen Vorteilen.

Botanische Informationen

Murraya koenigii ist ein aromatischer Strauch oder kleiner Baum, der eine Höhe von bis zu 6 Metern und einen Stammdurchmesser von bis zu 40 cm erreichen kann. Die Zweige sind behaart. Die Blätter sind wechselständig, unpaarig gefiedert, gestielt, eiförmig, bis 5 cm lang und bis 2 cm breit, leicht gesägt und an der Spitze zugespitzt. Die kleinen, weißen, aromatischen, fünfzähligen Blüten erscheinen in endständigen, rispenartigen Blütenständen. Die Kronblätter sind gefiedert und der Kelch ist eiförmig und nur etwa 1 mm lang. Die Frucht ist eine eiförmige oder elliptische, bis zu 2 cm lange, schwarze Beere mit 1–2 Samen. Das Fruchtfleisch ist essbar und schmeckt süß.

Herkunft und Verbreitung

Der Currystrauch stammt ursprünglich vom indischen Subkontinent und vermutlich aus Südostasien. In freier Natur wächst er am Südfuß des Himalaya von Pakistan bis Südchina. Darüber hinaus ist er in Südindien, Sri Lanka, Thailand und Vietnam heimisch. Kommerzielle Plantagen finden sich insbesondere in Indien, aber auch in Australien.

Verwendung / Dosierung

Frische Curryblätter sind ein unverzichtbarer Bestandteil der indischen Küche und vieler traditioneller Zubereitungen. Vor allem in Süd- und Westindien werden sie traditionell mit Pflanzenöl, Senfsamen und gehackten Zwiebeln angebraten. Auch in Kambodscha, wo die Blätter als Sloek Kontroap bekannt sind, werden sie geröstet und als Zutat für die Suppe Majuk Krueng verwendet. In Java werden die Blätter gedünstet, um Gerichten wie Gulai Geschmack und Aroma zu verleihen. Das ätherische Öl kann extrahiert und zur Herstellung von aromatisierten Seifen verwendet werden.

Ätherische Öle und Pulver aus frischen Curryblättern sind ideale Würzmittel und finden Anwendung in Fertiggerichten. Dank ihrer antimikrobiellen Aktivität werden sie sowohl in der traditionellen Praxis als auch als Parfüm- und Aroma-Additiv eingesetzt. Durch das Kochen frischer Curryblätter in einer Mischung mit Kokosöl entsteht ein wirksames Haar-Tonikum.

Traditionelle Medizin
Seit Jahrhunderten nimmt der Currystrauch eine wichtige Rolle in der indischen Ayurveda-Medizin ein. Verschiedene Pflanzenteile wie Blätter, Wurzel, Rinde und Früchte sind für ihre vielfältigen Wirkungen bekannt.

Die Blätter sind leicht bitter und besitzen ein intensives Aroma. In der indischen Volksheilkunde und Küche werden sie als Anthelminthikum, Analgetikum und Verdauungshilfe eingesetzt. Die frischen Blätter werden auch zur Behandlung von Entzündungen, Juckreiz, Verletzungen, Ruhr, Hämatomen und Schwellungen verwendet. Die Wurzeln wirken leicht stimulierend und kommen bei leichten Schmerzen zum Einsatz. Die Rinde findet Verwendung bei Schlangenbissen. Curryblätter sind zudem traditionell als Antidiarrhoikum, Antimykotikum, blutreinigend, entzündungshemmend und antidepressiv bekannt. Blätter und Wurzeln werden zusätzlich als Fiebermittel genutzt und helfen bei der Linderung von Entzündungen und Juckreiz.

Antioxidative Wirkung
Ätherisches Öl aus Curryblättern zeigte in tierexperimentellen Modellen antioxidative, leberschützende, antimikrobielle, antimykotische, entzündungshemmende und nierenschützende Aktivitäten. Natürliche Antioxidantien aus Pflanzenquellen sind vielversprechend für die Prävention und Behandlung zahlreicher Erkrankungen, darunter neurodegenerative Krankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Zu den wichtigsten bioaktiven Inhaltsstoffen zählen Mahanin, Mahanimbin, Isolongifolen, Koenimbin, Girinimbin, Isomahanin, Koenolin und O-Methylmurrayamin, alle mit starken antioxidativen Eigenschaften.

Extrakte aus Curryblättern zeigen eine sehr hohe antioxidative Aktivität. Im DPPH-Test wurde eine antioxidative Aktivitätsrate von 80 % gemessen – vergleichbar mit Quercetin. Weitere Untersuchungen bestätigten eine mit Ascorbinsäure (Vitamin C) vergleichbare Wirkung. Andere Studien zeigten ähnliche Effekte in Kombination mit Gerbstoffen und weiteren antioxidativen Substanzen.

Wasserextrakt aus Curryblättern senkt die Lipidperoxidation, verringert Zellschädigungen und schützt damit die Leber vor durch Ethanol ausgelöster Toxizität.

Entzündungshemmende Wirkung
Alkoholextrakte der Blätter zeigten in Tiermodellen eine starke analgetische und entzündungshemmende Aktivität, vor allem bei durch Carrageen ausgelöstem Ödem. Der Extrakt reduzierte schmerzbedingte Reaktionen und verringerte die Aktivität proinflammatorischer Zytokine wie Interleukin 1β (IL-1β), IL-6, TNF-α und p65-NFκB signifikant. Die entzündungshemmende Wirkung wird insbesondere dem Wirkstoff Girinimbin zugeschrieben, weitere Komponenten wie Murrayakonin A, O-Methylmurrayamin A und Mukolidin sind ebenfalls beteiligt.

Antimykotische Aktivität
Die antimykotische Wirkung von Murraya koenigii wurde in zahlreichen Untersuchungen nachgewiesen. Sie ist auf das Zusammenwirken von Alkaloiden, Terpenoiden, Flavonoiden, Phenolen, Gerbstoffen und Saponinen zurückzuführen, die für ihre antimikrobiellen Eigenschaften bekannt sind. Die Anwendung von Curryblättern als natürliches Antimykotikum wird in der Volksmedizin seit Langem genutzt, zum Beispiel bei Durchfall, Ruhr oder Hauterkrankungen. Die wirksamen Verbindungen – wie Girinimbin, Murrayanin und Marmesin-1'-O-beta-D-Galaktopyranosid – sind vor allem in der Rinde enthalten.

Studien belegten eine breite antimykotische Wirksamkeit gegenüber pathogenen Pilzen wie Penicillium notatum, Aspergillus flavus, Aspergillus niger, Fusarium moniliforme, Mucor mucedo, Penicillium funiculosum u.a. Insbesondere Girinimbin, Murrayanin und Marmesin-1'-O-beta-D-Galaktopyranosid gelten als hochwirksam.

Antibakterielle Aktivität
Extrakte der Pflanze zeigten antibakterielle Effekte gegen verschiedene Bakterienarten. Methanol- und Ethanol-Extrakte der Blätter wirken beispielsweise gegen Escherichia coli, Staphylococcus, Streptococcus und Proteus. Isolierte Pyranocarbazole sind aktiv gegen Staphylococcus aureus und Klebsiella pneumoniae. Essenzielles Öl von Curryblättern zeigt antibiofilmische Wirkung gegen Pseudomonas aeruginosa. Die antibakterielle Aktivität wird durch Substanzen wie Spathulenol, Cinnamaldehyd und Linalool analytisch bestätigt.

Auch die Wirksamkeit gegen Bakterien, die Harnwegsinfektionen verursachen, wurde nachgewiesen. Der Extrakt kann außerdem gemeinsam mit Antibiotika wie Rifampicin zur Bekämpfung von Mycobacterium smegmatis und Mycobacterium bovis BCG eingesetzt werden.

Leberschützende Wirkung
Murraya koenigii zeigt eine starke leberschützende Aktivität in Modellen der durch Ethanol ausgelösten Hepatotoxizität. Extrakte der Blätter und insbesondere karbazolische Alkaloide und Gerbstoffe wirkten schützend bei Lebererkrankungen durch chronischen Alkoholmissbrauch. Sie erhalten den Spiegel der enzymatischen und nicht-enzymatischen Antioxidantien fast auf Normalniveau und tragen zur strukturellen Integrität der Zellen bei.

Nierenschützende Wirkung
Murraya koenigii kommt ebenfalls als nierenschützendes Mittel in Frage. Ein Extrakt der Blätter hat in Tierstudien zur Aufrechterhaltung normaler Werte von Kreatinin, Harnstoff, Gesamtserumprotein, Serum-Natrium, Urinausscheidung und weiteren Parametern beigetragen und Nierenschäden entgegengewirkt.

Antidiabetische Wirkung
Die in Curryblättern enthaltenen Alkaloide zeigen antidiabetische Potenziale und hemmen die α-Glukosidase, einen wichtigen Enzymweg bei Typ-2-Diabetes. Extrakte senkten in Tierversuchen signifikant den Blutzuckerspiegel – vermutlich aufgrund ihrer antioxidativen und insulinähnlichen Wirkung.

Antikarzinogene Wirkung
Murraya koenigii enthält sekundäre Pflanzenstoffe mit antikanzerogenem Potenzial. Einzelne Extrakte zeigten zytotoxische Aktivität gegen HeLa-Zellen und andere Tumorzelllinien. Der alkaloidhaltige Inhaltsstoff Mahanin wurde als wirksam gegen Mundhöhlenkarzinome nachgewiesen. Andere Substanzen wie Rutin, Quercetin, Kaempferol und Apigenin hemmen karzinogene Prozesse in Abhängigkeit von der Dosierung.

Girinimbin, ein Karbazolalkaloid aus Murraya koenigii, zeigte eine dosisabhängige Hemmung und Apoptoseinduktion bei Leber- und Lungenkrebszellen. Koenimbin fördert die Apoptose in Brustkrebszellen.

Neuroprotektive Wirkung
Extrakte aus Curryblättern werden unterstützend bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson erforscht. Curryblätter haben schützende Effekte gegen Medikations-assoziierte Bewegungsstörungen und stabilisieren antioxidative Enzymsysteme im Gehirn. Isolongifolen, ein Inhaltsstoff, wirkt schützend bei mitochondrialen Defekten und oxidativem Stress.

Wichtige Inhaltsstoffe
Zu den in Blättern, Stamm, Rinde und Samen enthaltenen Substanzen zählen Cinnamaldehyd sowie zahlreiche Karbazolalkaloide wie Mahanimbin, Girinimbin und Mahanin. Ernährungstechnisch sind die Blätter reich an Carotinoiden, Beta-Carotin, Magnesium, Natrium, Calcium und Eisen. Darüber hinaus liefern sie signifikante Mengen an wasserlöslichen Vitaminen wie Vitamin A (Beta-Carotin), B1 und B3, sowie Flavonoide, Terpenoide, phenolische Verbindungen, Kohlenhydrate, Carotinoide und Nikotinsäure.

Traditionelle Dosierung

In wissenschaftlichen Studien wurden Currystrauch-Extrakte meist in Dosierungen von 100–400 mg/kg eingesetzt. In der Küche beträgt die übliche Menge für Currypulver oder -mischungen 1–2 Esslöffel pro 1 kg Fleisch, Gemüse oder für 500 g Reis oder Beilagen.