Chaga – Inonotus obliquus

Gebräuchliche Namen: Chaga, Schiefer Schillerporling, Tschaga, Inonotus obliquus, Chaga-Pilz, Birkenporling, Chaga mushroom, Czaga, Czaga-Pilz, Caga, Schwarzbirkenpilz, Inotus obliquus (lateinisch), Chaga (russisch Ursprung), Chaga mushroom (englisch, global)
Lateinischer Name: Inonotus obliquus
Herkunft: Asien, Europa, Südamerika, Nordamerika
Kurzvorstellung
Da das natürliche Habitat dieser Pilzart äußerst unwirtlich und schwer zugänglich ist, gibt es keine standardisierten Bedingungen, die eine optimale Kultivierung zur Gewinnung definierter Wirkstoffkonzentrationen gewährleisten könnten. Chaga wächst in extrem kalten Regionen, entwickelt sich sehr langsam und die Gehalte an Inhaltsstoffen schwanken stark – es ist schwierig, konstant hohe Werte zu erzielen. Bei Vergleichen identischer Kultivare zeigte sich, dass im Vergleich zu "verwandten" Pilzen einige Exemplare einen Mangel (oder das vollständige Fehlen) bestimmter sekundärer Metaboliten aufweisen. Besonders signifikante Unterschiede wurden innerhalb der Art hinsichtlich der Ergosterol-Metaboliten beobachtet. Ausschlaggebend ist das Substrat, auf dem Chaga gedeiht. Parasiert sie auf Birken (was dem natürlichen Wachstum entspricht), enthält sie einen hohen Anteil an Betulin, der im Pilz zu Betulinsäure umgewandelt wird – einer Form, die vom menschlichen Körper besser aufgenommen werden kann.
Ausführliche Beschreibung
Chaga, ein Pilz mit krebshemmenden und immunstimulierenden Eigenschaften, wird seit vier Jahrhunderten in der russischen Volksmedizin traditionell genutzt.
Botanische Informationen
Chaga ist ein Parasit, der überwiegend auf Birken, aber auch auf anderen Bäumen wächst. Dieser pilzartige Organismus besitzt eine unregelmäßige, kohleschwarze Oberfläche, die der hohen Konzentration des Pigments Melanin zu verdanken ist. Am häufigsten findet man Chaga an lebenden Laubbäumen (meist Birken), vereinzelt jedoch auch an toten oder abgestorbenen Bäumen. Die Fruchtkörper erreichen in der Regel eine Breite von etwa 10–30 cm und eine Höhe von rund 50–90 cm.
Herkunft und Verbreitung
Ursprünglich stammt Chaga aus der russischen Taiga. Von dort hat sich der Pilz bis nach Korea, in die nördlichen Regionen Chinas, in Teile Nordamerikas (vor allem die nördlichen USA sowie Kanada) sowie nach Nordeuropa und Osteuropa verbreitet. Selbst in den Hauptanbaugebieten ist Chaga sehr selten und gilt als Rarität. Hinzu kommt, dass hochwertiger Chaga-Fruchtkörper bis zu 25 Jahre alt sein sollte, was die Ernte zusätzlich erschwert.
Verwendung / Dosierung
In vielen Kulturen wird Chaga im Rahmen der traditionellen Medizin als bewährtes Naturheilmittel gegen zahlreiche Beschwerden gesammelt und genutzt. In Russland und Sibirien wird er bereits seit dem späten 16. Jahrhundert verwendet. Traditionell empfiehlt man die Anwendung bei Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Seine gesundheitlichen Wirkungen werden vor allem dem Pigment Melanin zugeschrieben, das als starker Antioxidant reichlich im Pilz vorhanden ist. Laborstudien konzentrieren sich aktuell auf die wissenschaftliche Bewertung seiner antioxidativen, chemotherapiebegleitenden und entzündungshemmenden Effekte. Es wurde bereits festgestellt, dass Chaga Entzündungsmediatoren und Interleukine signifikant beeinflusst und so wie "Magneten" für die "Fresszellen" des Immunsystems wirkt. Wie stark und auf welcher Ebene bleibt jedoch noch zu erforschen. Während einer Krebstherapie mit Chaga empfiehlt es sich, auf fettreiche Speisen, geräucherte Produkte und Alkohol zu verzichten.
Auch bei Verdauungs- und Magenproblemen zeigt Chaga rasch, oft schon nach wenigen Wochen regelmäßiger Anwendung, positive Effekte. Er stärkt den Muskeltonus der glatten Muskulatur im Verdauungstrakt und fördert die Darmperistaltik. In der Onkologie wurde festgestellt, dass Chaga insbesondere gegen Tumorbildungen im Verdauungstrakt effektiv ist. Zudem wirkt er gegen chronische Magenschleimhautentzündungen, Magengeschwüre und Zwölffingerdarmgeschwüre sowie Leber- und Gallenblasenbeschwerden. Hilfreich ist Chaga auch als unterstützende Therapie bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.
Eine große Bedeutung hat Chaga zudem bei Erkrankungen, die mit Lymphzirkulationsstörungen einhergehen. Darüber hinaus trägt er dazu bei, die Regeneration und den Zustand der Hautbarriere zu verbessern und deren natürliche Eigenschaften wiederherzustellen. Auf molekularer Ebene harmonisiert Chaga den Stoffwechsel und erhöht die Widerstandskraft des Körpers durch Stärkung des Immunsystems.
Wirkstoffe
Analysen zeigen, dass Chaga zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe enthält, darunter Phenol-Derivate (Melanine), sekundäre Alkohole und triterpenoide Substanzen wie Betulinsäure (ein Vorläufer von Betulin), Inoitodiol und Obliquol. Darüber hinaus sind Polysaccharide, steroidähnliche Substanzen und Purine enthalten. Besonders im Hinblick auf die Immunwirkung ist die Chagasäure von Bedeutung, da sie die Immunantwort stimuliert. Wichtige Mineralstoffe mit immunstimulierender und immunmodulierender Wirkung sind Mangan, Kobalt und Selen. Die Bedeutung des Melanin-Pigments wurde bereits hervorgehoben.
Traditionelle Dosierung
Traditionell wird Chaga zu Pulver verarbeitet, das leicht in Wasser- oder Alkohollösungen gelöst oder in Kapseln abgefüllt werden kann. Es lässt sich pur trinken oder anderen aromatisierten Getränken beimischen. Ein klassisches russisches Zubereitungsverfahren ist das Übergießen mit heißem Wasser („Sawaroka“).
Die gängigste und preiswerteste Art der Anwendung ist die Zubereitung eines klassischen Chaga-Tees als wässriger Auszug. In der so entstandenen Lösung liegen alle wasserlöslichen Stoffe vor, während fettlösliche Substanzen wie Phytosterole, Betulin und Betulinsäure fehlen. Besonders die enthaltenen Polysaccharide (vor allem D-Glucane) helfen maßgeblich bei der Aktivierung des Immunsystems. Durch pharmazeutische Verarbeitung kann ihre Konzentration erhöht werden.
Eine weitere Möglichkeit ist die Extraktion mit Alkohol oder eine Fermentierung. Die meisten Produkte basieren auf wasser- und alkoholbasierten Extrakten. Bei konzentrierten Chaga-Auszügen wird präventiv ein Teelöffel (ca. 1 g) täglich empfohlen. Bei ernsten Beschwerden kann die präventive Dosis verdoppelt und bei Tumorerkrankungen auf das Dreifache gesteigert werden. Die maximale Tagesdosis bei schwachem Allgemeinzustand liegt etwa bei 5 g. Chagas Wirkung entfaltet sich nach etwa 3–6 Monaten; eine regelmäßige Einnahme mit konsequenten Zeitintervallen ist dafür unerlässlich. Einen optimalen Zustand des Körpers erreicht man in der Regel nach 12 Monaten konsequenter Anwendung.