Ceylon-Zimt – Cinnamomum verum

Gebräuchliche Namen: Ceylon-Zimt, Zimt, Echter Zimt, Ceylonzimt, Zimtbaum, Cinnamomum verum, Canelle, Canelier, Cinnamom, True cinnamon, Sri Lanka cinnamon, Thwak, Dalchini, Corteza de Canela, Padang, Tvak
Lateinischer Name: Cinnamomum verum
Herkunft: Asien, Europa
Kurzvorstellung
Die jährliche Gesamtproduktion von Zimt wird auf 28.000 bis 35.000 Tonnen geschätzt. Sri Lanka ist mit 80–90 % der weltweit größte Zimtproduzent. Kommerzieller Zimt stammt auch von den Seychellen und Madagaskar. Weitere Herkunftsländer sind China, Indien und Vietnam. Die Zimtrinde wird von 2-jährigen Bäumen kurz über dem Boden geerntet, die frische Rinde sofort geschält und verarbeitet. Nach dem Trocknen in der Sonne wird sie zu den typischen Zimtstangen geschnitten und in den Handel gebracht.
Ausführliche Beschreibung
Warum wird Zimt so wenig konsumiert, obwohl er nahezu gegen alles wirkt?
Botanische Informationen
Zimt, gewonnen aus dem Ceylon-Zimtbaum (Cinnamomum verum), ist die getrocknete Rinde eines kleinen, immergrünen Baumes, der eine Höhe von 8–15 Metern erreicht. Die länglich-eiförmigen Blätter werden 8–20 cm lang. Die grünlichen, duftenden Blüten sind in rispigen Blütenständen angeordnet. Die Frucht ist eine rosa, etwa 1 cm lange Steinfrucht mit einem einzelnen Samen. Das Zimtrinde weist eine zarte Oberfläche, hellbraune bis gelbliche Farbe sowie ein starkes, angenehm würziges Aroma auf.
Herkunft und Verbreitung
Die ursprüngliche Heimat des Zimtbaums liegt in Bangladesch, Sri Lanka, an der Malabarküste Indiens und in Myanmar. Heute findet er sich überwiegend in subtropischen und tropischen Gebieten Süd- und Südostasiens und wird dort meist kommerziell kultiviert, insbesondere in Indien, Sri Lanka, China, Myanmar und Vietnam.
Verwendung / Dosierung
Im englischen Sprachraum tauchte der Name "cinnamon" erstmals im 15. Jahrhundert auf und entwickelte sich aus dem griechischen kínnamon über das Lateinische und Französische. Im Mittelalter wurde Zimt noch als „Cassia/Canna/Cane“ bezeichnet. Schon im alten Ägypten war Zimt eine begehrte Handelsware so wertvoll, dass er den Göttern geopfert wurde. Die alten Griechen verwendeten Zimt zum Aromatisieren von Alkohol und Speisen, die Ägypter setzten Zimt auch spirituell ein. Bis ins 16. Jahrhundert galt „Arabien“ als Ursprungsland des Zimts, bevor portugiesische Seefahrer 1518 Vorrang auf Sri Lanka gewannen. Der dort begründete Handel wurde später von den Niederländern und Briten übernommen.
Zimt ist heute vorwiegend als Gewürz für Backwaren und zahlreiche Speisen bekannt, darunter Schokolade (vor allem in Mexiko), Desserts (Apfelkuchen, Strudel), Donuts, Müsli, Toast, Gebäck und Süßigkeiten. Weltweit beliebt ist die Zimtnote in Kaffee (besonders in der Türkei), Tee, heißer Schokolade und Likören. Im Nahen Osten veredelt Zimt auch Huhn oder Lamm.
Das Aroma und der Geschmack von Zimt gehen auf die Inhaltsstoffe, insbesondere Zimtaldehyd, zurück. Nach Studien der National Library of Medicine kann Zimt als Unterstützung bei Muskelkrämpfen, Erbrechen, Infektionen, Erkältungen, Durchfall, Appetitlosigkeit und erektile Dysfunktion helfen. Zimtaldehyd kann bakteriellen und pilzlichen Erregern entgegenwirken. Verschiedene Veröffentlichungen, unter anderem im Diabetes Care-Journal, legen nahe, dass der regelmäßige Genuss von Zimt den Blutzucker, Bluttfettwerte sowie Triglyzeride und LDL-Cholesterin bei Typ-2-Diabetikern senkt. Der European Journal of Clinical Investigation beschrieb die Senkung des Nüchternblutzuckers durch Zimtextrakt.
Bei diabetischen Mäusen wurde eine Reduktion von Triglyzeriden, LDL und Gesamtcholesterin beobachtet. Ebenso berichten Studien über blutdrucksenkende Effekte durch Zimtextrakt bei Tieren. Es ist jedoch anzumerken, dass viele dieser Ergebnisse bisher überwiegend auf Tierversuchen basieren; klinische Studien am Menschen sind selten.
Wissenschaftler der Universität Tel Aviv haben herausgefunden, dass ein Inhaltsstoff von Zimt (CEppt) möglicherweise den Verlauf von Alzheimer hinauszögern oder präventiv vorbeugen kann. Die Aromastoffe unterstützen außerdem das Wohlbefinden des Nervensystems; in indischen Studien zeigte sich eine Verbesserung der kognitiven Funktionen durch Zimtextrakt.
Es gibt insgesamt mehrere in vivo-Studien, die eine antibakterielle Wirkung von Zimtextrakten bei Tieren bestätigen. Einzelne Berichte dokumentieren auch den gezielten antiviralen und antimykotischen Effekt, darunter eine verbesserte Heilung bei Kindern nach Einnahme von Zimt bei Infektionen. Zimtaldehyd sowie Zimt wurden weiterhin mit positiven Auswirkungen gegen Candidosen, andere Pilzinfektionen bei HIV-positiven Patienten und parasitären Würmern getestet.
In in vitro-Studien wurde eine starke antioxidative Wirkung von Zimtextrakt und Eugenol beobachtet. Die antioxidativen Effekte stehen in Verbindung mit dem Schutz und der Regeneration von Haut und Schleimhäuten sowie der Unterstützung der Wundheilung. Die Zimtrinde fördert laut Studien die Heilung chronischer Wunden, erhöht die Kollagensynthese und wirkt hautstraffend. Zimtextrakt zeigte weiterhin protektive Wirkung auf die Magen- und Darmflora, sowie entzündungshemmende und tumorhemmende Eigenschaften.
Traditionell wird Ceylon-Zimt in der Volksmedizin bei Beschwerden des Verdauungstraktes (Blähungen, Durchfall, Schmerzen), Reizdarmsyndrom, Bauchkrämpfen während der Menstruation, Erkältungen und Fieber, zur Appetitanregung und gegen bakterielle oder parasitäre Infektionen verwendet. Es gibt auch Präparate mit Ceylon-Zimt bei vorzeitiger Ejakulation und Erektionsstörungen oder zur Linderung von Heuschnupfen, Scheidenpilz, Diabetes und Verdauungsproblemen.
Einschränkungen & Sicherheit:
Der Verzehr von Zimt ist grundsätzlich sicher. Einschränkungen bestehen im Zusammenhang mit dem Gehalt an Cumarin, das in hohen Mengen die Leber belasten kann. Ceylon-Zimt enthält jedoch etwa 63-mal weniger Cumarin als Cassia-Zimt. Zimt kann den Blutzucker senken, daher sollten Diabetiker und Menschen, die blutzuckersenkende Medikamente einnehmen, ihren Wert überwachen. Schwangeren wird empfohlen, keine großen Mengen zu konsumieren.
Inhaltsstoffe
Das ätherische Öl macht 0,5–1 % der Trockenmasse aus und besteht zu rund 90 % aus Cinnamaldehyd. Weitere Aromen sind Ethylcinnamat, Eugenol, Linalool, Methylchavicol und Beta-Caryophyllen. Ein bemerkenswerter Inhaltsstoff ist auch Cinnamtannin B1.
Traditionelle Dosierung
Gemäß einer deutschen Studie von 2010 enthält Pulver aus Ceylon-Zimt ca. 63-mal weniger Cumarin als chinesischer Zimt – Zimtstangen zeigen einen 18-fachen Unterschied. Die EU begrenzt Cumarin auf 2,5 mg/kg, in Norwegen liegt die noch strengere Grenze bei 0,07 mg/kg pro Tag. Für eine Person mit 70 kg Körpergewicht ergibt dies laut norwegischen Vorgaben eine Tageshöchstmenge von 4,9 mg Cumarin. Ceylon-Zimt sollte einen Cumaringehalt von weniger als 10 mg/kg aufweisen. Für den Verzehr ergibt sich daraus eine vergleichsweise hohe Menge an sicher konsumierbarem Zimt (dies gilt nicht für Cassia-Zimt!).