Brasilianischer Pfefferbaum – Schinus terebinthi

Gebräuchliche Namen: Brasilianischer Pfefferbaum, Rosa Pfeffer, Peruanischer Pfefferbaum, falscher Pfefferbaum, Weihnachtsbeere, broadleaved pepper tree, Brazilian peppertree, Peruvian peppertree, wilelaiki, wililaiki, rose pepper, pirul, aroeira, castilla, aguaribay, escobilla, molli del Peru, mulli, anacahuita, pimentero, pimientillo, Schinus terebinthifolius, Schinus molle, Schinus lentiscifolius, Christmasberry, global, englisch, lateinisch, portugiesischer Ursprung
Lateinischer Name: Schinus terebinthifolius
Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Südamerika, Nordamerika
Kurzvorstellung
Für optimales Wachstum benötigt der Brasilianische Pfefferbaum ausreichend Feuchtigkeit (mittlere bis hohe Niederschlagsmengen im Jahr), nährstoffreiche Böden und viel Sonnenlicht im subtropischen bis tropischen Klima. In manchen Regionen gilt er aufgrund seines unkontrollierten Wachstums als invasive Pflanze. Die Ausbreitung erfolgt über das oberflächliche Wurzelsystem und zahlreiche Basissprosse, selbst nach dem Abschneiden des Stamms. Zudem produziert die Pflanze viele Samen, die von Vögeln und Insekten verbreitet werden. In seiner Heimat wird der Brasilianische Pfefferbaum wegen seiner unkomplizierten Kultur und der schnellen Ausbreitung zur Wiederaufforstung genutzter Flächen eingesetzt.
Ausführliche Beschreibung
Rosa Pfeffer ist eine köstliche Bereicherung für jede Speise oder jedes Getränk!
Botanische Informationen
Der Brasilianische Pfefferbaum ist ein zweihäusiger, ausladender Strauch oder kleiner Baum, der 6–10 Meter hoch wächst (mitunter bis zu 15 Meter oder mehr). Sein oberflächliches Wurzelsystem ermöglicht eine rasche Ausbreitung. Die Äste einer Pflanze können aufrecht, geneigt oder fast rankend wie Wein erscheinen. Die Blätter sind einfach oder unpaarig gefiedert (5–13 Blättchen), 10–17 cm lang, lanzettlich, wechselständig angeordnet und sitzend. Die Blattränder sind fein gezähnt, oval, bis zu 6 cm lang und stark aromatisch. Die Blüten sind klein, eingeschlechtlich und stehen in endständigen Rispen oder traubenähnlichen Scheintrauben zusammen. Die Früchte sind kugelförmige, kleine, rote, bis zu 5 mm große Steinfrüchte mit harter oder lederiger Schale; die Samen sind flach.
Herkunft und Verbreitung
Die Gattung Pfefferbaum ist in Südamerika weit verbreitet, von Patagonien bis nach Ecuador, mit Ausnahme des Amazonas. Der Brasilianische Pfefferbaum stammt ursprünglich aus den trockenen subtropischen und tropischen Regionen Südamerikas: insbesondere aus Südostbrasilien (Staaten Alagoas, Espírito Santo, Bahia, Pernambuco, Rio de Janeiro, Rio Grande do Sul, São Paulo, Sergipe), Paraguay und Nordargentinien. Er hat sich darüber hinaus auf vielen Kontinenten eingebürgert und gedeiht in den Subtropen der USA (Kalifornien, Texas, Arizona, Hawaii, Louisiana, Florida) und ist in diversen Regionen mit mittleren bis hohen Niederschlägen zu finden – beispielsweise in Australien, Kuba, Fidschi, Französisch-Polynesien, Bahamas, Bermudas, Malta, Mauritius, Neuseeland, Neukaledonien, Südafrika, China, Puerto Rico und Guam.
Verwendung / Dosierung
Der Brasilianische Pfefferbaum – auch bekannt als Rosa Pfeffer – ist botanisch nicht mit dem Schwarzen Pfeffer verwandt, der als klassisches Gewürz verwendet wird. Die getrockneten Früchte des Brasilianischen Pfefferbaums sind ein mildes Gewürz mit einem Aroma, das an Schwarzen Pfeffer und Fenchel erinnert. Andenvölker stellen aus den Früchten alkoholische Getränke wie "Chicha de molle" her; in Mexiko wird das Getränk "Pulque" daraus bereitet. Der Geschmack des Rosa Pfeffers ist süßlich, aromatisch und leicht pikant.
Eine Mischung aus 27 Inhaltsstoffen, extrahiert aus dem Brasilianischen Pfefferbaum, zeigte in in vivo Modellen eine lindernde Wirkung auf MRSA-Infektionen (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus). Die Mischung tötete zwar die Bakterien nicht ab, konnte jedoch deren "Kommunikation" blockieren und so die Toxinfreisetzung hemmen, was dem Immunsystem mehr Zeit für die Abwehr gibt. In in vitro Studien wurde eine antibakterielle Wirkung des ätherischen Öls aus den Früchten gegen Alcaligenes faecalis, Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa und einige Pilze (darunter Candida) nachgewiesen.
Forschende aus Argentinien beschrieben 2002, dass Inhaltsstoffe des Brasilianischen Pfefferbaums in in vitro Tests eine toxische Wirkung gegen humane Leberkrebszellen haben, was auf ein antineoplastisches Potenzial hindeutet. Ein Auszug aus den Früchten konnte in in vivo Versuchen den Blutdruck senken, die Uterusmuskulatur stimulieren und krampflösende Eigenschaften entfalten. Bereits in den 1970er Jahren wurde eine entzündungshemmende Wirkung bei Patientinnen mit chronischer Zervizitis und Vaginitis dokumentiert.
Inhaltsstoffe wie Terpentin und hydroxy-mastikadenische, terpentinhaltige und ursolische Säuren zeigten antimikrobielle Aktivität gegen bestimmte pathogene Spezies (z. B. Pseudomonas) und gegen Schimmelpilze. Weitere Studien beschrieben einen entzündungshemmenden Effekt durch die Hemmung der Phospholipase A2 und den Beitrag triterpenoider Verbindungen zur Wundheilung. Das ätherische Öl kann möglicherweise bei rheumatischen Beschwerden, Augenentzündungen und in höheren Dosen als starkes Abführmittel Wirkung zeigen.
Arbutin, Hydrochinon und Kojinsäure (weitere Inhaltsstoffe) helfen, die äußere Hautschicht zu bleichen, zu desinfizieren und zu glätten. Der Extrakt konnte in in vitro Versuchen die Tyrosinaseaktivität hemmen und dadurch den Melaningehalt sowie die Anzahl weißer Blutkörperchen in Melanozyten senken. Dies macht den Brasilianischen Pfefferbaum zu einer wirksamen pflanzlichen Alternative bei Hyperpigmentierung im Vergleich zu konventionellen Bleichmitteln in der Kosmetik.
Traditionelle und ethnomedizinische Nutzung
Die Volksmedizin kennt vielfältige Anwendungen, insbesondere in Mexiko und den Herkunftsländern, wo der Brasilianische Pfefferbaum häufig gegen Rheuma eingesetzt wird. Medizinal verwendet werden Rinde, Blätter, Früchte, Harz und Balsam. In der südamerikanischen Naturheilkunde wirkt der Baum als adstringierend (zusammenziehend), diuretisch, verdauungsfördernd, stärkend, tonisierend sowie als heilendes, antibakterielles und antivirales Mittel. In der peruanischen Volksmedizin werden die Früchte mild abführend, harntreibend und als lokales Antiseptikum eingesetzt. In Südafrika werden verschiedene Pflanzenteile zur Behandlung von Erkältungen, zum Gurgeln bei Halsschmerzen, gegen Kehlkopfentzündung, Depressionen, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen verwendet. In Argentinien kommt der Baum bei Harnwegsinfektionen, Bronchitis, Menstruationsbeschwerden und Kopfschmerzen zum Einsatz. Äußerlich werden Umschläge bei infizierten Wunden und eitrigen Geschwüren verwendet.
Inhaltsstoffe
Chromatographische Analysen zeigen eine Vielzahl aktiver Verbindungen in allen Pflanzenteilen. Besonders in den Früchten fanden sich Terpene (Delta-Karen, Alpha-Pinen, Sylvestren), Sesquiterpene (z.B. Beta-Myrcen), Beta-Pinen, Alpha- und Beta-Fellandren, Limonen, Myrcen, o-Cymen, Germacren, Isoterpinolen sowie Terpentin, hydroxy-mastikadenische und ursolische Säuren. Zu den phenolischen Substanzen gehören Tannine (Galloylderivate, Gallotannine), Alkaloide, Steroidsaponine, vier Anthocyanidine (vor allem Pelargonidine), Biflavonoide (etwa verschiedene Biapigenine), methoxylierte Flavonoide und weitere Einzelsubstanzen wie Bergamotte, Cadinen, Humulen, Cadinol, Cyanidine, Fisetin, Sabinen, Quercetin, Quercitrin, Phenol, Palmitinsäure und Linalool.
Traditionelle Dosierung
Ein Aufguss wird aus 5–6 Früchten mit 500–1000 ml Wasser bereitet und 2-mal täglich mit je einer halben Tasse verabreicht. Eine aus den Früchten hergestellte Tinktur wird nach Bedarf und nach Schwere der Erkrankung 2–3 ml, 2–3-mal täglich eingenommen.