Basilikum – Ocimum basilicum

Basilikum – Ocimum basilicum

Gebräuchliche Namen: Basilikum, Genoveser Basilikum, Königskraut, Thai-Basilikum, Zitronenbasilikum, Sweet Basil, Ocimum album, Ocimum anisatum, Ocimum barrelieri, Ocimum medium, Plectranthus barrelieri, Basil (international), Basilic, Ocimum basilicum (Latein), Basilikum (englisch, deutsch), Thai Basil (englisch), Sweet Basil (englisch)

Lateinischer Name: Ocimum basilicum

Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Europa, Südamerika, Nordamerika

Kurzvorstellung

Die Aussaat erfolgt zu Frühlingsbeginn (März) an warmen, geschützten Orten – Samen werden nur auf die Oberfläche oder leicht mit Erde bedeckt ausgesät. Die Keimung verläuft rasch und unkompliziert. Sobald die Keimlinge groß genug sind, werden sie pikiert und nach den letzten Frösten paarweise im Abstand von ca. 30 cm ins Freiland gesetzt. Basilikum liebt sonnige, warme Plätze und humusreiche, lockere, feuchte Böden – regelmäßiges Gießen und gelegentliche Düngung fördern das Wachstum. Die Pflanze ist relativ anspruchsvoll im Anbau, toleriert jedoch pH-Werte von 5 bis 8. Je nach Klima werden zahlreiche Basilikum-Sorten kultiviert; entscheidend für Aroma und medizinische Wirkung sind die enthaltenen ätherischen Öle. Basilikumblätter vertreiben Schädlinge durch ihre natürlichen Öle, sodass auf Insektizide verzichtet werden kann. Die Vermehrung erfolgt über Samen oder Stecklinge. Basilikum wird weltweit angebaut, ist aber sehr frostempfindlich – für nördlichere Zonen oder Hochgebirge eignet sich eine Vorkultur im Haus. Die Aussaat erfolgt jährlich neu. Die Ernte beginnt zu Blühbeginn (Juni–September): Dabei schneidet man Blätter und Stängel etwa 15 cm über dem Boden ab und lässt einen Teil stehen. Pro Jahr sind bis zu drei Ernten möglich. Die Trocknung erfolgt schattig bis max. 40 °C.

Ausführliche Beschreibung

Ein ayurvedisches Kraut, dessen außergewöhnliche Wirkungen weltweit geschätzt werden.

Botanische Informationen

Basilikum ist eine niedrig wachsende, einjährige Pflanze mit einer durchschnittlichen Wuchshöhe von 20 bis 40 cm (einige Sorten erreichen bis zu 120 cm!). Die Stängel sind meist kahl und die Pflanze ist stark verzweigt. Die Blätter sind gestielt, gegenständig, meist länglich oder eiförmig – typische Unterscheidungsmerkmale aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Blätter können bis zu 10 cm lang und etwa 6 cm breit werden, meist mit leicht gezähnten Rändern. Im oberen Bereich der Pflanze zeigen sie häufig eine leicht rötliche Färbung. Die verhältnismäßig großen, weißen Blüten werden durch Insekten bestäubt. Die Frucht ist eine kleine, aber unverwechselbare Klausenfrucht, die sich von anderen Lippenblütlern dank ihres charakteristischen Aromas eindeutig unterscheiden lässt.

Herkunft und Verbreitung

Basilikum stammt ursprünglich aus einer weitläufigen Region, die heutiges Indien, China, Südostasien und Neuguinea umfasst. Bereits vor über 5.000 Jahren wurde Basilikum in Indien als Heilpflanze domestiziert, kultiviert und mit therapeutischer Absicht verwendet. Auch antike griechische Ärzte kannten und nutzten Basilikum, wie aus alten Schriften hervorgeht. Europäer wurden bereits im 16. Jahrhundert mit diesem exotischen Kraut vertraut; bis heute ist es sehr beliebt und ein geschätztes Gewürz in vielen Hausgärten. Basilikum ist traditioneller Bestandteil der italienischen Küche, aber auch in asiatischen Ländern wie Indonesien, Thailand, Vietnam, Laos oder Kambodscha spielt es in vielen Rezepten eine wichtige Rolle.

Verwendung / Dosierung

In der Küche wird Basilikum vorzugsweise frisch verarbeitet, da längeres Kochen das intensive Aroma zerstört – daher empfiehlt es sich, es erst am Ende der Garzeit hinzufügen. Im Kühlschrank bleiben die Blätter in Papier- oder Frischhaltebeuteln für kurze Zeit frisch, für eine längere Haltbarkeit eignet sich das Einfrieren. In der chinesischen Küche wird Basilikum, frisch oder getrocknet, gern in Suppen oder als Zutat in vielfältigen Gerichten verwendet. In Thailand kommt Basilikum zur Geschmacksverstärkung sogar in süßen Speisen wie Schokolade, Eiscreme oder Cremes und Milchprodukten zum Einsatz. In Vietnam zählt es zur klassischen Einlage traditioneller Nudelsuppen. Zitronenbasilikum enthält das aromatische Citral, das für frische Zitrusnoten sorgt. In Kombination mit Kurkuma dient es zur Verfeinerung von Fisch- und Entengerichten. Auch in der traditionellen indischen Ayurveda-Medizin und Sidda-Medizin wurde Basilikum schon vor Jahrtausenden therapeutisch eingesetzt. Seine Blätter helfen bei krampfartigen Bauchschmerzen, fördern die Verdauung und harmonisieren die Darmperistaltik. Sie gelten als hervorragende Prävention gegen Durchfall. Die Inhaltsstoffe wirken blähungshemmend, entzündungshemmend und leicht antibiotisch. Basilikum steigert die Magenaktivität durch Reduktion der Anspannung der glatten Muskulatur des Verdauungstraktes und erhöht die Magensaftsekretion. Es erleichtert das Abhusten und regt den Appetit an. Im Mundraum unterstützt es die Heilung bei Aphthen. Basilikum beruhigt das Nervensystem, hat antimigräneartige Effekte und hilft bei Schlaflosigkeit und Schwindel infolge psychischer Belastung. In traditionellen Teemischungen ist es Bestandteil von Rezepturen zur Stressminderung. In der indischen Naturheilkunde gilt frisches Basilikum als Mittel zur Linderung psychischer und körperlicher Anspannung und zur Förderung des Wohlbefindens. Moderne klinische Studien zeigen zudem einen potenziellen antioxidativen Effekt, der die Anwendung als entzündungshemmendes, wurmabtötendes, antivirales und antibakterielles Mittel begründet. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Wirkungen bei der Hemmung von Krebszellen eine Rolle spielen könnten. Weitere Forschungen sprechen Basilikum eine blutplättchenhemmende Wirkung und eine förderliche Wirkung auf die Auflösung von Thrombosen zu. Positive Effekte der enthaltenen Wirkstoffe werden auch bei der Linderung allergischer Reaktionen in den Atemwegen beobachtet, was die Symptomatik bei Asthma verbessern kann. Vergleichbare krampflösende und schmerzlindernde Eigenschaften finden auch bei Blasenentzündungen Anwendung. In Tiermodellen zeigte Basilikum eine senkende Wirkung auf den Blutzuckerspiegel. Alte Rezepturen empfehlen den Saft gegen Mittelohrentzündungen, Hautentzündungen und schwer heilende Entzündungen. Die Inhaltsstoffe können die Milchbildung bei Stillenden fördern. Äußerlich findet Basilikum Anwendung bei Akne, Geruchsverlust, Insektenstichen, Bissen von Schlangen oder bei Hautinfektionen.

Wirkstoffe

Der Gehalt und die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe variiert je nach Basilikumart. Hauptbestandteil in Kraut und Blättern ist das ätherische Öl, das bis zu 1,5 % betragen kann. Dort überwiegt meist Methylchavicol (Estragol). Zu den weiteren typischen Komponenten zählen Linalool, Gerbstoffe, Flavonoide, Glykoside, weitere ätherische Öle (wie Eugenol, Ocimen), Kampfer u.a. Verschiedene Basilikumsorten unterscheiden sich vor allem im Gehalt an Cineol, Linalool, Citral, Anethol und Kampfer.

Traditionelle Dosierung

Basilikum kann frisch oder getrocknet verwendet werden. Die klassische Zubereitung ist ein Aufguss: 1 Esslöffel (ca. 10 g) Kraut oder Blätter mit 150–300 ml Wasser (95 °C) übergießen, optional ca. 1 Minute leicht köcheln und anschließend ca. 30 Minuten ziehen lassen. Bei Verdauungsbeschwerden kann dieser Aufguss in drei Portionen aufgeteilt und dreimal täglich nach den Mahlzeiten getrunken werden. Der Sud eignet sich zudem zum Gurgeln bei Bedarf mehrmals täglich. Auch aromatische Bäder (2x pro Woche) sind möglich. Bei Herzbeschwerden oder Asthma hat sich das Inhalieren des aufsteigenden Wasserdampfs bewährt.