Bärlauch – Allium ursinum

Bärlauch – Allium ursinum

Gebräuchliche Namen: Bärlauch, Wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Hexenzwiebel, Rams, Ramsons, Buckrams, Wild Garlic, Allium ursinum, Ail des ours, Aglio orsino, originell: tschechisch Česnek medvědí

Lateinischer Name: Alium ursinum

Herkunft: Asien, Europa

Kurzvorstellung

Bärlauch wächst natürlich in freier Wildbahn, insbesondere auch in Tschechien. Die Pflanze findet sich vorwiegend in tiefer gelegenen, bewaldeten Landschaften und an Flussläufen. Sie liebt feuchte Plätze, sandige bis lehmige Böden mit leicht saurem Charakter. Für den Hausgarten eignet sich ein schattiger Standort, möglichst frei von konkurrierenden Pflanzen. Bärlauch benötigt feuchten Boden und muss weder gedüngt noch intensiv gepflegt werden. Auch im Blumentopf zu Hause wächst Bärlauch mühelos und benötigt wenig Aufmerksamkeit.

Ausführliche Beschreibung

Bärlauch besticht durch seine ausgeprägten Effekte gegen Bluthochdruck und Arteriosklerose.

Botanische Informationen

Bärlauch ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 10–40 cm erreicht und aus einer zwiebelartigen Wurzel entspringt. Der Stängel steht aufrecht, die Blätter sind überwiegend grundständig, gestielt, mit glatter und hell glänzender Oberfläche dank wachsartiger Cuticula. Die weißen, kleinen Blüten erscheinen oft zu zwanzig im dichten, doldigen Blütenstand. Als Frucht bildet sich eine Kapsel.

Herkunft und Verbreitung

Bärlauch ist in Europa heimisch. Ursprünglich war sein Hauptverbreitungsgebiet der Kaukasusraum und Osteuropa, heute ist er in vielen Gebieten Europas und Asiens verbreitet. Obwohl er weit verbreitet ist, besteht bei der Wildsammlung Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Maiglöckchen. Deshalb sollte man Blätter und Aussehen genau bestimmen, um eine sichere Ernte zu gewährleisten.

Verwendung / Dosierung

Bärlauch hat eine lange Tradition sowohl als Heil- als auch als Küchenkräuter. Geerntet werden Blätter und frische Triebe zwischen April und Mai, die Zwiebeln meist im August oder September. In der Küche unterstützt Bärlauch Appetit und Verdauung, vor allem als würzige Zutat in Salaten, Suppen oder als Kräuterzugabe zu Pasta – eine erfrischende Alternative zu Basilikum.

Volksmedizinisch wird Bärlauch eingesetzt bei Blutarmut, Grippe, Bluthochdruck und Asthma. Bei bakteriellen Infektionen zeigen sich antibakterielle Eigenschaften ähnlich wie bei Knoblauch, allerdings ohne starken Eigengeruch. Zusätzlich wirkt Bärlauch antisklerotisch, hemmt also Gefäßverkalkungen und schützt so vor kardiovaskulären Komplikationen. Der antioxidative Effekt verhindert schädliche freie Radikale und unterstützt die Gefäßgesundheit. Natürliche Inhaltsstoffe senken leicht den Blutdruck und beugen Bluthochdruckrisiken vor.

Bärlauch wirkt auch entgiftend auf Nieren und Urogenitalsystem durch den harntreibenden Effekt und fördert die Ausscheidung von Schadstoffen, Keimen und abgestoßenem Epithel. Ebenso werden Darmreinigung und eine bessere Durchlässigkeit des Darms beschrieben. Bärlauch lindert Beschwerden bei Magengeschwüren, Blähungen, Durchfällen, Koliken und krampfartiger Darmmuskulatur.

Bei endoparasitären Erkrankungen – speziell gegen Spulwürmer und Fadenwürmer – hat sich Bärlauch als effektives Mittel zur Beseitigung bewährt. Inhaltsstoffe können zudem einen leichten antimykotischen Effekt gegenüber Hefepilzen wie Candida albicans haben.

Vorbeugend eignet sich Bärlauch als Zutat in Immunpräparaten gegen Grippe und Erkältungen, zur Reinigung der Atemwege und zur schleimlösenden Unterstützung bei Husten mit Auswurf. Seine Inhaltsstoffe können auch Blutzuckerspiegel günstig beeinflussen, weshalb Bärlauch als sinnvolle Ergänzung bei vielen kardiovaskulären Erkrankungen gilt.

Alle diese positiven Effekte werden erzielt durch den innerlichen Gebrauch – als Auszug, Tee, Tinktur, getrocknete oder frische Blätter, zum Beispiel als Gewürz im Salat oder andere frische Speisen. Auch äußerlich angewendet, kann Bärlauch aufgrund der antibakteriellen und desinfizierenden Wirkung hilfreich sein.

Inhaltsstoffe

Bärlauch enthält – ähnlich wie der bekannte Kulturknoblauch – vor allem ätherische Öle. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Saponine, Flavonoide, Schwefelverbindungen sowie Vitamine und Mineralstoffe. Die Zusammensetzung ist dem Knoblauch sehr ähnlich, der Geruch jedoch wesentlich milder, was Bärlauch oft sympathischer macht.

Traditionelle Dosierung

Bärlauch kann in verschiedenen Fertigpräparaten dosiert werden, typischerweise 1–3 Mal täglich mit je 1000 mg Extrakt. Frisch geerntet sollte wegen des höheren Gehalts an Wirkstoffen nicht mehr als 1 Gramm pro Person und Tag verzehrt werden.